Basilikum: Gesund oder krebserregend?
Basilikum - gesund und lecker? Klar, aber wie sieht es in der Schwangerschaft aus und was hat es mit den krebserregenden Stoffen im Basilikum auf sich?
Basilikum ist gesunder Bestandteil der mediterranen Küche und wird seit Jahren auch erfolgreich in die heimische Küche integriert. Ganz egal ob im Caprese, Pesto, auf der Pizza oder im leckeren Spätzleteig - die Heilpflanze erfreut sich großer Beliebtheit. Doch ist Basilikum in der Schwangerschaft auch gesund? Denn schließlich soll es ja auch krebserregende Stoffe enthalten...
Basilikum: Gesundes Küchenkraut mit Heileffekten?
Basilikum (lat. Ocimum basilicum) ist eine Pflanze, die besonders gute Wirkung bei verschiedenen Leiden zeigt. Diese Effekte machen das Kraut sehr beliebt - schließlich wollen wir auch, dass die Heilkräfte der Pflanze bei uns wirken.
Dabei passt es uns eigentlich ganz gut in den Kram, dass die Pflanze auch noch so lecker schmeckt und nicht ganz so unangenehm wie ein fieser Hustensaft. Das aromatische Kraut wird manchmal auch Königskraut oder Basilienkraut genannt und ist ein Vertreter der sogenannten Lippenblütler - doch eine blühende Basilikum-Pflanze hat vielleicht noch nicht jeder gesehen, auch wenn das sogar zu Hause ganz schnell mal passieren kann. Gut zu wissen: kurz vor der Blüte ist der Gehalt an ätherischen Ölen in den Blätter am höchsten.
Deswegen wenden wir uns wieder der Frage zu, was Basilikum eigentlich so kann und wie gesund es ist - oder eben nicht. Es gibt wie bei so vielen Pflanzenarten auch beim Basilikum verschiedene Arten, die sich in puncto Inhaltsstoffe insofern unterscheiden, dass sie verschieden große Mengen enthalten. Am häufigsten bei uns verwendet wird das Genoveser Basilikum - das ist auch im Pesto alla genovese drin.
Basilikum: Krebserregende Inhaltsstoffe?
Basilikum hat viele verschiedene Inhaltsstoffe. Die Bandbreite reicht von ätherischen Ölen bis in zu Stoffen, die tatsächlich als krebserregend gelten. Macht das die Ernährung mit Basilikum gefährlich und was hat es mit Basilikum in der Schwangerschaft auf sich?
Zuerst einmal sei gesagt - die krebserregende Substanzen im Basilikum gibt es, aber sie sind in der Regel ungefährlich. Du müsstest täglich über Wochen und Monate 20 Basilikumblätter oder mehr essen, um wirklich in potenziell gesundheitsgefährdende Bereiche vorzustoßen.
Schuld daran, dass sich das Gerücht darum hält, Basilikum sei krebserregend, sind die Stoffe Estragol und Methyleugenol. In Tierversuchen hatten Wissenschaftler einst festgestellt, dass diese bei Ratten karzinogen wirken, also krebserregend. Zudem wurde nachgewiesen, dass sie das Erbgut verändern können.
Daher warnte das Bundesamt für Risikoforschung im Jahr 2002 vor übermäßigem Verzehr und legte Grenzwerte fest, die die Pflanzen nicht überschreiten sollten, quasi als Auftrag an die Züchter. Deswegen gilt der moderate Verzehr von Basilikum in dieser Hinsicht als unbedenklich. Zusätzlich gut zu wissen ist, dass beim Menschen diese Wirkung noch nicht wissenschaftlich nachgewiesen ist.
Auch bei der Anwendung von Basilikumöl als ätherischem Öl - wie bspw. bei Ayurveda üblich - sollte darauf geachtet werden, keine zu großen Mengen zu verwenden, da Estragol und Methyleugenol Teil des ätherischen Öls im Basilikum sind.
