Britische Studie

Corona-Hammer! Wer jetzt immun gegen das Virus ist

Britische Forscher*innen vermuten, dass manche Menschen immun gegen Corona sind. Grund dafür könnten bestimmte T-Zellen sein.

Wer immun gegen das Virus ist
Immun gegen Corona: Wie ist das möglich? Foto: loops7/iStock
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Gibt es Personen, die sich nicht mit Corona infizieren können? Seit Beginn der Pandemie Ende 2019 haben Wissenschaftler*innen weltweit die Frage nach einer möglichen Corona-Immunität im Blick. Eine britische Studie liefert interessante Hinweise.

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Corona-Studie: Wer ist immun gegen das Virus?

Bereits im Winter 2021 machten die Forscher*innen um Mariana O. Diniz vom University College London eine interessante Beobachtung: 58 Klinikmitarbeiter*innen, die ein besonders hohes Risiko einer SARS-CoV-2 Infektion aufwiesen, steckten sich trotz häufigem Kontakt zu Infizierten über vier Monate lang nicht mit Corona an. Weder über einen PCR-Test noch über Antikörpertests oder andere Merkmale konnte eine Infektion nachgewiesen werden.

Das machte die Wissenschaftler*innen stutzig, da zahlreiche Kolleginnen und Kollegen der untersuchten Personen positiv getestet worden waren.

Corona-Infektion: Sind die T-Zellen der Schlüssel?

Diniz und ihr Team schauten genauer hin. Bei 20 der 58 Personen konnten die Forscher*innen erhöhte Level an kreuzreaktiven T-Zellen nachweisen. T-Zellen sind als Teil des Immunsystems dafür verantwortlich, Krankheitserreger zu erkennen und zu bekämpfen.

Zusätzlich fanden die Forschenden bei 19 der 20 Probanden das Immunprotein namens IFI 27. Die erhöhten T-Zellen in Kombination mit IFI 27 sind interessant: Das Protein ist ein Hinweis darauf, dass eine COVID-19-Infektion stattgefunden hat, während die vermehrten T-Zellen darauf schließen lassen, dass die Infektion so schnell bekämpft wurde, dass es gar nicht erst zu einem Krankheitsausbruch gekommen ist. Deswegen konnten Antikörpertests keine Infektion erkennen.

Nach Erkältung immun gegen Corona?

Die britischen Forscher*innen stellten die These auf, dass eine vorangegangene Erkältung der Grund für die erhöhten T-Zellen-Level sein könnten. Neben SARS-CoV-2 gibt es andere, sogenannte humane Coronaviren, die gewöhnliche Erkältungen auslösen.

Es wäre also denkbar, dass die Immunsysteme der untersuchten Personen durch eine vorangegangene Erkältung die Abwehrinformationen bereits abgespeichert hatten und so besser auf SARS-CoV-2 vorbereitet waren.

Kritik an der Studie

Obwohl die Studienergebnisse interessant scheinen, beweisen sie nicht, dass bestimmte Personen zu 100 Prozent immun gegen Corona sind. Denn noch weiß man nicht, wann eine gewöhnliche Erkältung dazu führt, dass kreuzreaktive T-Zellen gebildet werden.

Ein weiterer Kritikpunkt an der Studie, die im Fachmagazin "Nature" veröffentlicht wurde: Es ist zwar wahrscheinlich, dass die untersuchten 58 Personen mit Corona in Kontakt gekommen sind, aber nicht eindeutig bewiesen. Außerdem wurden die Daten vor der Delta- bzw. Omikron-Welle gesammelt, was weitere Untersuchungen nötig macht.

Die Frage nach einer Immunität gegen Corona bleibt im Zentrum des wissenschaftlichen Interesses.

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Artikelbild & Social Media: loops7/iStock

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