Gesucht: Der Killer im Spandauer Forst!
Ein Mann auf einem Rad tötete vor zwölf Jahren eine Joggerin. Und wurde bis heute nicht gefasst…
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Joggerin im Spandauer Forst: Sie wurde eiskalt ermordet
Der Spandauer Forst ist ein Naturparadies, in dem sogar Eisvögel und Pirole geschützt leben. Aber auch ein riesiges Dickicht, in dem man sich leicht verlaufen kann. Kreuz und quer führen die Wege durch den Laubwald am nordwestlichen Rand von Berlin, viele sind nur ausgetrampelte Pfade über Stock und Stein. Wer nicht häufig seine Runden hier dreht, kann froh sein, seinen Weg zurück zu finden – doch die meisten Besucher kennen sich gut aus…
So wie sich wohl auch der junge Mann in weißer Jacke und weißer Hose auskannte. Er fuhr am Samstagmorgen des 20. Juni 2009 gegen 8.45 Uhr auf einem vermutlich roten Fahrrad durch den Wald. Zeugen beschreiben ihn als höchstens 20 Jahre alt, heute müsste er um die 30 sein, ca. 1,75 Meter groß und schlank, mitteleuropäischer Typ, gepflegte Erscheinung, kurze mittel- oder dunkelblonde Haare, ohne Bart oder Brille. Auf einem Überwachungsvideo sieht man ihn zielstrebig das Johannesstift durchqueren, eine Einrichtung, in dem Senioren, Beeinträchtigte, Jugendliche und Familien leben. Er dürfte über „sehr gute Ortskenntnisse verfügen“, glaubt das Berliner LKA. Trotz der Videoaufnahmen blieb der Radfahrer bis heute ein Phantom. Er sitzt sehr aufrecht auf dem Rad, was auf einen geraden Lenker deutet. Möglicherweise hatte das Rad keinen Gepäckträger, aber das ist nicht mit Sicherheit zu erkennen – doch jedes Detail kann in diesem Kriminalfall wichtig sein.
"Sagen Sie meinem Mann, dass ich ihn liebe."
An diesem Frühlingsmorgen war der Mann nicht allein im Spandauer Forst. Auch das Ehepaar Sahling ist von seinem nahen Haus an der Havel hierhergefahren. Sie wollen joggen. Während der Ehemann vorausläuft, macht die 39-jährige Psychologin Kirsten Sahling an der morastigen Kuhlake noch Qigong-Übungen. In der Berliner Charité betreut sie seit Jahren Krebspatienten – und hat gerade selbst eine Krebserkrankung überstanden.
Dann geschieht das Unfassbare: Ohne erkennbaren Grund oder Vorwarnung tritt der Radfahrer auf die Frau zu und sticht sie mit einem ca. 15 Zentimeter langen Messer nieder. Kirsten Sahling schreit um ihr Leben, doch der Mann steigt auf sein Rad und fährt los. Andere Forstbesucher eilen zu der blutenden Frau, wählen den Notruf, suchen ihren Ehemann. Kirsten Sahling kann noch eine kurze Beschreibung des Täters geben. Ihre letzten Worte sind: „Sagen Sie meinem Mann, dass ich ihn liebe.“ Im Krankenhaus kann man nichts mehr für sie tun – sie stirbt.
„Aktenzeichen XY… ungelöst“ brachte viele Hinweise
Die Berliner Mordermittler gehen vielen Hinweisen nach, befragen Menschen aus ihrem Umfeld, versuchen, sich ein Bild des Täters und seinem Motiv zu machen. Vergeblich.
Als etwa ein Jahr später die Sendung „Aktenzeichen XY… ungelöst“ den Fall aufgreift, gehen viele Hinweise ein. Aber auch sie führen nicht zum Ziel. Vermutlich gibt es keine Verbindung zwischen Kirsten Sahling und ihrem Mörder, was die Ermittlungen extrem erschwert. Für „XY“-Moderator Rudi Cerne (63) gehört der Fall zu denen, die ihm sehr nahegehen, auch weil Kirsten Sahlings letzte Worte so ergreifend sind. „Die Polizei ist bei diesen Ermittlungen hartnäckig, wir auch, und wir fragen immer wieder nach, ob es neue Ansätze gibt“, verspricht er. Jedes Jahr meldet sich ein anonymer Hinweisgeber bei der Berliner Polizei, der angeblich etwas weiß. Nur bisher wollte er es nicht preisgeben…
Im Video: Rudolph Moshammer - er suchte das Vergnügen und fand den Tod!
Autor: Andreas Juhnke / Redaktion Closer
Artikelbild & Social Media: IMAGO / Fotostand