Breadcrumbing: Die fiese Warmhalte-Masche solltest du kennen!
Es gibt Männer, die sind Experten dafür, sich Frauen warmzuhalten. Die fiese Dating-Technik nennt sich "Breadcrumbing". Was dahinter steckt, erklärt hier Paarberater und Parship-Coach Eric Hegmann.
Im modernen Dating-Dschungel unserer Tage gibt es ein neues, verwirrendes und fieses Phänomen, das sich Breadcrumbing nennt, also „Brotstückchen auswerfen“. Was steckt dahinter?
So funktioniert Breadcrumbing
Bei diesem fiesen Dating-Trend werden Frauen auf der Suche nach ihrem Traumprinzen von einem, der sich als solcher ausgibt, immer wieder mit kleinen Appetithäppchen angefüttert, damit sie ihm auch schön lange hinterherlaufen.
Diese modernen Brotkrumen sind digital, kleine und große Aufmerksamkeiten, Versprechen und Ankündigungen und liebevolle Worte – je nachdem, wie hungrig die Dame scheint, die es gilt, auf Spur zu halten.
Während das Phänomen „Benching“ beschreibt, wie man in der Kennenlernphase dauerhaft auf eine Warteposition geparkt oder „auf die lange Bank“ geschoben wird, weil der Schwarm sich nur eine Option offenhalten möchte, wird beim Breadcrumbing tatsächlich geflirtet. Und geflirtet. Und geflirtet. Ohne dass man einem Ziel jemals näherkommen würde.
Denn es geht nur um den Weg. Natürlich hauptsächlich digital. Offline-Dates im echten Leben sind meist gar nicht geplant. Die Chats sind aufregend und witzig, charmant und phantasievoll. Sie führen nur niemals irgendwohin.
Geht es um eine Verabredung, kommt etwas dazwischen, häufig auch einfach Funkstille – bis dann Wochen später der Kontakt, als wäre nie etwas gewesen, strahlend und freudig ein Lebenszeichen von sich gibt, einen Brotkrümel hinwirft. Wird der aufgenommen, beginnt das Spiel von Neuem.
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Viele Nutzer von Dating-Apps haben bekanntlich gar kein Interesse, echte Treffen zu vereinbaren. Weil sie vergeben sind, weil sie sich nicht trauen, weil sie nicht über die Qualitäten verfügen, die sie in ihrem Profil anpreisen oder weil ihr Leben kompliziert genug ist alleine – aber eben auch langweilig. Da kommt ein wenig Ego-Boosting durch flirtige Chats gerade recht. Ein Match befeuert ja auch immer – wissenschaftlich belegt – das Belohnungszentrum im Gehirn. Wir fühlen uns wertgeschätzt, begehrt und vielleicht sogar ein wenig geliebt. Das sind wundervolle Gefühle.
Genau deshalb ist aber auch Breadcrumbing so fies: Weil es bei uns Emotionen erzeugt, die wunderschön sind und Hoffnungen auf mehr machen.
Welche Männer sind Breadcrumber?
Unsichere Typen, die ihren Selbstwert stärken wollen, in dem sie mit tollen Frauen chatten, um sich von ihnen begehrt fühlen zu können.
Vergebene Typen, die von Abenteuern und Affären träumen, es dann aber doch nicht so weit kommen lassen wollen.
Männer mit Entscheidungsschwierigkeiten: es macht bei keiner wirklich „klick“, aber den Kontakt abbrechen, das möchten sie dann doch nicht. Es gibt viele Gründe, sich nicht festlegen zu wollen, Breadcrumber sind aber häufig Typen, die sich gar nicht festlegen könnten.
Daran lassen sich Breadcrumber – meistens – auch erkennen: Sie werden nie verbindlich. Auf der einen Seite hauen sie Komplimente raus, die vor Charme sprühen, auf der anderen Seite zeigen Sie wenig Interesse an allem, was darüber hinausgeht. Weil es eben nie zur Einlösung der schönen Versprechen kommen wird, fallen die schönen Worte ihnen auch so leicht.
Breadcrumber sind häufig die, die zu gut sind, um wahr zu sein. Weil sie eben keine Furcht haben müssen, dass sie an ihren Taten gemessen werden müssen. Und so ein Herzchen unter das Instagram-Bild oder eine „Musste eben an dich denken“-Textnachricht ist nun einmal schnell gepostet.
Eine Variante des Breadcrumbers kann auch dein Ex sein oder ein früherer Kontakt sein, mit dem es irgendwann nicht weiterging. Der nutzt dich nicht nur als schönen Zeitvertreib und für sein Ego, der kann sich nicht entscheiden, was er will und ob du das sein könntest. Er hält sich ganz einfach seine Optionen offen, indem er sich immer wieder in Erinnerung bringt.
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Wie kannst du verhindern, auf Breadcrumbing reinzufallen?
Fakten schaffen. Nicht chatten, telefonieren. Nicht im digitalen Hangout bleiben, einen Kaffee trinken gehen.
Geht er darauf nicht ein oder eiert er rum: Gelbe Karte zeigen.
Im Wiederholungsfall die rote und vom Platz schicken. Nur so ersparst du dir Schmetterlinge im Bauch, die niemals wirklich fliegen dürfen oder im schlimmsten Fall einen ausgewachsenen Liebeskummer.
Breadcrumbing ist allerdings kein rein männliches Phänomen. Frauen können das auch. Weil es sich aber schmerzhaft und fies anfühlt, sollten die es ebenso sein lassen.