Schilddrüsenüberfunktion-Symptome: Haarausfall und Hitzewallungen
Eine Schilddrüsenüberfunktion hat verschiedene Symptome - Haarausfall und Hitzewallungen sind nur zwei Faktoren. Was du über Ursache und Behandlung wissen musst und was die Hormone damit zu tun haben, erfährst du hier.
- Schilddrüsenüberfunktion Haarausfall: Nicht immer im Gleichgewicht!
- Hitzewallungen Schilddrüse: Funktion der Schilddrüse im Körper
- Haarausfall, Hitzewallungen und Co.: Schilddrüsenüberfunktion-Symptome
- Schilddrüsenüberfunktion: Ursachen für geschwollene Augen und Co.
- Schilddrüsenüberfunktion: Vorbeugung, Abklärung und Behandlung
Deine Haare fallen plötzlich aus und du schwitzt ständig? Unterschätze nicht die Gefahr einer Schilddrüsenüberfunktion. Die häufigsten Symptome findest du hier im Artikel.
Schilddrüsenüberfunktion Haarausfall: Nicht immer im Gleichgewicht!
Haarausfall, Herzrasen, Schlafstörungen - nicht selten ist eine Fehlfunktion der Schilddrüse daran schuld. Da sich eine solche Erkrankung durch viele verschiedene Symptome äußert, dauert es jedoch oft länger, bis ein Arzt*eine Ärztin eine Schilddrüsenüberfunktion (med. Hyperthyreose) erkennt. Für Patient*innen ist das nicht einfach.
Der Grund für den Defekt des Organs ist manchmal auch Morbus Basedow, eine Autoimmunerkrankung. Die Schilddrüse wird dabei Zielscheibe des körpereigenen Immunsystems. Es werden Antikörper gebildet, die sie angreifen. Aber auch Knoten können die Hormon-Produktion gefährlich ankurbeln.
Durch den medizinischen Namen Hyperthyreose kann eine Schilddrüsenüberfunktion schnell mit einer Schilddrüsenunterfunktion verwechselt werden. Deren medizinischer Fachbegriff lautet Hypothyreose. 'Hyper" ist griechisch und bedeutet 'über', hypo hingegen 'unter'. Die Ähnlichkeit der Worte kann aber Verwirrung stiften, wenn du nicht gerade Altgriechisch gelernt hast. Doch zurück zum Thema.
Hitzewallungen Schilddrüse: Funktion der Schilddrüse im Körper
Die Schilddrüse ist ein Organ in Form eines Schmetterlings, das sich unterhalb des Kehlkopfes an die Luftröhre schmiegt. Aus den Bausteinen Jod und Eiweiß produziert es lebenswichtige Hormone, die den Stoffwechsel, Kreislauf und auch das psychische Wohlbefinden beeinflussen.
Die wichtigsten Schilddrüsenhormone sind Triiodthyronin und Thyroxin. Letzteres ist auch unter dem Namen L-Thyroxin bekannt, welcher auch auf vielen Medikamenten zu finden ist.
Produziert die Schilddrüse zu viele dieser Hormone, spricht man von einer Schilddrüsenüberfunktion. Produziert sie zu wenig, ist von einer Schilddrüsenunterfunktion die Rede.
Zum Glück können Mediziner mithilfe einfacher Tests herausfinden, ob das Organ, das unseren Körper steuert, richtig arbeitet. Eine Fehlfunktion lässt sich in der Regel mit Medikamenten behandeln, doch zur Behandlung später mehr.
Haarausfall, Hitzewallungen und Co.: Schilddrüsenüberfunktion-Symptome
Eine Schilddrüsenüberfunktion kann sich durch verschiedene Symptome bemerkbar machen. Diese betreffen verschiedenste Bereiche des Körpers - von den Organen über den Kopf bis hin zu ganzkörperlichen Problemen machen Betroffenen viele verschiedene Dinge zu schaffen.
Die wichtigsten Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion:
Herzrhythmusstörungen
Plötzlich steigender Blutdruck, Herz-Rhythmus-Störungen oder auch Herzrasen bedeuten nicht unbedingt, dass du ein krankes Herz hast. Denn oft ist eine Schilddrüsenüberfunktion dafür verantwortlich, aber es gibt auch viele andere Gründe für plötzliches Herzrasen und Herzrhythmusstörungen. Wenn die Schilddrüse zu viele Hormone produziert und in den Körper ausschüttet, schlägt das Herz schneller und der Puls steigt - und mit ihm auch der Blutdruck. Welcher Blutdruck in welchem Alter optimal ist, erfährst du hier.
Auffälliger Gewichtsverlust
Obwohl du nicht weniger isst als zuvor, nimmst du immer weiter ab? Auch das kann ein Hinweis auf eine Überfunktion der Schilddrüse sein. Denn diese wiederum kann dazu führen, dass dein Stoffwechsel schneller arbeitet als üblich. So verbrennt dein Körper die aufgenommene Nahrung schneller. Dadurch kann es dazu kommen, dass du mehr Appetit hast, aber trotzdem auffallend an Gewicht verlierst.
Geschwollene und brennende Augen
Leidest du neuerdings unter Augendruck? Und häufiger als sonst kämpfst du mit einer Bindehautentzündung? Wenn der Augenarzt*die Augenärztin nichts findet, solltest du mal deine Schilddrüse untersuchen lassen. Denn eine Schilddrüsenüberfunktion, vor allem bei Morbus Basedow, kann die Augen schädigen. Dies führt dazu, dass Betroffene oft schlechter sehen, obwohl sie eine Brille tragen. Außerdem können sich Fettpolster hinter dem Augapfel bilden und zu hervortretenden Augen führen.
Muskelschmerzen und -zittern
Meistens heißt es, dass gegen geschwollene Beine und Kraftlosigkeit Bewegung hilft. Dabei handelt es sich oftmals um die versteckte Schilddrüsenüberfunktion: durch den raschen Stoffwechsel werden Muskeln stärker beansprucht - Zittern ist eine Begleiterscheinung. Es gibt aber noch weitere Gründe für Schmerzen in den Beinen wie Muskelkater.
Haarausfall
Rosige und samtweiche Haut - das spricht für eine Hormonüberproduktion. Leider fallen durch den beschleunigten Stoffwechsel auch die Haare häufiger und schneller aus. Vermehrter Haarausfall bei Betroffenen ist also ein Indikator für eine Schilddrüsenüberfunktion. Allerdings kann das Ausfallen des Haars auch auf eine Unterfunktion hinweisen. Um es abzuklären, musst du also zu deiner Ärztin*deinem Arzt.
Hitzewallungen, obwohl es kalt ist
Du schwitzt neuerdings viel häufiger? Das muss nicht zwangsläufig ein Anzeichen beginnender Wechseljahre sein. Denn wenn die Schilddrüse zu viele Hormone ausschüttet, fährt der Körper auf Hochtouren. Das kann dann heftige Hitzewallungen auslösen.
Übermäßiges Schwitzen: Das sind die Symptome von Hyperhidrose
Dauernervosität
Du hast neben dem Schwitzen und Haarausfall eine gewisse Dauernervosität an dir festgestellt? Dann könnte auch das ein Schilddrüsenüberfunktions-Symptom sein.
Schilddrüsenüberfunktion: Ursachen für geschwollene Augen und Co.
Zu den häufigsten Ursachen einer Schilddrüsenüberfunktion gehört zum einen die Autoimmunerkrankung Morbus Basedow. Hier bildet das Immunsystem Antikörper gegen die Schilddrüse, die das Organ wiederum zur Hormonproduktion anregen. Zum anderen tritt eine Schilddrüsenüberfunktion oft aufgrund einer Schilddrüsenautonomie auf.
Wie der Begriff Autonomie schon andeutet, entkoppelt sich hier das Organ von der Kontrolle durch die übergeordneten Zentren im Gehirn. Dies hat zur Folge, dass die Schilddrüse ihre Hormone nicht mehr bedarfsgerecht produziert.
Grund für die Schilddrüsenautonomie ist oft eine länger bestehende, durch Jodmangel bedingte, vergrößerte Schilddrüse. In diesem Fall ist das Organ häufig auch als Vorwölbung im Halsbereich zu sehen. Diese wird auch Struma oder Kropf genannt.
Schilddrüsenüberfunktion: Vorbeugung, Abklärung und Behandlung
Wenn Schilddrüsen-Fehlfunktionen bereits frühzeitig durch einen Arzt*eine Ärztin erkannt werden, lassen sie sich mit entsprechenden Medikamenten als Behandlung wieder fast vollständig beheben. Dazu müssen diese zunächst richtig eingestellt werden.
Was du vorbeugend tun kannst: Jod ist der wichtigste Bestandteil bei der Produktion der Schilddrüsen-Hormone. Deshalb ist es wichtig, den Tagesbedarf (zwischen 180 und 200 Mikrogramm) zu decken. Das geht ganz einfach über die Ernährung: Seefisch, Milch und Brot enthalten viel Jod, aber auch Algen bzw. Seetang. Tipp: zum Würzen der Speisen am besten Jod-Salz verwenden. Stillende, Schwangere und Kinder brauchen andere Jodmengen. Diese findest du in unserem Artikel über Jodmangel und Jod-Lebensmittel.
Was deine Ärztin*dein Arzt tun kann: Mithilfe eines Bluttests und einer Ultraschall-Untersuchung (TSH-Messung) kann die Ärztin*der Arzt feststellen, ob eine Schilddrüsenüberfunktion vorliegt (Individuelle Gesundheits-Leistung (IGeL): zwischen 40 und 80 Euro - zur Abklärung eines Verdachts übernimmt die Krankenkasse die Kosten). Dabei wird der Wert des Botenstoffs TSH im Blut gemessen. Die Therapie: Medikamente, die die Hormonregulierung steuern. Haben sich bösartige Knoten gebildet, wird operiert, die Heilungs-Chancen sind allerdings gut.
Artikelbild und Social Media: sasirin pamai/iStock (Themenbild)
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