Kalter Schweiß: Was dein Körper dir damit sagen will
Schwitzen ist völlig normal für unseren Körper: Beim Sport oder bei Hitze kühlt sich der Körper so selbst ab. Spürst du allerdings vermehrt kalten Schweiß, kann dies ein Warnsignal sein!
Wenn unsere Haut warm ist, wird ein Feuchtigkeitsfilm gebildet, der schnell wieder verdunstet. Dadurch wird unsere Haut gekühlt - das ist ein völlig natürlicher Prozess. Fühlt sich der Schweiß allerdings unangenehm kalt und klebrig an, kann das Ursachen, wie Stress oder Panik haben.
Kaltschweiß kann aber auch ein erstes Anzeichen für Krankheiten sein. Wir erklären dir, was dein Körper dir mit kaltem Schweiß sagen will.
Schwitzen am Kopf: Was sind die Ursachen und das kannst du dagegen tun
Kalter Schweiß deutet auf hormonelle Schwankungen hin
Besonders nachts überfällt dich oft kalter Schweiß? Du wachst dann klitschnass auf und musst dich sogar umziehen - am nächsten Morgen fühlst du dich wie gerädert. Hinter diesem Symptom stecken meistens hormonelle Veränderungen, wie etwa während der Menstruation, den Wechseljahren oder in der Schwangerschaft. Die Leidtragenden sind also hauptsächlich Frauen.
Während der Menstruationsblutung kommt es oft zu einem instabilen Kreislauf, dagegen kämpft der Körper mit kalten Schweiß an. Ähnlich ist es während der Menopause. Dagegen hilft leider nicht viel. Eine kalte Dusche kann Abhilfe schaffen, aber auch Kräutertees, wie etwa Salbeitee gegen Schwitzen versprechen Linderung bei nächtlichen Schweißausbrüchen.
9 Anzeichen von Hormonstörungen, die Du nicht ignorieren solltest
Kalter Schweiß bei Diabetes
Vor allem Diabetiker*innen müssen kalten Schweiß als ernstes Signal des Körpers wahrnehmen. Denn sobald der Blutzucker sinkt und der Körper unter Unterzuckerung leidet, entsteht kalter Schweiß auf Stirn und Nacken. Dazu kommen oft noch Schwindel und Herzrasen. Dann sollte sofort ärztliche Hilfe gerufen werden. Damit du beim Sport trotz Diabetes nicht in die Unterzuckerung kommst, solltest du dich gut vorbereiten.
Aber: Auch Nicht-Diabetiker*innen können eine Unterzuckerung (Hypoglykämie) erleiden. Zunächst kann Traubenzucker helfen, den Blutzuckerspiegel zu normalisieren.
Infektionskrankheiten lassen den Körper kalt schwitzen
Eine Grippe, eine andere Viruserkrankung oder eine Herzinnenhautentzündung können der Grund für kalten Schweiß sein. Dein Körper wehrt sich gegen Viren und Bakterien und ist einer enormen Belastung ausgesetzt. Durch das Schwitzen kann es sein, dass Betroffene frieren (Auch als Schüttelfrost bekannt). Das ist aber gut so! Das Schwitzen weist auf ein Absinken von Fieber hin.
Kaltschweiß bei kaltem Entzug
Ein sogenannter kalter Entzug, also das sofortige Absetzen eines Suchtmittels, kann zu kalten Schweiß führen. Damit reagiert der Körper auf die Absetzung von Drogen wie Alkohol, Cannabis, Nikotin oder anderen Drogen. Dieser Schweiß kann tags wie nachts auftreten.
Schock und Stress: Kalter Schweiß als Reaktion
Durch verschiedene Umstände kann ein psychischer oder physischer Schock ausgelöst werden. Dann produziert der Körper kalten Schweiß. Dies ist ein Alarmzeichen des Körpers. Kommt bei kaltem Schweiß noch Herzrasen, Angst, Druck oder ein Engegefühl in der Brust, am Hals, den Armen oder am Rücken, Atemnot, Übelkeit oder Schwindel hinzu, sollte sofort unter dem Notruf 112 ein Arzt*eine Ärztin aufgesucht werden, denn dann kann der Kaltschweiß auch ein Anzeichen für einen Herzinfarkt darstellen.
Tritt kalter Schweiß infolge einer akuten Stresssituation wie Prüfungsangst oder Lampenfieber auf, so muss im Normalfall keine ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Die Symptome verschwinden in der Regel, wenn die Situation vorüber ist. Hier können Entspannungsübungen wie progressive Muskelentspannung, Yoga, Breathwork, Vagusnerv-Übungen, Meditation oder auch pflanzliche Arznei wie Baldrian Abhilfe schaffen. Lass dich dazu am besten ärztlich oder in der Apotheke beraten, bevor du es auf eigene Faust einsetzt.
Artikelbild und Social Media: Natty Blissful/iStock (Themenbild)
Weiterlesen: