Im Sommer

Kopfschmerzen bei Hitze: 7 Tipps & was du im Notfall tun kannst

Die Sonne brennt und die Luft drückt. Kopfschmerzen bei Hitze sind im Sommer allgegenwärtig. Das kannst du tun.

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Wenn die Temperaturen mal wieder in den 30er-Bereich gehen, dann haben viele Menschen im Sommer weniger Spaß in ihrem Körper - denn die Hitze setzt ihnen zu. Der Kopf dröhnt schnell, vor allem bei Menschen, die unter sogenannter "Wetterfühligkeit" leiden, aber natürlich auch vielen anderen. Wir verraten dir, was du dagegen tun kannst und warum wir an heißen Tagen vermehrt Kopfweh kriegen.

Kopfschmerzen bei Hitze: Wenn im Sommer der Schädel brummt

Die Sonne brennt und die Schmerzen im Kopf werden wieder stärker. Es gibt zahlreiche Betroffene, die im Zusammenhang mit dem Wetter Kopfweh kriegen. Hitzekopfschmerzen können durch eine Vielfalt an Ursachen entstehen und viele davon sind vermeidbar, wenn du ein paar Dinge beachtest. Der Kopfschmerz bei Hitze muss nämlich nicht bleiben - ansonsten solltest du dir schnell ärztliche Hilfe holen.

Meist sind die Kopfschmerzen bei extremer Hitze und gleißendem Sonnenlicht zunächst eher harmlos. Wir haben Tipps für dich, wie du dich gegen hitzebedingte Kopfschmerzen schützen kannst oder was deinem Körper im Fall der Fälle hilft:

Viel trinken

Wenn wir schwitzen, scheiden wir viel Wasser und Flüssigkeit aus. Dadurch wird das Blut dicker und kann nicht mehr so gut durch die Adern fließen. Das kann Kopfschmerzen durch Hitze im Sommer auslösen. An heißen Tagen ist es daher wichtig, mehr Wasser als an kühlen Tagen zu trinken. Die Bundeszentrum für Ernährung sagt, dass Erwachsene je nach Empfehlung Hitze 1,5 bis drei Liter täglich trinken sollten. Diese Angaben sind aber auch abhängig von Körpergewicht, Alter und Geschlecht und individuell verschieden.

Übrigens: Bei Hitze ist es besser, lauwarme Getränke oder Getränke in Zimmertemperatur zu trinken, statt sich eisgekühltes einzuverleiben. Die eisgekühlten Getränke entziehen dem Körper Energie, da er die kalte Flüssigkeit erstmal auf Körpertemperatur aufheizen muss - und dadurch schwitzen wir. Für deine Gesundheit ist es bei Hitze also sinnvoll, auf die ganz kalten Drinks zu verzichten.

Menschen mit Herzinsuffizienz sollten zudem zwar ausreichend trinken, aber auch nicht zu viel, da das Wasser als Folge ansonsten bspw. für geschwollene Beine und Füße sorgt. Die genaue Trinkmenge solltest du in diesem Fall mit deiner Ärztin*deinem Arzt klären.

Weniger Parfüm verwenden

Duftstoffe riechen bei heißen Temperaturen noch intensiver, da sie sich schneller verflüchtigen - und starke Gerüche können Kopfschmerzen auslösen. Wer empfindlich auf Düfte reagiert und zu Kopfschmerzen oder auch Migräne neigt, sollte bei Hitze daher kein Parfüm auftragen.

Die Stiftung Kopfschmerz warnt zudem davor, an heißen Tagen mit dem beliebten Hausmittel Pfefferminzöl gegen Spannungskopfschmerzen vorzugehen. Der intensive Duft des ätherischen Öls könne sich gerade an heißen Tagen gegenteilig auswirken und weitere Kopfschmerzen verursachen.

Auf Temperaturwechsel einstellen

Draußen treibt die Sonne uns den Schweiß auf die Stirn, während die Klimaanlage drinnen oft für Gänsehaut sorgt. Dieser extreme Temperaturwechsel von Wärme zu Kälte kann Kopfschmerzen auslösen, vor allem bei Temperaturunterschieden von 5°C oder mehr.

