Auto ohne Klimaanlage kühlen: 11 Tipps, die wirklich helfen
Wer im Sommer mit dem Auto unterwegs ist, kennt es: Ein überhitztes Auto, bei dem kein Lüften mehr zu helfen scheint. Was also tun, um es schnell abzukühlen? Wir haben hilfreiche Tipps.
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Steht ein Auto eine Stunde lang bei 34 Grad Celsius in der Sonne, kann die Innentemperatur schon mal auf 60 Grad Celsius ansteigen. Neben der Tatsache, dass diese Temperaturen für Menschen und Tiere lebensgefährlich sind, ist das Verweilen in einem überhitzen Auto kaum auszuhalten. Wer nicht den Komfort einer Klimaanlage hat, der kennt bei Stau und Co. die Auswirkungen der Hitze.
Plötzlich scheint das Auto zum Brutkasten zu mutieren, aus dem man so schnell nicht raus kann. Was kann man also tun, um das Auto und vor allem sich selbst schnellstmöglich zu kühlen? Wir haben 11 tolle Alltags-Tipps, die helfen.
Hitze: So kühlst du dein Auto ab
Natürlich ist es bei großen Hitzewellen am besten antizyklisch zu fahren. Also Autofahrten möglichst auf die Morgen- und Abendstunden zu legen und die Mittagshitze (12 bis 15 Uhr) zu vermeiden.
Aber mal ehrlich, selbst dann ist das Auto aufgeheizt, steht es denn nicht an einem schattigen Fleckchen. Dieser Rat ist zwar richtig, im Alltag ist das Fahren in einem aufgeheizten Auto aber kaum zu umgehen. Deshalb zeigen wir dir mit den folgenden Tipps, wie du dein Auto abkühlen kannst - auch ohne Klimaanlage.
1. Auto sturmlüften
Vor dem Losfahren am besten Türen, Kofferraum und - falls vorhanden - auch das Schiebedach des aufgeheizten Autos weit öffnen und durchlüften.
Noch schneller geht es mit dem 10-Sekunden-Fächer-Trick. Ein japanischer Professor schaffte es in dieser kurzen Zeit nämlich den Auto Innenraum von 41,6 auf 33,5 °C zu senken.
Der Hack geht wie folgt: Das Fenster der Beifahrerseite öffnen. Restliche Fenster bleiben geschlossen. Die Fahrertür mindestens vier Mal in kurzem Abstand auf und zu machen.
Durch diesen Vorgang entsteht ein Luftsog, bei dem die heiße Luft hinaus und kühle Luft hinein gesogen wird.
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2. Lüftung aufdrehen und feuchtes Tuch befestigen
Die Lüftung auf höchste Stufe aufdrehen und ein feuchtes Baumwolltuch oder einen Waschlappen davor hängen, sodass Verdunstungskälte entsteht.
3. Lenkrad abwischen
Gegen ein heißes Lenkrad hilft ein feuchtkaltes Handtuch, mit dem man es abwischen kann. Auch ein Lenkradschutz aus Stoff kann Abhilfe verschaffen (übrigens hilft es auch bei einem kalten Lenkrad im Winter).
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4. Kindersitze abkühlen
Auch Kindersitze werden im Auto schnell heiß. Diese kann man ebenfalls mit einem feuchtkalten Lappen zur Kühlung abwischen.
5. Feuchttücher zum Kühlen
Mit feuchten Tüchern kann man sich auch selbst kühlen - am besten an den Handgelenken.
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6. Für genügend Wasservorrat sorgen
Im Sommer empfiehlt es sich, eine Flasche Wasser (Zimmertemperatur!) mitzunehmen. Trinken am Steuer ist erlaubt.
7. Sprühflasche Wasser & Cool-Packs mitnehmen
Effektiv gegen die Hitze im Auto ist eine Sprühflasche mit Wasser, mit der du dich erfrischen kannst. Ähnlich dem Thermalwasser-Gesichtsspray, kannst du diese im Kühlschrank aufbewahren und vor der Fahrt mitnehmen. Einfach auf Gesicht, Dekolleté und Arme sprühen. Das sorgt für schnelle Abkühlung. Alternativ eignen sich auch Cool-Packs aus der Gefriertruhe oder ein feuchtes Tuch, das du dir in den Nacken legen kannst.
