Hund und Katze aneinander gewöhnen: So werden Fellnasen zu besten Freunden
Kann man Hunde und Katzen trotz vermeintlicher Feindschaft aneinander gewöhnen? Ja! Denn das Sprichwort "Wie Hund und Katz" ist nicht mehr als ein Sprichwort. Wir zeigen dir, worauf du beim Zusammenführen von Hund und Katze achten solltest, damit sich die Fellnasen erfolgreich aneinander gewöhnen.
- Wann ist der beste Zeitpunkt um Hunde und Katzen aneinander zu gewöhnen?
- Wie lange dauert es Hund und Katze aneinander zu gewöhnen?
- Was sollte vor dem ersten Aufeinandertreffen beachtet werden?
- Hund und Katze aneinander gewöhnen: 5 Tipps für die erfolgreiche Zusammenführung
- Welche Hunderassen sind besonders katzenfreundlich?
Der Irrglaube, dass Katzen und Hunde nicht gutfreund sein können, spukt schon seit langer Zeit in den Köpfen der Menschen umher. Das Sprichwort "Wie Hund und Katz" leistet dazu natürlich einen ausgesprochen großen Beitrag. Doch wie das bei Sprichwörtern nun mal so ist, nicht alles muss man wortwörtlich nehmen. Denn eine festgesetzte Regel, dass sich Hunde und Katzen untereinander grundsätzlich nicht verstehen können, gibt es in der Natur nicht. Wer ein absoluter Tierfreund ist und Katzen und Hunde gleichermaßen liebt, muss sich also nicht zwischen Hunde- oder Katzenhaltung entscheiden. Allerdings müssen Katzen und Hunde langsam aneinander gewöhnt werden, denn evolutionstechnisch liegen die beiden Fellnasen weit auseinander und haben daher wenig gemeinsam. Wer aber bei der Zusammenführung von Hunden und Katzen bestimmte Regeln und Tipps befolgt und geduldig bleibt, kann langfristig für ein harmonisches Zusammenleben sorgen. Wir zeigen dir, wie Hund und Katze zu besten Freunden werden.
Wann ist der beste Zeitpunkt um Hunde und Katzen aneinander zu gewöhnen?
Einen festen Zeitpunkt für eine erfolgreiche Zusammenführung von Hunden und Katzen gibt es nicht. Allerdings gewöhnen sich junge Hunde und Katzen einfacher und schneller aneinander. Das liegt vor allen daran, dass sie noch keine schlechten Erfahrungen mit anderen Hunden oder Katzen machen konnten. Ältere Fellnasen, die bereits negative Erinnerungen mit der anderen Art verbinden, werden sich wesentlich schwerer tun und beim Aufeinandertreffen zunächst defensiv oder aggressiv reagieren. Wer plant, Hunde und Katzen erst im späteren Alter zusammenzuführen, sollte also gute Vorarbeit leisten und stets darauf achten, dass schlechte Erfahrungen vermieden werden.
Generell gilt, dass es einfacher ist einen Hund an eine Katze zu gewöhnen, als eine Katze an einen Hund. Stößt ein Hund zu einer Katze, wird diese ihr Territorium beschützen wollen. Hunde dagegen sind soziale Tiere, die Kontakte pflegen und in Rudeln leben. Bindet man eine Katze in die Familie ein, wird auch der Hund seinem natürlichen Instinkt folgen und die Samtpfote über kurz oder lang ins Rudel aufnehmen.
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Wie lange dauert es Hund und Katze aneinander zu gewöhnen?
Das Aneinandergewöhnen von Hund und Katze folgt keinem bestimmten Zeitplan. Da die erfoglreiche Zusammenführung von den unterschiedlichen Persönlichkeiten der Tiere, ihrem Alter und ihren bisherigen Erlebnissen abhängig ist, wird es von Haushalt zu Haushalt unterschiedlich sein, wie lange Hund und Katze brauchen, um sich aneinander zu gewöhnen. Tiere mit negativen Erfahrungen werden länger brauchen miteinander warm zu werden als Jungtiere. Daher ist es wichtig, das Training konsequent durchzuführen und mit viel Geduld an die Sache heranzugehen. Schließlich müssen die beiden Fellnasen auch erstmal eine neue Fremdsprache erlernen. Denn ihre jeweiligen Körpersprachen unterscheiden sich komplett voneinander, wodurch sie zunächst die gegenseitigen Signale falsch deuten werden. Daher ist es umso wichtiger, dass du als Besitzer die Sprache deiner Tiere sprichst und erkennst, welche Signale sie mit ihrem Körper senden. Während ein wedelnder Schwanz bei einem Hund für Fröhlichkeit steht, ist ein zuckender Schwanz bei einer Katze ein Zeichen für Aggressivität.
