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Biohacking: Fit und gesund durch Selbstoptimierung

Sich geistig und körperlich fitter denn je fühlen - darum geht es beim Biohacking. Wie das genau funktionieren soll und welche Ratgeber dabei empfehlenswert sind - erfahre jetzt mehr!

Frau integriert Biohacking in Form von Yoga in ihren Alltag
Biohacking: Fit und gesund durch Selbstoptimierung Foto: iStock/Sergey Tinyakov
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Was ist Biohacking?

Seit dem Coup von Pfizer und BioNTech, einen wirksamen Impfstoff gegen Covid-19 zu entwickeln, dürfte der Begriff Biohacking bei vielen Menschen bekannt geworden sein: Die Unternehmen produzieren Vakzine, die mit gentechnisch hergestellter Erbinformation arbeiten - eine Extremform des Biohacking-Prozesses.

Tatsächlich gibt es die systematische und individuelle Selbstoptimierung aber schon etwas länger: In den 80er Jahren, als Do-it-yourself-Biologie in Cambridge (Massachusetts) angefangen, hat sich der US-amerikanische Profisport die Auswertung körperlicher Messwerte zunutze gemacht. So konnten Schlaf, Bewegung oder Ernährung der Sportler für ein leistungsfähigeres Wettkampfverhalten verbessert werden. 

Wie funktioniert Biohacking?

Dabei bedient sich der Prozess des Biohackings bei Biologie und modernen Technologien. Wie ein Computerhacker auch, sucht der Biohacker Schwachstellen im System. Mit einem Unterschied: Statt Schaden anzurichten, möchte der Biohacker Schaden begrenzen und Optimierungen vorantreiben.

Wichtig ist dabei im ersten Schritt, überhaupt einmal seinen eigenen Körper zu verstehen, bevor es darum geht, Fehler zu erkennen. Diese werden Dank neuester Technologien wie Fitnesstrackern und diversen Messungen im nächsten Schritt aufgedeckt. Im Anschluss daran, sucht der Biohacker nach Reizen, auf die der Körper reagiert, um Rückschlüsse auf den Körper ziehen zu können. Erst dann werden die ersten Maßnahmen unternommen.

Warum macht man Biohacking?

Heutzutage ist Biohacking gefragter denn je. Vor allem für die innere und äußerliche Gesundheit vieler Normalos - also all jener, die sich einfach nur gerne fitter und gesünder im Leben fühlen möchten, macht das Optimieren Sinn. Vorkenntnisse aus Biologie und technisches Know-how sind dabei nicht gefragt. Stattdessen sind die Intuition und das eigene Körpergefühl wichtige Indikatoren, um Schwachstellen auszumachen und diese anzugehen.

Biohacking-Anleitung: So geht die Selbstoptimierung

Wir geben zu, bis hierhin war es sehr theoretisch. Daher wollen wir dir gerne praktische Tipps an die Hand geben, wie du Energielevel, Gesundheit und Schlaf unter Berücksichtigung des Faktors Zeit verbessern kannst, um das Maximale aus deinem Leben und Körper herauszuholen.

Biohacking für die Ernährung

Viele praktizierende Biohacker fangen bei der Erschaffung einer besseren Version von sich selbst mit der Ernährung an. Sie schauen, welche Lebensmittel sie am Tag zu sich nehmen, wie viel sie verzehren und welche Produkte gänzlich fehlen. So kommt es auch, dass sich viele Menschen low carb oder in Form der Keto-Diät ernähren. Denn gesunde Fette ersetzen dabei schwere Kohlenhydrate und liefern dem menschlichen Körper gleich viel mehr Energie. 

Auch du kannst in deinem Alltag mithilfe der Aufnahme von Fisch, Fleisch, Hülsenfrüchten, Bohnen, Avocado oder Leinsamen deinen Fett- und Eiweißspeicher auffüllen und dein Immunsystem stärken. Natürlich dürfen auch keine wichtigen Vitamine und Mineralstoffe vergessen werden, die sich entweder schon in den genannten Lebensmitteln befinden oder mittels Obst und weiterem Gemüse ergänzt werden.

Ein weiterer Aspekt, der hier mit einfließen kann, ist von keinem geringeren als dem US-amerikanischen Biohacker überhaupt: Dave Asprey. Mit seinem Bulletproof-Coffee machte er sich über die Landesgrenzen hinaus einen Namen und viele seiner Fans schwören seitdem auf den Biohack schlechthin. Asprey reicherte den morgendlichen Kaffee einfach mit zerlassener Butter oder Ghee an, was eine komplette Mahlzeit ersetzen kann. Durch die Fettsäuren der Butter tankt der Körper neue Energie und gleichzeitig wird der Kreislauf durch das Koffein in Schwung gebracht. Die Folge: Der Stoffwechsel reagiert positiv auf das Kaffee-Fett-Gemisch; eine Reaktion, auf die das Biohacking abzielt.

