Tipps zur Heilung

Dammriss: So verheilt die Geburtsverletzung schneller

Während der Geburt kann es zu einem Dammschnitt oder einem Dammriss kommen. Mit diesen Tipps heilt die Dammnaht schneller. 

Video Platzhalter
Video: Glutamat

Die gute Nachricht zuerst: Dammverletzungen während der Geburt kommen heute deutlich seltener vor. Kommt es bei der Geburt aber doch zu einem Dammschnitt oder gar Dammriss, dann lässt sich diese Geburtsverletzung im Anschluss gut behandeln. Aber wichtig ist, dass die Betroffenen die Narbe richtig pflegen. 

>>> Dammschnitt: Das solltest du wirklich über ihn wissen

Die Größe der Narbe ist ganz individuell. Sie kann von wenigen Millimetern bis Zentimetern variieren. Je nach Größe der Narbe spricht man auch vom Härtegrad (1 bis 4) des Dammrisses. Die Heilungsdauer hängt ebenfalls von der Größe der Narbe ab. In der ersten Woche nach der Geburt sind die Beschwerden meist am schlimmsten. Hier gilt es, sich im Wochenbett besonders zu schonen. Vier bis sechs Wochen nach der Geburt sollte die Dammnaht in der Regel verheilt sein. 

Diese Tipps helfen bei der Heilung der Dammnaht

Kühlen

Wenn die Narbe unangenehm geschwollen ist, hilft es sie zu kühlen. Ein einfaches DIY-Kühlpack für zu Hause ist ein Kondom mit Wasser füllen, ins Eisfach legen bis es gefroren ist, dann mit einem Tuch umwinkeln und auflegen. Eine weitere Alternative ist es, eine saubere Monatsbinde mit zum Beispiel Oliven- oder Weizenkeimöl zu betreufeln, ins Kühlfach zu legen und dann auf die Narbe zu legen. 

Sitzbäder

Gerbstoffhaltige oder pflanzliche Sitzbäder können den Heilungsprozess beschleunigen, wenn nach etwa zehn Tagen die Wunde verschorft ist. Kamille, Schafgarbe und Ringel­blume eigenen sich besonders gut. Einfach einmal täglich ein Sitzbad in lauwarmem Wasser nehmen. So bleibt die Narbe weich und wird zusätzlich desinfiziert. 

Spülen

Wer keine Sitzbäder mag, kann die gleiche Wirkung mit Intimspülungen erzielen. Einfach die Lösung (entweder aus der Apotheke oder selbstgemacht) mit Kamille, Schargarbe oder Ringelblumen und lauwarmen Wasser einmal täglich von oben nach unten zwischen den Beiden durchlaufen lassen, während man auf der Toilette sitzt. 

Eincremen

Wenn die Fäden sich gelöst haben, kann die Dammnarbe mit speziellen Cremes und Ölen behandelt werden. Ein bis zweimal täglich zum Beispiel mit Mandelöl oder einer speziellen Narbencreme die Naht massieren. Das fördert zum einen die Durchblutung des Gewebes und regt zum anderen die Selbstheilungskräfte der Haut an. 

Und wann sollte ich zum Arzt gehen?

Wenn sich die Narbe entzündet, Eiter aus der Wunde tritt oder du plötzlich Fieber bekommst, dann solltest du bitte sofort zum Arzt gehen. Es kann passieren, dass ein Dammriss- oder Schnitt zu eng genäht wird, dann schnüren die Fäden das Gewebe ein und das kann mitunter sehr unangenehm sein. In diesem Fall wird der Arzt die Fäden wahrscheinlich ziehen und die Narbe neu vernähen. 

Ein Dammschnitt oder auch Dammriss klingt auf den ersten Blick sehr viel schlimmer, als er eigentlich ist. Ähnlich wie bei einer Kaiserschnittnarbe verheilt auch diese Geburtsverletzung in der Regel ohne größere Komplikationen. 

Weiterlesen: 

Husband Stitch: Frauenverachtender Trend oder Mythos?

Trauma statt Glück: Gewalt unter der Geburt

WHO warnt vor unnötigen Eingriffen bei der Geburt