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Beim Aufeinandertreffen von Katzen und Hunden solltest du also dringlichst auf die Körpersprache der Tiere achten, um die Situation im Notfall zu deeskalieren, damit keine negativen Erfahrungen gemacht werden. Denn wie heißt es so schön, der erste Eindruck zählt - und kann auch nicht rückgängig gemacht werden. Bei älteren Tieren wird es also folglich länger dauern, bis sie sich an die Körpersprache des Neuankömmlings gewöhnt haben. Jungtiere, die miteinander aufwachsen, haben von klein auf die Möglichkeit die unterschiedlichen Signale zu adaptieren und gewöhnen sich somit viel einfacher und schneller aneinander.
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Was sollte vor dem ersten Aufeinandertreffen beachtet werden?
Bei der Auswahl von einem neuen Hund oder einen neuen Katze, solltest du unbedingt darauf achten, dass der Charakter des neuen Tieres zu deiner Fellnase zuhause passt. Aktive Tiere sollten nicht mit sehr ruhigen oder alten Hunden und Katzen gepaart werden. Ein ähnliches Alter ist wie bereits erwähnt auch von Wichtigkeit. Mit einem jungen, verspielten Kitten ist ein Hund im Seniorenalter viel zu überfordert und eine aktive Katze, egal in welchem Alter, braucht einen Gefährten, mit dem sie sich austoben kann. Damit sich Hunde und Katzen erfolgreich aneinander gewöhnen ist es also unerlässlich, dass sie vom Wesen zueinander passen.
Wenn du bereits einen Hund hast und eine Katze aufnehmen möchtest, solltest du deinen Hund vorher definitiv gut erziehen. Hab beim Gassigehen stets ein Auge darauf, wie sich dein Hund anderen Katzen gegenüber verhält und verhindere, dass er ihnen hinterherjagt. Mit Lob und Belohnungen bei richtigem Verhalten gegenüber Katzen, kannst du deinem Hund beibringen, dass Katzen keine Beute oder Feinde sind. So verbindet er stets etwas Positves mit den flauschigen Vierbeinern.
Hund und Katze aneinander gewöhnen: 5 Tipps für die erfolgreiche Zusammenführung
Damit sich Hunde und Katzen schnell aneinander gewöhnen nach der ersten Zusammenführung, gibt es ein paar Regeln und Tipps, die beim ersten Aufeinandertreffen und in den kommenden Monaten befolgt werden sollten.
Hunde und Katzen zusammenführen: für genug Rückzugsmöglichkeiten sorgen
Ganz wichtig ist es, dass jeder deiner Vierbeiner einen eigenen Bereich hat, an den er sich zurückziehen kann. Für die ersten Tage wäre es also super, wenn jedes Tier beispielsweise seinen eigenen Raum hat, in dem alle Notwendigkeiten vorhanden sind. Dort sollten die Neuankömmlinge auch zunächst bleiben ohne in Kontakt mit deiner Fellnase zu geraten. Denn nicht nur Hunde und Katzen müssen sich aneinander gewöhnen, auch du und die neue Umgebung sind natürlich neu. Daher solltest du mit der Zusammenführung noch etwas warten. In der Zwischenzeit kannst du beispielsweise Spielzeug und Schlafdecken der Tiere untereinander austauschen, damit sie sich an den Duft des anderen gewöhnen können.
Wenn die Zeit gekommen ist, an der die beiden sich das erste Mal gegenüberstehen, sollten sich in unmittelbarer Nähe genug Rückzugsmöglichkeiten in Form vom Höhlen, Kisten, Hundehäusern oder Kratzbäumen befinden. Gerade Kratzbäume sind unheimlich wichtig für Katzen, da sie für Hunde nicht erreichbar sind. Aus sicherer Höhe kann die Katze dann den Hund beobachten und die Situation einschätzen. Auch für deinen Hund solltest du einen Rückzugsort finden, der nicht von deinem Stubentiger in Beschlag genommen werden kann.