Der Grund: Wenn wir frieren, verkrampfen wir unsere Nackenmuskulatur, das sorgt für Spannungskopfschmerzen. Wenn du in einem Büro mit Klimaanlage arbeitest, solltest du daher immer eine leichte Jacke oder ein Tuch am Arbeitsplatz haben, um nicht auszukühlen, aber es sollte auch nicht zu warm sein.

Dahinter steckt das gleiche Phänomen wie bei Wetterfühligkeit. Wenn es zu starken Temperaturschwankungen kommt, kommen die Kopfschmerzen bei vielen Menschen. Dagegen kannst du aber durch Wechselduschen, Saunieren, viel frischer Luft und anderem Training für deinen Körper aktiv angehen. Ebenso hilfreich sind ausreichender Schlaf oder ein kurzes Mittagsschläfchen bis zu einer halben Stunde.

Eis langsam essen

Wenn es heiß ist, dann lieben wir kalte Getränke und eine Kugel Eis - oder auch zwei oder drei, Hauptsache der Hitze wird mit Leckereien begegnet. Doch wenn wir Eis zu hastig essen oder ein gekühltes Getränk zu schnell trinken, kann es zu dem berühmt-berüchtigten "Hirnfrost" kommen.

Der Grund: Durch den Kältereiz wird der Nervus trigeminus getriggert, was als Symptom den heftigen Schmerz in der Stirn auslöst. Dieser ist der 5. Hirnnerv und spielt auch bei Migräne eine Rolle. Die Eiskrem also lieber langsam verzehren und besser auf ungekühlte Getränke zurückgreifen, um den Durst zu stillen. Für den Körper entspannend und die Kopfschmerzen bleiben weg.

Mittagshitze meiden

Damit du gar nicht erst Gefahr läufst, dir Kopfschmerzen zu holen, kannst du der heißesten Tageszeit ganz einfach aus dem Weg gehen. Nicht umsonst gibt es mittägliche Ruhezeiten in vielen Ländern, um körperliche Anstrengung zu vermeiden - zum Beispiel die Siesta. Verlege deine Aktivitäten wenn möglich in die Morgen- und Abendstunden. Wenn du doch rausmusst, ist ein Plätzchen im Schatten oder anderweitiger Sonnenschutz sinnvoll, um dich vor dem Kopfweh zu bewahren und gesund zu bleiben.

Sonnenbrille tragen

Grelles Licht kann laut Stiftung Kopfschmerz die Hirnnerven reizen und dadurch Migräne auslösen. Unser Tipp: Wenn du gefährdet bist, solltest du draußen daher immer eine Sonnenbrille tragen. Dadurch bewahrst du dich aber nicht nur vor Kopfschmerzen, sondern sorgst auch dafür, dass deine Augen in der Sommerhitze vor den schädlichen UV-Strahlen besser geschützt sind. Durch direkte Sonneneinstrahlung würden diese direkt auf die Augen treffen.

Kopfbedeckung bewahrt die Kopfhaut vor der Sonne

Unter der Kopfhaut liegen empfindliche Nerven und Blutgefäße. Um diese vor der Sonne zu schützen, solltest du immer eine Kopfbedeckung tragen, wenn du anfällig für Kopfschmerzen bei Hitze bist. Doch ein Hut oder eine Kappe schützen dich nicht nur vor Kopfschmerzen, sondern dienen auch als UV-Schutz gegen einen Sonnenbrand auf der Kopfhaut. Ein ebenfalls guter Tipp, wenn du dichtes, dickes Haar hast: einen hohen Pferdeschwanz binden, damit der Scheitel darunter verschwindet.

