Heike Trinker: Älterwerden ist doch gar nicht so schlimm!
Schauspielerin Heike Trinker hatte schlimme Befürchtungen. Heute spricht sie offen...
Heike Trinker: Von Jahr zu Jahr wuchs die Angst
Mit jeder zusätzlichen Kerze auf der Geburtstagstorte wuchs von Jahr zu Jahr die Angst. Wie ist es wohl, das Älterwerden? Unangenehm, anstrengend? Schauspielerin Heike Trinker (61) hatte diese Befürchtung. Heute aber kann sie zum Glück beruhigt sagen: So schlimm ist es ja doch gar nicht!
Vor Ihrem 60. Geburtstag hatten Sie Bammel, oder?
Ja, das stimmt. Auf meinen 50. Geburtstag hatte ich mich damals noch so gefreut – aber als dann die 60 näher rückte, hab ich zum ersten Mal gedacht: So, jetzt wirste alt. Diese Zahl war mir nicht geheuer.
Nun sind Sie 61 – wie ist es?
Ja, richtig gewöhnen mag ich mich nicht daran (lacht). Aber so schlimm wie gedacht ist das Älterwerden nun am Ende doch nicht! Im Grunde muss ich sagen, dass ich die Hürde erfolgreich gemeistert habe, und mein Lebensrhythmus hat sich nicht geändert. Ich bewege mich noch immer viel, geistig und körperlich. Ich bleibe neugierig, agil, wach.
Heike Trinker: So schön kann Älterwerden sein
Hat sich etwas verändert?
Wenn ich auf die berufliche Situation blicke, frage ich mich schon manchmal, ob es denn die Frau über 60 nicht doch etwas schwerer hat als die Frau um die 50. Weil das auf dem Papier einfach anders aussieht. Dennoch versuche ich, das Gute am Älterwerden zu sehen. Und davon gibt es ja zum Glück auch viel!
Was denn zum Beispiel?
Ich kann Dinge anders einschätzen, besser verstehen – weil ich einen schönen, großen Erfahrungsschatz habe. Ich betrachte viele Dinge eben nicht wie zum ersten Mal, bin neuen Situationen nicht ausgeliefert, sondern kann Sachverhalte einordnen. Ich bin ruhiger, gelassener, fühle mich souveräner.
Sind auch Ihre Eltern ein gutes Beispiel dafür, wie schön Älterwerden doch ist?
Ja! Mein Vater ist im Mai 95 Jahre alt geworden, meine Mutter ist 89. Es ist wirklich großartig, die beiden zu erleben, denn es geht ihnen sehr gut. Bis vor Kurzem fuhr mein Vater noch Fahrrad, meine Mutter schmeißt den Haushalt.
Da wünscht man sich doch, dass man diese Gene hat!
Ja (lacht). Das ist für mich eine tolle Aussicht, wie schön Älterwerden sein kann.
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Artikelbild & Social Media: IMAGO / Lars Berg
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