Biohacking für besseren Schlaf

Der Schlaf gehört zu einem der wichtigsten Aspekte, wenn es um die Gesundheit geht. Wer schlecht einschläft, durchschläft oder nur wenig Schlaf bekommt, wird die Folgen spätestens am nächsten Tag spüren: Motivationslosigkeit, Müdigkeit, Schlappheit und vielleicht auch Kopfschmerzen begleiten einen durch den Tag. Faktoren, die nicht nur wahnsinnig hemmen, sondern auf lange Sicht gesehen unheimlich deinem Körper zusetzen können. Biohacker haben sich deshalb auch diesem Thema angenommen - die wichtigsten Tipps für dich ganz leicht zum Nachmachen:

  • Eine kalte Dusche vor dem Schlafengehen verbessert nicht nur deine Schlafqualität, sondern unterstützt deinen Körper auch bei der Fettverbrennung.
  • Melantonin-Kapseln können als Supplement deinen Schlaf verbessern und täglich am Abend eingenommen werden. Bist du dir nicht sicher, ob das Schlafhormon auch etwas für dich ist, kannst du das immer noch einmal mit deinem Arzt abklären.
  • Achte darauf, dass dein Schlafzimmer ausreichend abgedunkelt ist. Ansonsten kannst du auch eine Schlafmaske nutzen.
  • Technische Geräte oder gar das WLAN im Schlafbereich sind nicht gerade förderlich. Verbanne am besten die komplette Elektronik aus dem Raum.
  • Auch Schmerzen wie ein Rückenleiden und Nackenprobleme rauben einem oftmals die Nachtruhe. Sollte dies der Fall sein, kann auch über eine neue Matratze oder ein spezielles Nackenkissen nachgedacht werden.

Biohacking für mehr Bewegung

Nicht nur für alle, die gerne etwas Gewicht verlieren möchten, ist das tägliche Bewegen wichtig. Jeder Mensch sollte einen Mindestsatz an Bewegung in seinen Alltag integrieren, um vital zu bleiben. Sitzt auch du arbeitsbedingt viel am Schreibtisch, ist ein regelmäßiges Aufstehen nach circa 20 Minuten sinnvoll, damit deine Muskulatur geschmeidig bleibt. Nehme statt des Aufzugs häufiger die Treppen oder gehe zu Fuß kürzere Distanzen. Fahre mit dem Rad oder suche dir ein sportliches Hobby, das dir Spaß macht und gleichzeitig deine Ausdauer verbessert.

Biohacking durch mentales Training

Nicht nur die körperliche, sondern auch die mentale Gesundheit ist bei der Biohacking-Bewegung auf dem Prüfstand. Wer viel Stress hat, sollte auch hier etwas für sich tun! In erster Linie ist es wichtig, zu erkennen, woher die Zerstreutheit und innerliche Unruhe kommen, um im zweiten Schritt diese abzulegen. Das Schreiben von To Do-Listen und Priorisierungen hilft. Genauso wie das Entschleunigen: Nehme dir zehn bis 30 Minuten am Tag Zeit nur für dich. Meditiere, mache Yoga oder relaxe einfach nur auf dem Sofa. Du wirst sehen, wie du dich mit der Zeit ans Entspannen gewöhnst und ganz viel Kraft in diesen Minuten sammeln wirst.

Die besten Biohacking-Bücher

"Biohacking" von Tom Bramfeld

Tom Bramfeld nimmt dich in seinem Ratgeber "Biohacking" mit in die Welt der Selbstoptimierung. Mittels fundierter Kenntnisse aus der Neurowissenschaft verteilt er zudem Tipps, wie du mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten, reichlich Stress oder Allergien zu einem besseren Ich gelangst und gleichzeitig leistungsfähiger wirst.

"Biohacking - Optimiere dich selbst" von Max Gotzler

Für alle, die mit den typischen Begleiterscheinungen wie chronischem Stress, der fortwährenden Erreichbarkeit und hoher Mobilität zu kämpfen haben, hat Max Gotzler "Biohacking - Optimiere dich selbst" geschrieben. Der bekennende Biohacker entwickelte dabei einen Fahrplan, wie du den typischen Anzeichen der Zeit begegnen kannst - ohne dich dabei zu verlieren.

Biohacking für Bodybuilder, Fitness- und Kraftsportler von Frank-Holger Acker

Ob Profisportler oder nicht: wer Erfolge sehen möchte, muss seine sportlichen Ziele und Maßnahmen, mit denen er dieses Ziel erreichen möchte, hinterfragen. Genau hier knüpft "Biohacking für Bodybuilder, Fitness- und Kraftsportler" von Frank-Holger Acker an. Mit wichtigen Tipps rund um Ernährung, Training und Lifestyle holst du das Bestmögliche aus deinen Sporteinheiten heraus.

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