Anleitung & Tipps

Haare mit Henna färben: So colorierst du dein Haar mit Henna-Haarfarbe

Die Haare mit Henna zu färben hat Vorteile. Welche das sind, wie du Henna-Haarfarbe selber anwenden kannst – und was du beachten solltest.

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Video: Glutamat

Madonnas Musik-Video zu "Frozen" ist legendär – und zwar nicht zuletzt auch wegen ihrer Henna-Tattoos an den Händen. Damit setzte die Queen of Pop 1998 einen Trend, der eigentlich schon tausende Jahre alt ist. Denn die alten Ägypter benutzten den Farbstoff aus der Natur für ihre kunstvolle ornamentale Körperbemalung vor über 5.000 Jahren.

Doch nicht nur Tattoos lassen sich mit der Naturfarbe kreieren – Henna eignet sich auch, um die Haare auf natürliche Weise ohne Chemie zu färben. Wir erklären, wie das geht, was du beachten solltest, wenn du dir die Haare mit Henna färben möchtest und geben Tipps für die besten Produkte.

Anleitung: Haare mit Henna färben – so wird das Ergebnis perfekt

Du wünschst dir einen natürlichen und unbedenklichen Frischekick fürs Haar? Dann kannst du dir mit dem Farbstoff Henna die Haare selber färben. Wir erklären, was du dafür brauchst und wie es geht.

Für das Färben deiner Haare mit Henna brauchst du:

  • Henna-Haarfarbe, am besten in Form eines Pulvers

  • Handschuhe

  • Vaseline oder eine andere fettende Creme

  • S

    chüssel

  • Löffel

  • Grober Pinsel

  • Schneebesen

  • Heißes Wasser

Anleitung: So kannst du dein Haar mit Henna selber färben

  1. Haare gründlich durchbürsten und ohne Shampoo und Co. waschen. Ziehe anschließend ein altes Shirt an, das schmutzig werden darf.

  2. Henna-Pulver für die Haare in eine Schüssel geben.

  3. Mit heißem Wasser Schritt für Schritt vermengen, bis eine cremige und leichte Paste entsteht.

  4. Die Stirn, die Ohren, den Nacken und den Hals mit einer sehr fettigem Creme großzügig eincremen, um Flecken auf der Haut zu verhindern.

  5. Dann Gummihandschuhe überziehen und die Farbe mit einem Haarfärbe-Pinsel am Ansatz auftragen (funktioniert aber auch mit den Händen). Anschließend trägst du die Henna-Haarfarbe in den Längen mit den Händen auf und verteilst sie gleichmäßig im Haar.

  6. Achte darauf, dass du auch wirklich jede Strähne erwischst. Hast du sehr langes oder dickes Haar, kannst du es vorab in Partien aufteilen und diese nacheinander einfärben. So stellst du sicher, dass du alle Haare mit Henna färbst und nichts auslässt.

  7. Je nach gewünschter Intensität lässt du Farbe eine bis drei Stunden einwirken. Je länger die Henna-Haarfarbe im Haar bleibt, desto intensiver wird das Farbergebnis. Tipp:

    Eine Duschhaube verstärkt die Farbintensität durch die entstehende Wärme und schützt vor Flecken auf Sofa und Co.

  8. Dann die Haare auswaschen. Am besten in einer Extra-Schüssel, die du dir in die Badewanne oder Dusche stellst. Tipp vom Profi: Die

    Farbe nur mit Wasser abspülen und NICHT shampoonieren. Die Farbe muss sich anlagern und das kann bis zu 24 Stunden dauern. Zum täglichen Shampoonieren benutzt du am besten Naturkosmetik-Shampoos.

  9. Tipp, wenn du unsicher bist, ob die Farbe die richtige ist: Schneide eine dünne Strähne im Nacken ab und färbe sie mit der Henna-Farbe auf einem Stück Alufolie ein. So kannst du schauen, ob du zufrieden mit der Nuance bist.

Was ist Henna und wie funktioniert es als Haarfärbemittel?

Henna wird aus den getrockneten Blättern des Hennastrauchs gewonnen. Die Pflanze ist im Iran, Pakistan und Indien beheimatet. Das echte Henna-Pulver, das aus den getrockneten und zerriebenen Blättern des Henna-Strauches (Lawsonia inermis) gewonnen wird, ist eigentlich grünbraun, dunkelt aber auf der Haut zu seinem bekannten rotbraunen Ton nach.

Henna legt sich wie ein Film um das Haar und funktioniert nur zum dunkler Färben. Hast du z.B. blondes, rötliches oder hellbraunes Haar, kannst du sie mit Henna rot, braun oder schwarz färben. Umgekehrt lässt sich dunkles Haar aber nicht heller mit Henna einfärben. Dunkelbraun kann mit Henna also nur zu einem noch dunkleren Braun oder Schwarz eingefärbt werden.

