Die 10 besten Tipps für eine erfolgreiche Beziehung
Kein Paar ist perfekt, aber mit einigen Tipps können wir eine glückliche und gesunde Beziehung führen.
- Liebe machen: Sandra Konrad verrät ihre besten Beziehungs-Tipps
- Hier die 10 wichtigsten Tipps für eine gelingende Beziehung:
- 1. Bleibt auf dem Teppich.
- 2. Sprecht über eure Gefühle und Bedürfnisse.
- 3. Respektiert Unterschiede.
- 4. Habt keine Angst vor Konflikten.
- 5. Setzt euch auseinander, aber bleibt fair.
- 6. Vertragt euch.
- 7. Erkenne deinen eigenen Anteil an Beziehungsproblemen.
- 8. Übernehmt Verantwortung.
- 9. Vergleicht euch nicht mit anderen.
- 10. Eure Beziehung ist das, was ihr daraus macht.
Liebe machen: Sandra Konrad verrät ihre besten Beziehungs-Tipps
Wie kann langfristig eine glückliche, lebendige Beziehung gelingen? Mit diesen Tipps von Sandra Konrad, Diplom-Psychologin und Therapeutin, schaffst du ein starkes Band zwischen dir und deinem*deiner Partner*in.
Als ich vor einer Weile einem Freund erzählte, dass ich ein Buch darüber schreibe, wie die Liebe oft missverstanden und überfordert wird, mailte er mir einen Cartoon, in dem eine Fee heranschwebt und einem Mann zuruft: „Heute ist Ihr Glückstag. Ich habe noch einen Wunsch zu vergeben. Für Schnellentschlossene.“ Der Mann antwortet ohne lang zu überlegen: „Dann möchte ich endlich wahre, reine, aufrichtige, immerwährende, unendliche, tiefe, leidenschaftliche, bedingungslose Liebe finden.“ Im letzten Bild sieht man einen kleinen Hund, der sich hingebungsvoll an das Bein des Mannes klammert.
In diesem Cartoon findet sich die Quintessenz all dessen, was du über die Liebe wissen musst: Das, was wir uns alle wünschen, gibt es nicht. Jedenfalls nicht zwischen zwei Menschen. Das heißt nicht, dass es keine Liebe gibt oder dass Liebe nicht absolut wundervoll, aufrichtig, tief oder leidenschaftlich sein kann. Ganz im Gegenteil – es gibt sie, die große, die wahre, ja sogar die andauernde Liebe. Aber sie ist nicht perfekt. Sie ist nicht immer himmelhochjauchzend. Sie ist kein Rausch wie die Verliebtheit, sondern ein nüchterneres, dafür aber umso stärkeres Band.
Auf die Liebe gibt es keine Garantie und Liebe allein macht noch keine Beziehung aus. Eine Liebesbeziehung ist eine Aktivität zweier Partner*innen, die idealerweise gekennzeichnet ist durch Achtsamkeit, Offenheit, Verbindlichkeit und dem Wunsch, sich immer wieder aufeinander einzulassen.
Hier die 10 wichtigsten Tipps für eine gelingende Beziehung:
1. Bleibt auf dem Teppich.
Natürlich dürft ihr träumen. Aber je unrealistischer die Wünsche und Erwartungen an die Liebe sind, desto schwieriger wird es, Partner*innen zu finden oder eine glückliche Beziehung zu führen. Ein*e Partner*in ist nicht da um Bedürfnisse zu erfüllen oderWünsche von den Augen abzulesen, auch wenn Hollywood-Filme uns das nur zu gern suggerieren. Partner*innen sind im besten Fall ein souveränes Gegenüber mit eigenen Wünschen und Erwartungen. Beziehungen bedeutet verhandeln, Prioritäten setzen und Kompromisse schließen. Von beiden.
2. Sprecht über eure Gefühle und Bedürfnisse.
Kein Mensch kann Gedanken lesen. Öffnet euch einander: Teilt Gefühle, Ängste, Wünsche mit. Wartet nicht, bis sich Enttäuschungen und Frust aufgestaut haben und ihr nur noch Problemgespräche führt oder gar über eine Trennung nachdenkenkt. Wichtig: Manchmal ändern sich Bedürfnisse im Laufe der Zeit. Versäumt nicht, diese Veränderungen mitzuteilen. Veränderungen sind Zeichen für Lebendigkeit und Wachstum. Und nichts ist erfüllender als eine Verbindung zweier Menschen, die sich einander immer wieder zuwenden und versuchen, den anderen zu verstehen.
3. Respektiert Unterschiede.
Sich zu verstehen heißt nicht, einander immer zuzustimmen. So ähnlich sich zwei Menschen auch sein mögen – sie bleiben immer zwei unterschiedliche, voneinander getrennte Individuen. Eine Beziehung zu führen heißt nicht, sich für den*die andere*n aufzugeben oder dies vom Gegenüber zu verlangen. Freut euch über Gemeinsamkeiten und Nähe, aber respektiert und wertschätzt auch die Unterschiedlichkeiten. Vielleicht könnt ihr gerade dadurch etwas voneinander lernen und euch weiterentwickeln.
4. Habt keine Angst vor Konflikten.
Sie sind in einer echten Beziehung unvermeidlich. Wenn zwei Persönlichkeiten ihre Leben zusammenlegen, entsteht Reibung. In vielen Bereichen werden Lösungen gefunden, bestimmte Themen werden spannungsgeladen bleiben. Das heißt nicht, dass die Beziehung zum Scheitern verurteilt ist. Jedes Paar hat sowohl mit lösbaren als auch mit unlösbaren Problemen zu kämpfen. Paare, die nie unterschiedlicher Meinung sind, leben oft in symbiotischen Beziehungen, in denen Disharmonien von einem oder beiden „heruntergeschluckt“ werden, was im Laufe der Zeit zu tiefem Groll oder Entfremdung führen kann. Glückliche Paare behalten ihr Vertrauen und ihren Humor während sie über lösbare Probleme verhandeln und im Laufe der Zeit mit den unlösbaren Problemen zu leben lernen.
5. Setzt euch auseinander, aber bleibt fair.
Es spielt keine Rolle, ob ein Paar sich laut oder leise zugrunde richtet. Die schlimmsten Kommunikationsfouls sind: Vernichtende Kritik, anstatt konkrete Kritik an seinem*ihrem Verhalten zu üben; sich zu rechtfertigen, statt auf die Gefühle des*der Partner*in einzugehen; Verachtung und Rückzug. Wenn ihr im Streit den emotionalen Kontakt verliert und in eine destruktive Streitspirale geratet, brechet die Diskussion ab. Vereinbart gleichzeitig einen neuen, zeitnahen Termin, um „abgekühlter“ weiterzusprechen. Wenn ihr einen Konflikt nicht alleine lösen könnt, sucht therapeutische Hilfe, je früher, desto besser. Sich Unterstützung zu holen ist keine Bankrotterklärung, sondern ein Zeichen, wie wichtig euch die Beziehung ist.
6. Vertragt euch.
Viele unglückliche Paare gehen nach einem Streit ohne sich zu vertragen in den Alltag über. So folgt eine Verletzung auf die nächste, keine Wunde heilt jemals aus. Zu den lebenswichtigen Maßnahmen in einer Beziehung gehört es, kleine versöhnliche Schritte aufeinander zuzugehen, Entschuldigungen auszusprechen, aber auch anzunehmen. Wenn du einen Fehler gemacht hast, entschuldige dich und versuche, das Verhalten dementsprechend zu ändern. Wenn dein*e Partner*in einen Fehler gemacht hat, überlege, was du brauchst, um zu verzeihen. Manche Wunden brauchen Zeit um zu heilen, aber ein Paar braucht auch in den schwierigsten Phasen Momente des Friedens und Ausruhens miteinander. Es ist wichtig, Streitgesprächen einen Rahmen zu geben und sie bewusst zu beenden. Würdigt die kleinen Fortschritte oder Verständigungen, die zwischen euch stattgefunden haben. Findet Rituale, die beiden signalisieren, dass ihr bereit seid, euch wieder anzunähern. Lasst aus vielen kleinen Konflikten keine große Krise werden.
