Hahnentritt und Hagelschnur: Das bedeutet es, wenn du es in deinem Ei entdeckst
In deinem Ei ist ein roter Fleck oder eine weißliche Schnur? Das sind Hahnentritt und Hagelschnur - mehr Infos gibt's hier.
Vielleicht erging es dir auch schon mal so: Du hast ein Ei aufgeschlagen und einen roten Punkt im Dotter entdeckt? Oder eine weiße Schnur, die um das Eigelb gelegt war? Dann hast du einen sogenannten Hahnentritt und eine Hagelschnur entdeckt. Aber was ist das eigentlich und was sagt es über das Ei, die dazugehörige Henne oder gar ein Küken aus?
Was bedeuten ein roter Punkt oder eine weiße Schnur im Ei?
Zur Osterzeit und zum Frühstück gibt es nicht selten mal ein Ei. Was heißt das im Klartext? Wir essen jede Menge Eier. Grund genug, Hühnereier und ihre Bestandteile mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.
An dieser Stelle schon einmal eine Entwarnung vorweg: Findest du einen Hahnentritt oder eine Hagelschnur im Ei, brauchst du dir keine Sorgen machen. Das ist ganz normal.
So ist ein Hühnerei aufgebaut
Kalkschale
Schalenhaut
Schalenhaut
Chalaza (Hagelschnur)
äußeres Eiklar (dünnflüssig)
mittleres Eiklar (dickflüssig)
Dotterhaut
Bildungsdotter
Keimfleck
Gelber Dotter
Weißer Dotter
inneres Eiklar (dünnflüssig)
Chalaza (Hagelschnur)
Luftkammer
Kutikula
Was ist ein Hahnentritt?
Wenn ein Huhn älter ist, kann es vorkommen, dass bei der Entstehung des Eis kleine Gewebeteile des Darms im Ei eingeschlossen werden. Die sogenannten Blut- oder Fleischflecken tauchen dann als kleiner roter Fleck im Eidotter auf. Circa 15 Prozent aller Eier haben diesen Fleck. Bioeier etwas häufiger, weil sie nicht durchleuchtet werden. In der industriellen Eierproduktion werden Eier mit Hahnentritt für andere Produkte genutzt und aussortiert.
Viele Menschen finden den Hahnetritt eklig. Hartnäckig hält sich das Gerücht, es würde sich um ein angebrütetes Ei handeln. Das stimmt so nicht. Deshalb kann man auch Eier mit Hahnentritt bedenkenlos essen.
Was ist eine Hagelschnur?
Ist die weiße Schnur, die manchmal am oberen und unteren Rand des Eidotters zu entdecken ist, wirklich die Nabelschnur eines Kükens oder eines Küken-Embryos? Diese Frage können wir mit einem klaren Nein beantworten.
Aber was sind dann die weißen Fäden, die am Eigelb eines rohen Hühnereis zum Beispiel oft zu entdecken sind?
Bei den weißen Schnüren handelt es sich um sogenannte Hagelschnüre, auch "Chalaza" genannt. Sie sind vor allem dafür verantwortlich, dass das Eigelb im rohen Ei in der richtigen Position bleibt – und zwar im bauchigen, unteren Bereich. Damit das funktioniert, sind die Hagelschnüre an zwei Seiten des Eis mit der innersten Haut der Schale verbunden. Wird das Ei weiter ausgebrütet, fungieren die Hagelschnüre sozusagen als Sicherheitsleinen. So kann sich das Küken in alle Richtungen entwickeln.
Eine Hagelschnur ist ein Anzeichen dafür, dass das Ei frisch ist: Das Ei kann noch nicht alt sein, wenn der Dotter fest im Ei verankert ist. Bei alten Eiern lösen sich die Hagelschnüre langsam auf und der Dotter sinkt zu Boden. Sind die Hagelschnüre also gut sichtbar, spricht das dafür, dass das Ei frisch ist!
Ist ein Ei drei bis vier Wochen alt, löst sich die Hagelschnur von der inneren Haut der Eierschale. Teilweise löst sich die Chalaza auch vollkommen auf.