Kamillentee: Wirkung und was in der Schwangerschaft gilt
Kamillentee wird schon seit ewigen Zeiten getrunken und gilt als gesund. Alle Infos zur gesunden Kamillentee-Wirkung, was er in der Schwangerschaft bewirkt und wo du die Pflanze in der Natur findest, erfährst du hier.
Kamillentee soll helfen, wenn du krank bist – doch ist er wirklich so gesund und wie genau ist die Kamillentee-Wirkung überhaupt? Wir sagen es dir.
Bei äußerlicher Anwendung empfiehlt sich ein:
Kamillentee: Wirkung als Heißgetränk aus der Natur
„Trink doch mal einen Kamillentee.“ Das ist ein Satz, den du so oder so ähnlich bestimmt mehr als einmal in deinem Leben gehört hast – vornehmlich, wenn du krank warst und zum Beispiel eine Erkältung oder ein Problem im Magen-Darm-Bereich hattest. Die Antworten auf das Warum waren, er „tut gut“ oder „hilft dir dabei, gesund zu werden“.
So ganz genau konnte dir aber vielleicht niemand sagen, was es mit der Kamillentee-Wirkung auf sich hat. Dabei hat die Pflanze viele heilende Eigenschaften – die vor allem in der Blüte stecken. Aus frischen oder getrockneten Kamillenblüten lässt sich daher auch hervorragender Kamillentee kochen.
Bei der Kamille handelt es sich um eine bestimmte Pflanze, die sich eigentlich "Echte Kamille" (lat. Matricaria chamomilla) nennt. Die Pflanze wächst sogar bei uns in der Natur und sieht ein wenig aus wie ein großgeratenes Gänseblümchen, zumindest was die Blüten betrifft, der Rest der Pflanze erinnert ein wenig an Dill. Punkten kann sie mit bestimmten Inhaltsstoffen, die für die gewünschte Wirkung der Kamille sorgen und sie so gesund machen. Sie sind praktisch für die Gesundheit, weswegen viele Menschen gerne mal eine Tasse mit dem leckeren Tee aus Kamille trinken.
Genutzt werden für den gesunden Tee gerne getrocknete oder seltener auch frische Kamillenblüten. Sollten dir die Blüten mal ausgehen oder du keine zur Hand haben, gibt es aber auch die altbekannten Beutel mit Kamillentee – allerdings ist die Wirkung hier schwächer. Dennoch kann der Tee bei Anwendung wirken, es passiert also nicht nichts. Er ist auch für (kranke) Kinder geeignet, mehr als zwei bis vier kleine Tassen sollten es am Tag aber nicht sein.
Ebenfalls geeignet ist der Kamillentee aufgrund seiner Wirkung für Schwangere. Die Echte Kamille bringt hier ihre Inhaltsstoffe voll zur Geltung und gilt als gesund. Was genau Schwangere beachten sollten, wenn sie Kamillentee trinken, erfährst du im Verlauf des Artikels.
Ist Kamillentee gesund? Wirkung mit vielen Facetten
Aber wie kann der Kamillentee nun wirken? Das macht er aufgrund seiner Inhaltsstoffe. Hierbei handelt es sich vor allem um das ätherische Öl der Heilpflanze, das sogenannte Kamillenöl. Es besteht aus verschiedenen Stoffen, von welchen (−)-α-Bisabolol den Hauptbestandteil darstellt. Dieser Stoff findet sich auch in anderen Pflanzen wie Schafgarbe, Basilikum, Quendel und Lavendel. Ein weiterer heilsamer Bestandteil des ätherischen Öls ist Matricin, beide Inhaltsstoffe wirken entzündungshemmend.
Der frisch aufgebrühte Kamillentee verbreitet seine Wirkung, wenn er rund fünf bis zehn Minuten ziehen konnte. So wirkt Kamillentee:
antibakteriell
entzündungshemmend
krampflösend
beruhigend
Neben dem Kamillenöl findest du in der Kamille noch weitere Stoffe, die heilsam wirken können. Darunter finden sich beispielsweise folgende Flavonoide:
Apigenin: Hatte in Tierversuchen südamerikanischer Wissenschaftler*innen eine beruhigende & angstlösende Wirkung, für die Anwendung am Menschen gibt es allerdings keine Studien.
Cumarin
Quercentin
Die Kamillentee-Wirkung kannst du - neben klassischen Medikamenten - bei verschiedensten Beschwerden nutzen. Der Kräutertee kann dir bei den folgenden Leiden Linderung verschaffen:
Menstruationsbeschwerden
Magen-Darm-Infekte (u.a. bei Durchfall)
Völlegefühl
Blähungen
Bauchkrämpfe
Übelkeit
Gastritis
Sodbrennen
Rachenentzündungen
entzündete Mandeln
Zahnfleischentzündungen
Hautentzündungen
Erkältungen
Schlafproblemen
Kamillentee: Nebenwirkungen des Kräutertees
Kamillentee und Nebenwirkungen? Da können wir dich beruhigen. Es kommt nur in seltenen Fällen zu allergischen Reaktionen durch Kamillentee, wobei diese meist durch eine Verunreinigung des Tees mit der wirkungslosen Hundskamille herrühren.
Ob du den Tee gut verträgst, kannst du ganz einfach herausfinden, indem du zunächst mal nur eine Tasse trinkst. Bekommst du danach Hautausschlag oder andere Symptome, solltest du besser mal mit deinem Arzt*deiner Ärztin sprechen. Personen, die eine Allergie gegen Kreuzblütler haben, sollten hingegen auf den Tee aus Kamille verzichten.
Allerdings solltest du auch sonst nicht zu viel Kamillentee trinken, denn die Kamille trocknet als Nebenwirkung die Schleimhäute aus. Daher solltest du nur drei bis vier Tassen Kamillentee am Tag trinken.
Kamillentee in der Schwangerschaft: Keine Gefahr fürs Kind
Bei vielen Tees stellt sich die Frage, ob sie in der Schwangerschaft geeignet sind. Bei Kamillentee musst du dir als Schwangere allerdings keine Sorgen machen, denn er schadet weder dir noch deinem Kind.
Kamillentee darf in der Schwangerschaft bedenkenlos getrunken werden, da in ihm keine Inhaltstoffe sind, die entwässernd wirken oder die Wehen fördern könnten. Du brauchst also keine Angst haben, dass dir wegen des Tees plötzlich die Geburt deines Babys bevorsteht, obwohl der errechnete Termin noch längst nicht da ist.
Im Gegenteil kann der Kamillentee Schwangeren sogar helfen, und zwar gegen die unangenehme Morgenübelkeit. Ist dir morgens übel, kannst du einfach eine Tasse Kamillentee trinken. In der Schwangerschaft ist Kamillentee also ein guter Begleitung bei der Ernährung.
Empfohlen wird für Schwangere, maximal ein bis zwei Tassen des Tees aus Kamille am Tag zu trinken. Dann sollten dein Baby und du selbst bei guter Gesundheit sein. Im Zweifel hilft natürlich immer auch eine ärztliche Beratung oder ein Fachgespräch in der Apotheke.
Kamille selbst pflücken: Hier findest du Kamille in der Natur
Wenn sie nicht gerade in deinem Garten wächst, findest du die Echte Kamille vornehmlich am Rand von Äckern als Wildkräuter – also zwischen den schönen Blüten von Mohn oder Kornblumen.
Allerdings musst du ein wenig darauf achten, dass der Acker ökologisch bewirtschaftet wird, wobei beim Einsatz von Glyphosat beispielsweise auch nur – wenn überhaupt – sehr wenige solcher Wildpflanzen an Äckern wachsen. Dennoch weißt du vom bloßen Hinschauen nicht, was der Bauer auf seine Pflanzen sprüht. Daher ist es so oder so wichtig, dass du die Pflanzen gründlich wäschst.
Zusätzlich ist es wichtig, dass du zur richtigen Pflanze greifst. Hier kann es nämlich sein, dass du statt der Echten Kamille die sogenannte Hundskamille erwischt - die gehört zwar der selben Pflanzenfamilie an, ist aber ohne Wirkung, was dann auch den daraus gebrühten Tee betrifft. Der Unterschied: Bei der Echten Kamille ist der Blütenboden hohl, bei der Hundskamille hingegen gefüllt. So kannst du die beiden Pflanzen auseinanderhalten, von den positiven Eigenschaften der gesunden Heilpflanze profitieren und einen leckeren wie wirksamen Tee zur innerlichen Anwendung machen.
Willst du die Blüten sofort verwenden, kannst du sie einfach abmachen, ansonsten hängst du die Pflanze kopfüber an einem schattigen, trockenen Ort auf und lässt sie trocknen. Ist die Pflanze vollständig getrocknet, kannst du die Blüten in einem Gefäß auch einfach lagern – und die Kamillentee-Wirkung dann genießen, wenn du sie brauchst.
Damit du weißt, was du pflückst:
Artikelbild und Social Media: ValentynVolkov/iStock (Themenbild)