7. Erkenne deinen eigenen Anteil an Beziehungsproblemen.
Jeder Mensch trägt ein Päckchen mit sich. Viele Konflikte entzünden sich an unseren Altlasten, während wir glauben, der andere trage die alleinige Schuld. Findet heraus, welche in der Kindheit erfahrenen Verletzungen zu aktuellen Schwierigkeiten führen: In welchen Situationen verwechselt ihr euch mit einem Elternteil? Wann werdet ihr von kindlichen Ohnmachtsgefühlen überschwemmt und könnt nicht mehr erwachsen reagieren? Welche Konflikte wiederholen sich in euren Leben immer wieder? Solange ihr alten Themen unbewusst mit dem*der Partner*in reinszenierst, seid Gefangene*r der Vergangenheit. Je besser ihr aber eigene Muster erkennt, desto eher könnt ihr ihnen entgegensteuern und sie schließlich sogar auflösen.
8. Übernehmt Verantwortung.
Überlegt nicht, was euer Gegenüber tun könnte, damit es besser läuft, sondern fangt selbst an, ein*e bessere*r Partner*in zu sein. Findet heraus, wie ihr euer Gegenüber erfreuen könnt und wie er (oder sie) sich geliebt und gesehen fühlt. Vermitteln eure Liebe. Wir neigen dazu, die wichtigsten Menschen in unserem Leben für selbstverständlich zu halten. Oft verlieren wir im Laufe einer Beziehung unsere rosarote Brille und kritisieren unsere Partner*innen eher, als ihn*sie zu loben. Dabei braucht es fünfmal mehr Lob als Kritik, um ein angenehmes Beziehungsklima zu schaffen.
9. Vergleicht euch nicht mit anderen.
Die besten Freund*innen haben mehr Spaß miteinander, die Nachbar*innen mehr Sex, die Kolleg*innen weniger Geldsorgen? Hört auf, euch, den*die Partner*in und die Beziehung mit anderen zu vergleichen. Von außen sehen die Dinge oft anders aus, als sie sich von innen anfühlen. Und genau darauf kommt es an: Wie ihr euch in eurer Beziehung fühlt. Wie dein*e Partner*in sich fühlt. Jede Beziehung ist ein kreativer Akt zwischen zwei Menschen. Jedes Paar tanzt einen ganz speziellen Tanz miteinander und tariert Nähe- und Distanzbedürfnisse aus, findet sein Gleichgewicht und seinen Rhythmus. Egal, was andere dazu sagen oder denken.
10. Eure Beziehung ist das, was ihr daraus macht.
Jeden Tag. Nicht die Höhe- und die Tiefpunkte machen eine Liebesbeziehung aus, sondern vor allem die Zeit dazwischen. Es gibt Phasen, wie beispielsweise die Familiengründung oder während beruflicher Umbrüche, in denen ihr nicht die Erfüllung aus der Beziehung zieht, die ihr gerne hättet. Bleibt gelassen und achtsam zugleich. Schafft euch Oasen, in denen ihr euch begegnen können. Überrascht euch von Zeit zu Zeit. Pflegt die Beziehung wie einen Garten – jeden Tag ein bisschen. Säht, erntet, beobacht, vertraut, genießt Sie, macht Liebe.
Dieser Text ist ein Gastbeitrag von Dr. Sandra Konrad. Sie ist Diplom-Psychologin und arbeitet seit 2001 als systemische Einzel-, Paar- und Familientherapeutin in eigener Praxis in Hamburg. Noch viel mehr Tipps von ihr gibt es in ihrem Buch "Liebe machen - Wie Beziehungen wirklich gelingen" | ISBN 978-3-492-05676-2 | Piper.