Basilikum in der Schwangerschaft: Worauf du achten solltest
Auch Schwangere müssen sich beim Verzehr keine Sorgen wegen der krebserregenden Substanzen machen. Die Inhaltsstoffe sind in den üblichen Mengen auch in der Schwangerschaft unbedenklich. Dennoch gibt es einen Zusammenhang, der beim Blick auf Basilikum und Schwangerschaft problematisch sein könnte - sofern du richtig viel davon konsumierst, also mehrmals täglich über längere Zeit.
Dabei handelt es sich um den Inhaltsstoff Kampfer (oder auch Campher). Dieser gilt in hohen Mengen als wehenfördernd. Allerdings musst du dir während deiner Schwangerschaft keine großen Gedanken darum machen, denn normale Mengen Basilikum in der Ernährung können diesen Effekt nicht auslösen. Also kannst du auch während der Schwangerschaft Basilikum essen, ohne dir Sorgen machen zu müssen.
Basilikum: Inhaltsstoffe, die Gutes tun
Trotz der krebserregenden Stoffe und trotz des Kampfers ist Basilikum dank seiner Inhaltsstoffe gesund, denn diese Substanzen kommen wie erwähnt nur in geringen Mengen vor. Daher kannst du auch mit Blick auf eine gesunde Ernährung gesundheitliche Vorteile von dem Kraut haben.
Folgende Inhaltsstoffe machen Basilikum, egal ob pur, in Basilikumöl oder Basilikumtee, als Heilpflanze aus:
- Vitamin A
- Vitamin K
- Vitamin B1
- Vitamin B2
- Vitamin C
- Beta-Carotin
- Kalzium
- Eisen
- Magnesium
- Kalium
- Niacin
- Linalool (im ätherischen Öl)
- Eugenol (im ätherischen Öl)
- Monoterpene
- Sesquiterpene
- Linolensäure (Omega-3-Fettsäure)
- Gerbstoffe
- Flavonoide
- Kaffeesäure
Basilikum: Gesunde Heilwirkung des Küchenkrauts
Basilikum sollte nur in kleinen Mengen konsumiert werden. Dann ist es für deine Ernährung von Vorteil und kann gesundheitlich vorteilhaft wirken. Welche gesundheitlich gute Wirkung Ocimum basilicum konkret sonst noch so hat, haben wir für dich übersichtlich aufgelistet. Dr. med. Gudrun Lind-Albrecht gibt in einem Gastartikel bei der Deutschen Vereinigung Morbus Bechterew e.V. folgende Basilikum-Wirkungen an:
- entzündungshemmend
- schmerzlindernd
- antioxidativ
- antibakteriell (z.B. gegen Listerien, E.coli und Staphylokokken
- cholesterinsenkend
- vorbeugend gegen Osteoporose
Allerdings wird auch angemerkt, dass Menschen, die bestimmte Blutverdünner zu sich nähmen, bei der Ernährung mit Basilikum zurückhaltend sein sollten.
In der Naturheilkunde wird aber auch die Eigenschaften des Basilikums gesetzt. Hier verspricht man sich vom Gebrauch der Heilpflanze vor allem Effekte gegen Völlegefühl, Appetitlosigkeit und Verdauungsbeschwerden, wie das Tumorzentrum München schreibt. Hier werden auch verschiedene Studien (hier und hier) angebracht, die bestimmten Pflanzenextrakten aus der Pflanze eine krebshemmende Wirkung bescheinigen.
Es kommt also am Ende auf die Menge dessen an, was du von dem Kraut zu dir nimmst. Ocimum basilicum ist gesund und besitzt eine Reihe von erstaunlichen Eigenschaften, die seinen Stand als Heilkraut durchaus bestätigen. Und auch der Umstand, dass krebserregende und krebshemmende Stoffe in einer Pflanze enthalten sind zeigen, dass gut und böse oft gar nicht so weit auseinander liegen - auch bei aromatischen Gewürzen in der Küche ist nicht von der Hand zu weisen.
Artikelbild und Social Media: rusak/iStock
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