Henry Kissinger ist tot! Was zur Todesursache bekannt ist
US-Politiker und Friedensnobelpreisträger Henry Kissinger ist tot. Was ist zur Todesursache bekannt?
Henry Kissinger (†100) gehörte zu den umstrittensten US-Politikern aller Zeiten – Außenminister, Sicherheitsberater, Friedensnobelpreisträger, Realpolitiker, manche nennen ihn einen Kriegsverbrecher. Nun ist der in Deutschland geborene Republikaner im Alter von 100 Jahren gestorben. Das ist zu den Todesumständen und zur geplanten Beisetzung bekannt.
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Henry Kissinger ist tot: Todesursache und Gedenkfeier
Der frühere Außenminister starb nach Angaben des von ihm gegründeten Beratungsunternehmens Kissinger Associates am 29. November 2023 in seinem Haus im US-Bundesstaat Connecticut. Offiziell sind zwei Gedenkfeiern geplant: eine erste im familiären Kreis und eine zweite, vermutlich deutlich öffentlichere später in New York. Dorthin war Kissingers Familie Ende der 1930er aus Nazi-Deutschland geflohen.
Zur genauen Todesursache gibt es – außer des beachtlichen Alters von 100 Jahren – keine Angaben. Es ist nicht bekannt, ob Kissinger an Krankheiten gelitten hat.
Henry Kissinger: Flucht und Frieden
Henry Kissinger kam als Heinz Alfred Kissinger am 27. Mai 1923 im fränkischen Fürth zur Welt. Seine jüdische Familie floh 1938 vor den Nazis und ließ sich in Manhattan nieder. Hier wurde Heinz zu Henry.
Nach einer akademischen Laufbahn trat Kissing Ende der 50er in die Politik ein und wuchs schnell zu einer der umstrittensten Figuren heran. Unter den US-Präsidenten Richard Nixon (1913-1994) und Gerald Ford (1913-2006) fungierte er als Sicherheitsberater und Außenminister.
Ihm werden unter anderem die diplomatische Öffnung Chinas, die Rüstungskontrollverhandlungen zwischen den USA und der Sowjetunion, die Verbesserung der Beziehungen zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn und das Pariser Friedensabkommen mit Nordvietnam zugeschrieben. Für letzteres erhielt Kissinger 1973 den Friedensnobelpreis.
Tod von Henry Kissinger: Umstritten bis zuletzt
Den Friedensnobelpreis für das Friedensabkommen mit Nordvietnam nahm der Politiker an, obwohl der Krieg noch bis 1975 wütete und zehntausende Menschenleben forderte. Sein nordvietnamnesischer Kollege Le Duo Tho, der die Verhandlungen mitgeführte hatte, lehnte den Preis ab – eben weil der Krieg nicht mit dem Friedensabkommen geendet hatte. Kissinger wollte die Ehrung später zurückgeben.
Bis heute steht der Verdacht im Raum, Kissinger habe den Vietnamkrieg nicht etwa frühzeitig beendet, sondern ihn in die Länge gezogen, um die anstehende US-Wahl zu beeinflussen.
Diplomatische Vorgehensweisen wie diese festigten den Ruf von Kissinger als Strippen ziehender Realpolitiker, der seine (politischen) Ziele mit allen denkbaren Mitteln zu erreichen versuchte. Seine Kritiker*innen warfen ihm vor, dabei die demokratischen Werte zu missachten.
Henry Kissinger beendete seine Regierungsarbeit 1977, war allerdings bis zuletzt politisch aktiv und nahm an Sitzungen im Weißen Haus teil.
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Artikelbild & Social Media: IMAGO / Sven Simon