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8. Schattigen Parkplatz suchen
Natürlich gilt: Möglichst immer einen Parkplatz im Schatten (großer Bäume oder Gebäude) suchen! Wenn Sonne teilweise unvermeidbar ist, sollte man möglichst mit dem Heck, also dem Hinterteil des Autos, in der Sonne parken. So bleibt der Fahrerraum wenigstens ein wenig von den Sonnenstrahlen verschont. Kleiner Tipp: Den Lauf der Sonne beachten. Wo breitet sich in den nächsten Stunden Schatten aus, wohin wandert die Sonne? Vorausschauendes Parken kann durchaus die Hitze im Auto minimieren.
9. Sonnenschutz für Frontscheiben & Fenster
Ebenfalls sehr hilfreich ist eine isolierende Frontscheibenabdeckung. Sie schützt im Winter gegen Frost und im Sommer gegen Sonneneinstrahlung. Gerade Autos mit großen Fenstern sorgen bei hohen Temperaturen für einen Treibhaus-Effekt.
Auch Sonnenschutz für die hinteren Fenster ist eine große Hilfe bei der Abwendung von Hitzestau im Auto. Die Seitenfenster vorne müssen allerdings während der Fahrt von den Abschattungen befreit sein. Während des Parkens kann man sie aber durchaus auch vorne anbringen.
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10. Helle Handtücher und Baumwolldecken schützen vor Hitze
Zudem hilft es, wenn Beine und Rücken bedeckt sind, sodass z.B. ein aufgeheizter Ledersitz nicht auf der nackten Haut brennt. Eine Decke (am besten aus Baumwolle) kann ebenfalls schützen. Vorsicht auch bei Kindersitzen: Sie heizen in geparkten Autos schnell auf, da sie aus Kunststoff bestehen. Mit einem hellen Tuch (z.B. Handtuch) abgedeckt, werden sie in der Sonne weniger heiß. Auch helle Sitzbezüge eignen sich zur Hitze-Vorbeugung.
Und: Je heller das Auto lackiert (und ausgestattet) ist, desto weniger Hitze nimmt es auf. Dunkle oder gar schwarze Autos werden schneller heiß. Gleiches gilt für die Innenausstattung des Fahrzeugs. Am besten eine helle Decke über die Sitze legen, wenn man das Auto länger stehen lässt. Auch eine Investition in Wärmeschutzverglasung kann sich für Vielfahrer lohnen, ebenso wie getönte Scheiben oder eine Sonnenschutzfolie, die Infrarot- und UV-Strahlen filtert.
11. Praktische Gadgets fürs Auto zum Kühlen nutzen
Ventilatoren auf dem Armaturenbrett sind erlaubt - jedenfalls, wenn sie standfest montiert sind und die Sicht des Fahrers nicht beeinträchtigen. Kleine Ventilatoren helfen bei der Luftzirkulation und sind relativ erschwinglich.
Kühlmatten gibt es nicht nur für Hund und Katze. Auch für uns Zweibeiner gibt es spezielle kühlende Autositzauflagen. Von teuer bis günstig, mit oder ohne Rückenauflage gibt es da viel Spielraum.
Um deine Getränke und Co. kühl zu halten gibt es zahlreiche elektrische Kühlboxen extra fürs Auto. Diese ziehen sich per Zigarettenanzünder den Strom und halten bei längeren Fahrten Wasserflaschen und Cool-Packs schön kühl. Übrigens: Medikamente und Spraydosen sollten auf gar keinen Fall in heißen Autos transportiert oder liegengelassen werden. Medikamente können ihre Wirkung verlieren, Spraydosen bei großer Hitze explodieren.
Wenn gar nichts mehr hilft und die Hitze nicht auszuhalten ist, solltest du versuchen rechts ranzufahren und oft Pausen einzulegen.
Denn das Fahren bei Hitze kann durch Konzentrations- und Reaktionsschwäche gefährlich werden. Die Symptome sind vergleichbar mit einer Fahrt bei 0,5 Promille. Im schlimmsten Fall kommt es zu Lebensgefahr durch Schwindel, Benommenheit, Bewusstlosigkeit und Kreislaufstillstand. Achte deshalb gut auf deinen Körper und seine Warnsignale.
Tiere und Kinder sollten unter gar keinen Umständen in dem Auto gelassen werden - auch nicht bei offenem Fenster. Es droht der Hitzetod innerhalb weniger Minuten!