Bachelor & Bachelorette: Macht Schluss mit Barbie & Ken aus dem Social-Media-Baukasten!
RTL trifft bei den Formaten "Der Bachelor" und "Die Bachelorette" stets eine vorhersehbare Wahl - und langweilt damit die Zuschauer.
Während die eine Reise am Mittwoch endet, beginnt die andere erst in einigen Wochen. Am Mittwoch wird sich die Bachelorette Melissa Damilia für einen ihrer letzten Kandidaten entscheiden. Die Chancen, die große Liebe damit gefunden zu haben, stehen angesichts der Erfahrungen ihrer Vorgängerinnen gar nicht einmal so gut.
Der neue Bachelor erfüllt die Erwartungen - leider
Während Melissa auf Korfu noch nach ihrem Traummann suchte, verkündete RTL bereits, den neuen Bachelor, der im Frühjahr 2021 – aufgrund der Corona-Pandemie in Deutschland – Rosen verteilen darf, gefunden zu haben. Die Wahl des Senders ist erwartungsgemäß unspektakulär.
Der neue Bachelor heißt Niko Griesert, ist 30 Jahre alt und arbeitet als IT-Projektmanager. Fernseherfahrung? Null. Und das ist auch nicht weiter ungewöhnlich, denn seit der ersten Staffel des Kuppel-Formates wählt RTL den Rosenkavalier stets nach den gleichen Kriterien aus.
So wählt RTL den Bachelor aus
Gutaussehend, erfolgreich - und gänzlich unbekannt. Dabei wurde schon oft spekuliert, ob ehemalige Kuppelshow-Kandidaten den Platz des Bachelors einnehmen könnten. So sahen in diesem Jahr viele schon "Love Island"-Kandidat Henrik Stoltenberg fleißig die Rosen verteilen - ein Bachelor, der so ganz anders wäre als seine Vorgänger. Am Ende entschied sich der Sender dann aber für Niko und damit für das langweiligere Klischee.
Bachelor 2021: Sensationelle Änderung! Das gab es noch nie
Viel ist über den neuen Bachelor bisher nicht bekannt, außer dass er der Sohn des Oberbürgermeisters von Osnabrück ist und bereits eine Tochter hat. Selbst seine Social-Media-Aktivitäten sind verhalten, der zukünftige TV-Star hat sein Instagram-Profil (noch) auf privat gestellt.
Die Bachelorette muss vor allem eines haben: TV-Erfahrung
Ganz anders verhält es sich da mit der aktuellen Bachelorette. Melissa ist Influencerin und Reality-TV-Star und war bereits in Formaten wie "Love Island" zu sehen. Ein ähnliches Bild bei den Vorgängerinnen: Gerda Lewis stand vor der Bachelorette für GNTM vor der Kamera, Jessica Paszka war beim Bachelor. Wer bei der Bachelorette-Bewerbung den Job ergattern will, der braucht ähnlich wie im echten Leben eines: Erfahrung.
In den vergangenen Jahren hat RTL bei der Bachelorette also stets zu bekannten TV-Gesichtern gegriffen. Anders als beim Bachelor scheint hier das Schema zu sein: Je bekannter, desto besser. Ist die Bachelorette nur interessant, wenn sie bereits berühmt ist? Fehlt bei einem weiblichen Pendant zu Niko Griesert der Reiz?
So deutlich sind die Unterschiede zwischen Bachelor und Bachelorette
Tatsächlich hat der Sender die Forderungen vieler Fans, eine "normale“ Frau als Bachelorette zu casten, bisher stets ignoriert. Eine Frau nach den Kriterien gut aussehend, erfolgreich, aber unbekannt auszuwählen, scheint dem Sender nicht erstrebenswert.
Auch auf der Webseite der Formate wird der Unterschied zwischen den Geschlechtern deutlich. Während Niko Griesert als wissbegieriger Mann darstellt wird, der es liebt "sich ständig weiterzubilden“ – sei es mit Klavier spielen oder neuen Sprachen – wird bei Melissa lediglich auf ihre "Love Island“-Vergangenheit und ihr Flirt mit Pietro Lombardi eingegangen.
Eine völlig neue Bachelorette würde dem Format guttun
In den USA ist man da konsequenter: Dort wird beim Bachelor wie bei der Bachelorette auf Kandidaten gesetzt, die sich in den jeweiligen Kuppelshows als Favoriten der Fans herausgestellt haben. Erst in diesem Jahr hat sich der Sender ABC dazu entschieden, mit Matt James einen Bachelor auszuwählen, der bisher nicht im Fernsehen zu sehen war.
Fünf Jahre ist es her, da suchte die 27-Jährige Alisa Persch als Bachelorette den Richtigen. Die Berlinerin arbeitete schon damals als Lehrerin und hatte mit Social Media geschweige denn mit Kooperationen und Werbepartnern nur wenig am Hut. Heute ist ein solches Casting abseits der Instagram-Barbies und Social-Media-Kens kaum noch vorstellbar. Guttun würde es der reichlich vorhersehbaren Show aber auf jeden Falll…
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