Naturheilkunde

Schwedenbitter: Sind die Kräuter wirklich krebserregend?

Schwedenbitter gilt als Verdauungsschnaps, der nach fettigen Mahlzeiten helfen soll. Dabei soll der Kräutertrunk auch bei Krankheiten schützen und Schmerzen reduzieren. Stimmt das?

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Wir Schwedenbitter unterschätzt? Er besteht aus elf Heilkräutern, gilt der Überlieferung nach als Heilmittel und soll bei vielen Beschwerden helfen. 

Schwedenbitter: Krebserregend oder heilendes Mittel?

Die Ursprünge der Schwedenkräuter liegen vermutlich im Mittelalter. Ein Rezept der Grundzutaten des Schwedenbitters stammt vom Chemiker Urban Hjärne und dem schwedischen Arzt Claus Samst. Er starb angeblich mit 104 Jahren bei einem Reitunfall und soll bis zu seinem Tod seine selbst kreierten Schwedenkräuter zu sich genommen haben, was aber nicht belegt ist.

Die Österreicherin Maria Treben soll das Rezept des Arztes schließlich entdeckt haben und machte es weltberühmt. Maria Treben galtbals Kräuterkundige und Spezialistin auf dem Gebiet der Pflanzenheilkunde. Einige der Kräuterrezepte Maria Trebens gelten heute allerdings als lebensgefährlich, wirkungslos oder vergiftend, da sie laut eines Buches von Stiftung Warentest häufig auch Fachbegriffe wie Inulin oder Insulin verwechselte.

Auch die Universitätsklinik Freiburg merkt an, dass Kräuter nicht, wie von Maria Treben angepriesen, alle Krankheiten der Welt heilen könnten. Die Quintessenz: eine Krebsbehandlung sollte niemals aufgeschoben werden, weil du auf die Heilung von Kräutern wie dem Schwedenbitter vertraust. Du musst in solchen Fällen die Einnahme immer mit deinem Arzt besprechen.

Wichtig ist zu wissen, dass im normalen Schwedenbitter Alkohol enthalten ist. Alkohol ist immer ungesund, allerdings gibt es das Schwedenkraut auch als alkoholfreien Schwedenbitter.

Es gab auch Berichte, dass Schwedenbitter krebserregend sei. Könnte am Alkohol liegen, der das nachweislich ist, aber in diesem Fall geht das auf die manchmal verwendete Zutat Kampfer zurück, in der der Stoff Safrol zu finden ist. Dieser gilt als krebserregend bzw. genotoxisch kanzerogen, wie das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin 2001 festgestellt hatte. Daher ist Safrol in der EU als Lebensmittelzusatzstoff verboten. Allerdings soll der Stoff im verwendeten weißen Kampferöl nicht mehr vorhanden sein.

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Schwedenbitter-Rezeptur: Daraus besteht der Schnaps

Der Schwedenbitter besteht in der Regel aus einer bestimmten Kräutermischung. Zu den hier genannten Zutaten können noch weitere hinzukommen, da die Rezeptur keinem Urheberrecht oder Patent unterliegt. Daher ist es wichtig, genau zu wissen, was drin ist. Die Unterscheidung kleiner Schwedenbitter und großer Schwedenbitter geht auf die verwendete Anzahl von Kräutern zurück.

Enthalten sind im Schwedenkraut unter anderem:

  • 10 g Sennesblätter
  • 10 g Aloe Vera
  • 5 g Myrrhe
  • 10 g Naturkampfer
  • 10g Rhabarberwurzel
  • 0,2 g Safran
  • 10 g Manna
  • 10 g Zitwerwurzel
  • 10 g Theriak venezian
  • 10 g Angelikawurzel 
  • 5 g Eberwurz

Du kannst die Schwedenkräutermischung entweder im Reformhaus, der Drogerie oder einer Apotheke ab 3 Euro kaufen, oder den Schnaps selber herstellen. Wenn du das möchtest, kannst du einfach nur in eine 1,5 bis 2 Literflasche alle Kräuter geben (bekommst du ebenfalls im Reformhaus oder der Apotheke als Mischung) und mit weißem Schnaps (Korn, Wodka, Obstbrand) ansetzen. Stelle ihn in die Sonne oder an eine andere Wärmequelle und rühre die Mischung täglich um. Nach zwei Wochen siebst du ihn und füllst ihn in kleine Flaschen ab. Vor der Anwendung solltest du nochmal mit deiner Ärztin oder Apotheker sprechen.

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Schwedenbitter-Wirkung: Was das Mittel als können soll

Schwedenbitter werden allerlei Heilkräfte zugesprochen, allerdings ist die Wirkung wissenschaftlich nicht belegt, daher solltest du die Anwendung von Schwedenkraut stets mit deiner Ärztin oder Apothekerin besprechen. Welche Schwedenbitter-Wirkungen unter anderem gelten sollen, erfährst du hier:

  • soll bei Verdauungsproblemen, Magenkrämpfen und Verstopfung helfen
  • da Schwedenbitter die Verdauung anregen und den Appetit zügeln soll, soll die Kräutermischung auch bei der Fettverbrennung helfen und so die Pfunde schneller purzeln lassen
  • bei kalten Füßen und Händen soll es helfen, beide mit dem Schnaps einzureiben
  • auch bei äußerlichen Problemen wie Stichen oder heilender Haut oder zur Unterstützung blauer Flecken sollen Wickel helfen

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Schwedenbitter: Anwendung der flüssigen Kräuter

Für die angeblich beste Wirkung soll folgende Schwedenbitter-Anwendung erfolgen: es soll täglich einen Teelöffel Schwedenbitter am Morgen und am Abend mit Wasser verdünnt zu sich genommen werden. Für eine äußere Anwendung die betroffene Stelle erst mit Salbe eincremen, einen Wattepad mit den Schwedenkräutern tränken und auf die Haut legen. Mit Folie einwickeln und noch ein Tuch um die Stelle wickeln. 

Artikelbild und Social Media: kobugi/iStock

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