Kapstachelbeere

Physalis: Wie gesund sind die leckeren Früchte wirklich?

Jan Wälder, Online-Redakteur

Wie gesund sind Physalis? Die Kapstachelbeere hat spannende Nährwerte sowie viele Vitamine - und wir beantworten dir auch die Frage, ob Physalis giftig sind und wie viele Kalorien sie enthalten.

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Physalis sind leckere, kleine Früchte. Aber wie gesund ist die Kapstachelbeere wirklich?

Physalis: Gesunde Beeren aus Südamerika

Sie ist klein, sie ist süß, sie ist aber auch säuerlich. Und schön verpackt in einem Lampion - die Physalis (lat. Physalis peruviana). Aber auch essbar? Die Antwort ist ja, zumindest die, die es im Supermarkt gibt.

Nun ist schon der Name Kapstachelbeere gefallen, aber beim Wort Kap denken die meisten wohl nicht an Südamerika, sondern an das Kap der Guten Hoffnung in Südafrika. Wieso also dieser Name für die gesunde Physalis?

Mit dem Kap Hoorn an der Südspitze Südamerikas hat es jedenfalls nichts zu tun, sondern tatsächlich mit dem Kap der Guten Hoffnung. Portugiesische Seefahrer brachten die Pflanze aus Südamerika mit und pflanzten sie dort an. Das Klima gefiel der Pflanze gut, weswegen sich letztlich der Name Kapstachelbeere entwickelte.

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Ein anderer deutscher Name der Physalis-Frucht deutet aber auf deren ursprüngliche Heimat hin: Andenbeere. Und auch heute kommt die Physalis in der Regel aus Südamerika und der Andenregion in unsere Supermarkt-Regale, genauer aus Kolumbien. Angebaut wird sie aber von Indien über Afrika und Australien bis nach Südfrankreich fast überall auf der Welt, sodass sie je nach Jahreszeit eine unterschiedliche Herkunft haben kann.

Physalis: Klebrige Schicht - essbar oder giftig?

Ein interessanter Aspekt ist: die Früchte müssen - anders als beispielsweise Bananen - gepflückt werden, wenn sie reif sind, da sie nicht mehr nachreifen. Die klebrige Schicht auf den Physalis ist zwar nicht giftig, dennoch solltest du die Früchte besser vor dem Verzehr waschen, da auf der Schale Rückstände von Pestiziden sein könnten. Doch was steckt an Nährwerten in der Physalis und ist sie wirklich gesund?

Physalis: Gesund ist die Kapstachelbeere auf jeden Fall Foto: Sezeryadigar/iStock

Physalis: Nährwerte und Inhaltsstoffe der Kapstachelbeere

Die Frucht der exotischen Pflanze wird bei uns in Deutschland ganz einfach als Physalis vermarktet, also einfach unter dem ersten Teil des lateinischen Namens. Doch welche Nährstoffe stecken in einer Physalis? Was macht die Physalis gesund?

In der Beere stecken so einige Überraschungen, denn sie ist voller wertvoller Nährstoffe. Die Physalis-Inhaltsstoffe sind laut dem US-Landwirtschaftsministerium und der Apotheken Umschau unter anderem Mineralstoffe und Vitamine:

  • Calcium

  • Eisen

  • Phosphor

  • Vitamin A

  • Vitamin C

  • Niacin (Vitamin B3)

  • Riboflavin (Vitamin B2)

  • Thiamin (Vitamin B1)

  • Beta-Carotin

  • Vitamin B6

Neben den Physalis-Vitaminen und Co. sind auch die Physalis-Nährwerte nicht schlecht. Die Beeren enthalten pro 100 g durchschnittlich:

  • 85,4 g Wasser

  • 11,2 g Kohlenhydrate

  • 1,9 g Protein

  • 0,7 g Fett

Physalis sind also gesund, aber die kleinen Beeren haben auch Kalorien, allerdings nicht gerade viele. 100 Gramm Physalis - das ist meist schon eine ganze Schale - enthalten für gewöhnlich 53 kcal. Physalis-Kalorien gibt es also, aber eben nicht allzu viele - sie sind ein guter Bestandteil einer gesunden Ernährung.

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Physalis: Gesunde Beeren mit giftigen Verwandten?

Dass Physalis gesund sind, ist relativ unzweifelhaft. Neben ihren guten Nährwerten kann die Andenbeere sogar noch auf einer weiteren Ebene punkten - zumindest die Pflanze an sich. Denn die leckeren Beeren wachsen schließlich auch an einer Pflanze.

Die Blätter der Physalis-Pflanze würden beispielsweise in Südafrika als Umschläge gegen Entzündungen genutzt, zudem sollen Zulu einen Tee aus den Blättern gegen Bauchbeschwerden bei Kindern einsetzen, wie die Star-Botanikerin Julia F. Morton in ihrem Werk "Fruits of warm climates" einst berichtete. Kenianische Wissenschaftler schreiben im African Journal of Ecology zudem vom Einsatz von Pflanzenteilen als Mittel gegen Durchfall. Falls du das je ausprobieren wolltest, solltest du deine Ärztin, Apothekerin oder eine Botaniker um Rat fragen.

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Allerdings hat die Physalis peruviana auch eine Verwandte, die hierzulande gerne als Zierpflanze verwendet wird: die Lampionblume. Vor allem im Herbst erfreuen wir uns den rot leuchtenden Lampions in Blumensträußen und als Deko-Element. Aber kann man die Lampionblume auch essen? Schließlich sieht sie der Physalis - von der Farbe mal abgesehen - außerordentlich ähnlich.

Tatsächlich sind die beiden Pflanzen miteinander verwandt, denn die beiden Nachtschattengewächse (Fun-Fact: also auch mit der Tomate verwandt!) gehören zur Gattung der Blasenkirschen. Die Lampionblume heißt daher botanisch Physalis alkekengi. Die Blätter der Lampionblume gelten auf jeden Fall als leicht giftig - die genannten Anwendungen solltest du daher nicht mit den Pflanzenteilen dieser Blume ausprobieren. Denn diese Physalis ist in der Blättern leicht giftig.

Bei den Beeren der Lampionblume ist das ganze dann wiederum umstritten, weswegen sie nicht als Lebensmittel verwendet wird. Besser ist es jedenfalls, die Beeren dieser heimischen Physalis nicht zu probieren. Die Wirkung könnte unangenehm sein, denn auch leichte Vergiftungserscheinungen sind bekanntlich kein Spaß. Auch geschmacklich sollen die Früchte eine eher bittere Note haben, sind also prinzipiell nicht unbedingt essbar.

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Physalis: Nachhaltig oder klimaschädlich?

Physalis sind - wie du jetzt weißt - besonders gesund. Aber sind Physalis dann auch nachhaltig? Diese Frage ist schwierig zu beantworten, denn es kommt auf alle Fälle darauf an, woher die konsumierte Frucht kommt und auf welchem Weg sie zu dir gekommen ist.

Wie du dir denken kannst, ist der Weg von Südamerika nach Europa nicht unbedingt kurz - und auch Anbaugebiete wie Südafrika, die Philippinen oder Indien sind nicht viel näher. Daher findet der Transport in der Regel per Flugzeug statt, was nicht unbedingt nachhaltig ist.

Weniger klimaschädlich sind da schon die gesunden Physalis aus Frankreich - oder sogar heimische Physalis, die zwischen August und Oktober Saison haben. Allerdings sind diese eher selten in Deutschland auf dem Markt - und aufgrund der geringen Anbaumenge wahrscheinlich auch deutlich teurer, aber besser fürs Klima. Letztlich lässt sich festhalten: die Physalis ist gesund, aber nicht unbedingt klimafreundlich, weil sie aus fernen Ländern stammt. Daher lohnt es sich schon fast, die Pflanze einfach selbst anzubauen, denn sie gedeiht auch bei uns gut und gilt als pflegeleicht.

Artikelbild und Social Media: Sezeryadigar/iStock

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