Hyalomma: Neue gefährliche Zeckenart in Deutschland gefunden
Forscher haben die Hyalomma-Zecke in Deutschland vermehrt entdeckt. Sie kann Krankheiten übertragen. Die tropischen Tiere könnten bei zunehmender Wärme häufiger bei uns auftreten.
In Niedersachsen und Hessen fanden Forscher der Universität Hohenheim (Baden-Württemberg) mehrere tropische Hyalomma-Zecken. Bislang traten sie nur 2015 und 2017 vereinzelt auf. Die Tiere wurden nun vermutlich über Vögel nach Hannover, Osnabrück und in die Wetterau eingeschleppt. Die Hyalomma-Zecke hält sich eigentlich nur in besonders warmen Gebieten auf. So ist sie sonst nur in Afrika, Asien und Südeuropa zu finden. Aufgrund der warmen Witterung in Deutschland fühlt sich die Zecke jedoch auch bei uns wohl - und könnte nicht die einzige neue Art sein: "Wir gehen davon aus, dass wir mit immer mehr tropischen Zeckenarten in Deutschland rechnen müssen, die sich durch gute Wetterbedingungen hier ansiedeln können", sagte die Parasitologin Ute Mackenstedt von der Uni Hohenheim.
Bisher gab es bei uns vor allem den gemeinen Holzbock. Die Hyalomma-Zecke ist eine Jagdzecke und fünf Mal so groß wie der Holzbock. Die Beine des tropischen Tieres sind gestreift; sie kann außerdem schnell laufen. Zudem sieht sie sehr gut und kann ihr Opfer über eine Distanz von 100 Metern verfolgen.
Hyalomma-Zecke: Überträger von Krankheiten
Die Forscher der Uni Hohenheim konnten in einem der Tiere Ricksettsia-Bakterien nachweisen. Diese lösen das Zecken-Fleckfieber aus, das beim Menschen zu Hautunverträglichkeiten und Fieber führen kann. Außerdem gelten Hyalomma-Arten als Überträger für das Krim-Kongo-Fiebers, das im Zweifel zum Tod führen kann: Ein Biss führt häufig zu inneren Blutungen. Zum Glück tauchten Tiere mit dem Erreger des Fiebers bislang nicht in Deutschland auf. In der Türkei und in Spanien gab es jedoch bereits Todesfälle.
Die Exeprten gehen davon aus, dass die Hyalomma-Zecken sterben werden, sobald es bei uns wieder kühler wird.
Unsere heimischen Zecken, der gemeine Holzbock und die Auwaldzecke, können im Norden vor allem die Borreliose übertragen.
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