Hund anleinen beim ersten Aufeinandertreffen
Da Hunde nunmal meistens viel größer als Katzen sind, ist es nur logisch, dass sie sich von ihnen bedroht fühlen. Leine deinen Hund bei der ersten Zusammenführung also unbedingt an. So hast du die Kontrolle über ihn und kannst den Kontakt der beiden steuern. Katzen sind Hunden körperlich unterlegen, daher sollte er nicht frei auf sie losstürmen können. Denn so sind Abwehrreaktionen vorprogrammiert und dein Hund fängt sich schnell eine ein. Diese negativen Erfahrungen gilt es auf jeden Fall zu verhindern, da sich Hunde und Katzen sonst nur schwer aneinander gewöhnen.
Bei der Zusammenführung nicht allein sein
Beim großen ersten Aufeinandertreffen von Hund und Katze, kannst du gar nicht überall deine Augen und Ohren haben. Deshalb sollte mindestens eine weitere Person, der deine Haustiere vertrauen, mit von der Partie sein. So kann jeder ein Tier im Auge behalten und auf mögliche Warnsignale im Verhalten achten. Außerdem hat so jedes Tier eine Bezugsperson in dieser äußerst stressigen Situation.
Hunde und Katzen bei Erstkontakt nicht einsperren
Hunde und Katzen werden sich nur schwer aneinander gewöhnen können, wenn man sie beim ersten Kontakt in eine Katzen- oder Hundebox sperrt. Klar, liegt der Gedanke nahe, dass die Katze in der Box vor dem Hund sicher ist, allerdings empfindet die Katze das so ganz und gar nicht. Sie fühlt sich eingeengt, der Gefahr ausgeliefert und bedroht. Es ist unglaublich wichtig, dass sie Fluchtmöglichkeiten hat, wenn ihr die Situation zu viel wird. Die Tiere müssen nach ihrem eigenen Empfinden agieren und dabei solltest du nichts erzwingen. Wenn du deine Tiere einsperrst und sie mit einem anderen Tier konfrontierst, wird sich das mit großer Wahrscheinlichkeit negativ auf sie auswirken. Das nächste Zusammentreffen der beiden Vierbeiner wird ähnlich ablaufen und die beiden noch aneinander zu gewöhnen wird mehr als mühselig.
Rivalitäten durch getrennte Futterplätze vermeiden
Damit jegliche potentielle Rivalitäten umgangen werden, ist es von großem Nutzen die Futterplätze voneinander zu trennen. Keiner sollte an den Fressnapf des jeweils anderen gelangen. Futterneid sorgt nur für Konkurrenzkämpfe und ist keine gute Basis für eine Freundschaft unter Tieren. Auch das Katzenklo sollte für den Hund tabu sein.
Welche Hunderassen sind besonders katzenfreundlich?
Damit sich Hunde und Katzen aneinander gewöhnen ist neben der richtigen Zusammenführung vor allem wichtig, dass die Charakterzüge der Vierbeiner zueinander passen. Einige Hunderassen werden als besonders katzenfreundlich eingestuft, weil sie die nötige Gelassenheit mitbringen. Das sind meist große Hunde, die aber eine sehr sanfte und ruhige Wesensart haben. Kleine Hunde sind meist sehr aktiv, überdreht und hektisch, das macht Katzen nur nervös. Sennenhunde und Golden Retriever sind die typischen Familienhunde. Ihre Eigenschaften machen sie auch zu den perfekten Gefährten für Katzen. Aber auch Neufundländer sind sehr geduldige Hunde und Bulldoggen sowie Möpse mögen es generell eher entspannt und gelassen. Bei der Zusammenführung von Hunden und Katzen lohnt es sich also auch, auf die verschiedenen Charakterzüge der Rassen zu achten. Nichtsdestotrotz gilt, dass jeder Hund und jede Katze ihre eigene Persönlichkeit haben und somit jeder Fall individuell betrachtet werden muss - die Ausnahme bestätigt bekanntlich die Regel.
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Ein harmonisches Zusammenleben von Hund und Katze ist also definitiv möglich, im schlimmsten Fall kostet es bloß viel Zeit und Geduld. Aber das nimmt man als Tierfreund doch gern auf sich, oder?
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