Kopfschmerzen im Sommer: Wenn Übelkeit, Schwindel & Co. hinzukommen

Wenn du Kopfschmerzen im Sommer bekommst, gibt es noch weitere Symptome, die hinzukommen können. Diese solltest du auf jeden Fall Ernst nehmen, denn dahinter können Dinge wie ein Sonnenstich oder ein lebensbedrohlicher Hitzschlag stecken. Das Problem in beiden Fällen ist, dass die Anzeichen oft erst mit Verzögerung kommen. Teilweise überschneiden sich die folgenden Symptome auch mit Kreislaufproblemen bei Hitze:

Sonnenstich

Einen Sonnenstich bekommst du, wenn Kopf und Nacken zu lange direkt der Sonne ausgesetzt waren. Dadurch erhöht sich die Temperatur im Kopf durch einen Hitzestau und das Gehirn sowie die Hirnhaut werden gereizt. Zu den Kopfschmerzen hinzu kommen laut Rotem Kreuz folgende Symptome:

  • Nackenschmerzen

  • Nackensteifigkeit (in schweren Fällen)

  • Schwindel

  • starke Rötung des Kopfes

  • heißer Kopf

  • kühle Haut am Körper

  • Unruhe

  • Übelkeit

  • Erbrechen

  • Bewusstseinsschwund mit Gefahr der Bewusstlosigkeit (in schweren Fällen)

Wenn es einmal so weit ist, heißt es natürlich raus aus dem Schatten. Der Oberkörper sollte höher gelagert werden als der Rest des Körpers, zudem hilft ein kühles, feuchtes Tuch auf dem Kopf. Solange die betroffene Person bei Bewusst sein ist, solltest sie Flüssigkeit trinken. Es ist wichtig, regelmäßig das Bewusstsein, die Atmung sowie Lebenszeichen zu kontrollieren. Ist die Person bewusstlos oder befindet sich in einem kritischen Zustand, solltest du ohne Zögern den Notruf 112 wählen.

Hitzschlag

Bei einem Hitzschlag können ebenso Kopfschmerzen auftreten. Dieser entsteht, wenn der ganze Körper vom Wärmestau betroffen ist und ist auch deutlich gefährlicher. Folgende Symptome hat ein Hitzschlag laut Rotem Kreuz und Techniker Krankenkasse:

  • Nackenschmerzen

  • Nackensteifigkeit

  • Schwindel

  • starke Rötung des Kopfes

  • heißer Kopf

  • heiße Haut am Körper

  • Müdigkeit/Erschöpfung

  • Übelkeit

  • Erbrechen

  • Bewusstseinsstörungen

  • Verwirrtheit

  • Halluzinationen

  • Krämpfe und Lähmungen

  • Fieber mit über 40°C

  • niedriger Blutdruck

  • beschleunigte Atmung

  • Atemstillstand

  • Hirnödem

  • später Organversagen

Solltest du den Verdacht haben, dass du oder eine andere Person an einem Hitzschlag leidet, solltest du sofort die Rettung unter dem Notruf 112 rufen. Die Person muss sofort in den Schatten - wenn nicht möglich, kann sie auch mit einer Rettungsdecke vor der Sonne geschützt werden. Ist die betroffene Person bei vollem Bewusstsein, können laut Roten Kreuz auch Fruchtschorlen, Früchtetee oder Wasser angeboten werden. Der Oberkörper sollte hochgelagert werden, bei Benommenheit aber die Beine.

Bei Bewusstlosigkeit sollte die stabile Seitenlage angewandt werden, zudem sollte bis zum Eintreffen der Rettungskräfte stets die Atmung und das Bewusstsein kontrolliert werden, ebenso wie weitere Lebenszeichen wie der Puls. Außerdem hilfreich ist das Kühlen des Körpers mit nassen Tüchern, vor allem Kopf und Nacken sollten damit bedacht werden.

Gemäß des Malteser-Hilfsdienstes soll es zudem helfen, stetig möglichst kühles Wasser über den Brustkorb laufen zu lassen, um den Körper zu kühlen, bis die Rettungskräfte eingetroffen sind.

Artikelbild und Social Media: MarkCoffeyPhoto/iStock (Themenbild)

Quellen