Ist Henna wirklich gut für die Haare?

In industriell hergestellten Haarfärbemittel steckt oftmals Schadstoffe wie Ammoniak, Parabene und PPD (p-Phenylendiamin), die die Kopfhaut reizen, das gefärbte Haar strapazieren sowie eine allergische Reaktion auslösen können. Synthetische Haarfärbemittel dringen bis ins Innere des Haars ein und können die Haarstruktur angreifen. Bei Henna ist das nicht der Fall, da Henna ein Naturprodukt ist, weshalb es von Expert*innen als ungefährlich eingestuft wird.

Das gilt zumindest für das reine Pulver. Doch oftmals sind Henna-Haarfarben synthetische Bestandteile beigemischt, um für den Kunden die Farbauswahl zu vergrößern. Stehen Phenylendiamine (PPD) auf der Liste mit Inhaltsstoffen, solltest du die Finger von der Henna-Farbe lassen, da sie gesundheitsschädigend sein könnte.

Achtung: In manchen Fällen kann Henna allerdings die Haare austrocknen. Dann ist eine Feuchtigkeitspflege sinnvoll.

Wie lange hält Henna in den Haaren?

Henna hält lange im Haar, die Haarfarbe ist permanent. Denn die Farbe wäscht sich in der Regel nicht raus; lediglich die Farbintensität nimmt nach etwa sechs bis acht Wochen ab. Das hängt ganz von deiner Haarstruktur, deiner Naturhaarfarbe, der Einwirkzeit und der verwendeten Henna-Haarfarbe ab. Im Laufe der Zeit wird die Farbe also blasser, bis sie schließlich rausgewachsen und damit verschwunden ist.

Was muss man bei Henna-Haarfarbe beachten?

Die Haare mit Henna zu färben hat viele Vorteile – aber auch ein paar Nachteile, die du vorab kennen solltest, um keine unliebsame Überraschung auf dem Kopf zu erleben.

Das sind die Vorteile von Henna-Haarfarbe:

  • Ohne chemische Zusatzstoffe ist Henna (sowie auch andere Pflanzenfarbe) schonend zum Haar und greift die Haarstruktur nicht an.

  • Mit Henna eingefärbtes Haar wirkt natürlicher und gepflegter.

  • Henna funktioniert auch als natürliche Grauabdeckung.

  • Die Farbe hält lange, da Henna permanent ist (was auch ein Nachteil sein kann, wenn du gerne und oft mit Farben experimentierst, da du Geduld brauchst, bis die Farbe rausgewachsen ist).

Die Nachteile von Henna-Haarfarbe:

  • Limitierte Farbpalette von Rot, Braun, Schwarz und Dunkelblond.

  • Henna kann die Haare nicht hellblond bzw. heller färben, da dazu Oxidationsmittel wie Wasserstoffperoxid notwendig ist, das dem Haar seine natürlichen Farbpigmente entzieht.

  • Die Einwirkzeit und das Auftragen dauern länger als das Färben mit chemischen Haarfarben.

Henna-Haarfarben: Die besten Produkte

Henna färbt das Haar wahlweise rötlich oder dunkler. Das hängt von deiner Haarstruktur, der Farbwahl und deiner Naturhaarfarbe ab. Hast du beispielsweise mittelblondes bis hellbraunes Haar, kannst du es mit rotem Henna-Pulver hell rötlich färben. Dagegen bekommt dunkelbraunes Haar nur einen rötlichen Schimmer. Schwarzes Henna-Pulver coloriert blondes bis hellbraunes Haar dunkel, während dunkelbraunes und schwarzes Haar in einem kräftigen Schwarz mit leicht bläulichen Nuancen daherkommt.

Achte beim Kauf des Henna-Pulvers unbedingt darauf, dass es frei von chemischen Zusätzen ist. Es gibt Hersteller, die Henna-Pflanzenhaarfarbe als reines Pulver zum Selbermischen anbieten oder als fertige Creme. Dieses reine Henna-Pulver können wir empfehlen, wenn du dir rote Haare wünschst:

Henna-Haarfarbe im Mix mit anderer Pflanzenhaarfarbe

Neben Henna gibt es noch andere Pflanzenstoffe, die sich zum Haare färben eignen. Das sind u.a.:

  • Indigo für dunkles Haar,

  • Kurkuma für helleres Haar,

  • Wallnussschalen für braunes Haar sowie

  • Rote Beete als Alternative zu Henna für rotes Haar.

Diese Stoffe sind ebenfalls unbedenklich und können Henna beigemischt sein. Folgende natürliche Haarfarben wurden von der Stiftung Warentest im Februar 2022 als "gut" bewertet: