Erotische Fantasien: Haben Sie traumhaften Sex
Heimliche
erotische Fantasien hat jeder. Frage ist nur: Welche behält man besser für sich, welche bringt man dem Partner nahe? Und vor allem: Wie?
In einer Partnerschaft die eigenen Wünsche zu formulieren ist wichtig. Das haben die meisten mittlerweile gelernt. Darum wird bei modernen Paaren gern ausdauernd diskutiert . Nur in einem Punkt bleiben viele Paare sprachlos: Wenn es darum geht, zu erklären, was die geheimsten sexuellen Fantasien sind.
Oder auch nur, wo und wie man besonders gern angefasst wird – oder eben nicht. Kaum etwas ist mit unausgesprochenen Erwartungen so beladen, wie die körperliche Intimität zwischen Mann und Frau. Wir glauben zu wissen, wie guter Sex sein soll: Er ergibt sich ganz natürlich, ist unbeschwert – und natürlich geil. Funktioniert ohne viele Worte. Oder hat man je gesehen, dass Sharon Stone zu einem ihrer Leinwand-Lover gesagt hätte "Mehr oben, Michael".
Guter Sex ist, wenn sie laut stöhnt und er ausdauernd rammelt, so die Botschaft im Film. Wir lernen weiterhin: Frauen haben multiple Orgasmen , liebende Paare erreichen immer zusammen den Gipfel der Lust, und alle Damen mögen Cunnilingus . Und das alles, ohne dass irgendwer irgendwann mal was gesagt hätte – außer vielleicht "Du Hengst!".
Viele Menschen setzen beim Sex auf das fragwürdige Konzept "Gedanken lesen"
Aus Angst, ausgelacht oder als pervers angesehen zu werden, wird einfach abgewartet. Frauen hängen diesem absurden Glauben an die Telepathie genauso an wie Männer. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann warten sie noch heute. Doch beim Sex gilt: Wer sich nicht jedes Mal nach dem Beischlaf enttäuscht wegrollen will, weil wieder alles anders war als erträumt, verpasst nicht nur viel Spaß, sondern riskiert sogar die Beziehung .
Seine sexuellen Fantasien und Wünsche zu formulieren ist unerlässlich
Wie das geht? Schritt eins muss immer der folgende sein: sich erst einmal klar werden, was man eigentlich möchte. Nur wer das weiß, kann es auch rüberbringen. Viele Frauen wissen im Prinzip nur, was sie beim Sex nicht wollen. Oder sie wollen es "irgendwie anders". Das "irgendwie anders" gilt es dann näher zu definieren. Am besten allein im stillen Kämmerlein: bei der Selbstbefriedigung. Und zwar ganz ohne den Bremsgedanken "Was würde er jetzt bloß dazu sagen? Bin ich noch normal?". Scham ist nicht angebracht, alles ist erlaubt.
Fragen Sie sich: Welche 3 erotischen Fantasien erregen mich? Fesselspiele? Analsex? Will ich es mal im Freien tun? Und so weiter. Der nächste Schritt ist das Abklopfen der sexuellen Wünsche auf Umsetzbarkeit. Handschellen-Sex sollte machbar sein, ebenso wie eine Neuinszenierung von "9 1/2 Wochen" unter Einbeziehung des Kühlschrankinhalts. Der flotte Sechser mit Mitgliedern des örtlichen Handballclubs ist schon etwas heikler. Genau solche erotischen Fantasien sind es dann zum Beispiel, die Sie doch besser für sich behalten sollten – was nicht bedeutet, dass Sie sie nicht weiter im Kopfkino ablaufen lassen können. Alles, was man sich aber nach Durchlaufen dieses Filters noch immer mit dem Partner vorstellen kann, wäre so ein Wunschprojekt zur Bereicherung des Liebeslebens .
Und wie bringt man seine erotischen Fantasien nun "an den Mann?"
Zunächst einmal ist ein gewisses Vertrauen natürlich Grundvoraussetzung. Darum ist in einer frischen Beziehung , wenn man noch so gar nicht einschätzen kann, wie der andere tickt, davon abzuraten, sofort die Buchung eines Tantra-Kurses vorzuschlagen. Sobald aber das Vertrauen gewährleistet ist, gibt es ein paar hilfreiche Kniffe. Zum Beispiel der Traum-Trick. Wenn Sie etwa nach dem Aufwachen in seinem Arm liegen, erzählen Sie von einem erotischen Traum . Für Träume kann man nichts. Wenn Ihre Wunschvorstellung beim Partner auf Gegenliebe stößt, können Sie fast sicher sein, dass er früher oder später versuchen wird, sie mit Ihnen in die Tat umzusetzen. Hätten Sie zum Beispiel Lust auf Sex im Fahrstuhl, sollten Sie es einfach ausprobieren. Sie werden an seiner Reaktion sehen, ob er auch Lust dazu hat. Wer Telefonsex machen will, ist gut beraten, einfach mal einen Vorstoß zu wagen. Bei der Gelegenheit lässt sich auch das ein oder andere Fantasie-Szenario testen: "Ich stelle mir gerade vor, wie ich dir die Hände auf dem Rücken fessele und du mir willenlos ausgeliefert bist." Eins haben alle diese Techniken gemein: Um gezielte Kommunikation – ob nonverbal oder verbal – kommen Sie nicht herum. So weit, so gut.
Und wie kommen Sie aus der Nummer wieder raus?
Wie wird aus dem "Luder Babsi", das eben im Rollenspiel einen Pornodreh imitiert hat, wieder die treu sorgende Ehefrau und Mutti Sabine? Antwort: ganz automatisch. Nehmen Sie sich aber die Zeit, den Sex mit einer "Übergangsphase" des ruhigen Nebeneinanderliegens ausklingen zu lassen. So tunen sich beide wieder auf das "normale Leben" ein.