Im Interview: Ingo Naujoks über seinen Ehekrieg

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Im Interview: Ingo Naujoks über seinen Ehekrieg
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Schauspieler Ingo Naujoks lebt seit vielen Jahren mit seiner Freundin Corinna, deren beiden Kindern und dem gemeinsamen Sohn Lou (5) in Berlin . Das perfekte Patchwork-Idyll – könnte man meinen. Aber jemand fehlt: die 15-jährige Luna aus der ersten Ehe des Fernsehstars und Musikers. Im Interview verrät der 49-Jährige, wie er mit der Trennung von seiner Tochter umgeht…

Luna lebt in Bochum. Wie sehr schmerzt Sie das? Ingo Naujoks: Es tut sehr weh. Ich habe Corinna und ihre beiden Kinder kennengelernt, als Luna gerade sechs war. Da habe ich oft gedacht: Warum sitze ich hier bei fremden Kindern und nicht bei meiner leiblichen Tochter? Ich schenke gerade ihnen meine ganze Liebe, während das Menschenkind, was mein eigenes Fleisch und Blut ist, 600 Kilometer von mir entfernt ist. Das fand ich ungerecht.Wie ist der Kontakt zu Luna?Ingo Naujoks: Wir sehen uns regelmäßig, aber meistens nur sonnabends und sonntags. Das ist schwer für mich. Dann spiele ich immer den Wochenend-Papa. Ich bin stets gut gelaunt und verwöhne sie. Am Montag geht der Alltag wieder los, ohne Luna. Dann schimpfe ich mit den Kindern, mit denen ich unter einem Dach lebe. Oft denke ich schon: Was bin ich für ein Arschloch. Meine Tochter bekommt Puderzucker auf den Kopf geschüttet, und die anderen meckerst du an.Unterscheiden Sie auch mit der Liebe zwischen Ihren leiblichen und Corinnas Kindern?Ingo Naujoks: Sagen wir es mal so: Egal, welches eine Niere bräuchte, es würde sie bekommen. Ich liebe sie alle um alles auf der Welt. Aber trotzdem glaube ich, dass die emotionale Bindung zum leiblichen Nachwuchs anders ist.Gibt es etwas in Ihrem Leben, das Sie bereuen?Ingo Naujoks: Die Streitereien während meiner Ehe. Luna war immer mittendrin, als bei meiner damaligen Frau und mir die Fetzen flogen. Es wurde sehr laut, und meine Tochter hat das alles miterleben müssen. Es war furchtbar, dass ich Luna das angetan habe. Auch die Wunden, die ich und meine Tochter davongetragen haben, hätte ich uns gerne erspart.

Warum haben Sie Ihre Lebensgefährtin noch nicht geheiratet, obwohl Sie ihr schon mehrere Anträge gemacht haben?Ingo Naujoks: Als wir uns kennen gelernt haben, waren wir beide frisch geschieden. Ich war schwer verliebt in Corinna und habe ihr gleich zwei Heiratsanträge gemacht. Aber jetzt habe ich Angst davor, sie zu heiraten.Warum?Ingo Naujoks: Ich erinnere mich daran, wie meine letzte Ehe gescheitert ist. Damals hätte ich nie gedacht, dass ich mal in so eine Situation komme.Was ist damals passiert?Ingo Naujoks: Es war keine schöne Trennung. Wir haben uns viel gestritten. Unter anderem ging es dabei um Geld. Ich bin immer ein großzügiger Mensch gewesen und hätte nie gedacht, dass meine Ex-Frau sich so verhält. Immerhin haben wir viele Jahre miteinander geteilt und sie hat mich in der Zeit gut kennen gelernt. Sie kennt meine finanzielle Situation. Mal ist viel Geld da, mal wenig. Wenn der Unterhalt anstand und ich gerade kein Geld hatte, hat sie es trotzdem eingefordert. Dabei hätte sie einfach ein paar Tage warten müssen, bis das Geld auf meinem Konto ist.Wie haben sie Sich damals gefühlt?Ingo Naujoks: Nicht gut. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt: Womit habe ich das verdient? Wenn ich Geld habe, bekommt meine Ex-Frau auch Geld. Aber wenn ich gerade nichts habe, dann kann ich ihr auch leider nichts zahlen. Ich bin kein Geizkragen und das weiß sie auch. Als mir aufgefallen ist, wie bittersüß das alles doch ist, habe ich Angst vor einer zweiten Ehe bekommen.Da kommt das Misstrauen bei Ihnen durch…Ingo Naujoks: Genau. Obwohl ein Trauschein zwischen mir und Corinna eigentlich gar nichts ändern. Ich liebe sie und wir haben sogar ein gemeinsames Kind. Ich möchte auch, dass sie meine Frau ist, aber diesen letzten Schritt bekomme ich einfach nicht hin, obwohl ich es eigentlich will. Innerlich sträubt sich etwas in mir ganz gewaltig und ich weiß nicht, wie ich das in den Griff bekommen soll.Haben Sie sich schon abgesichert und ein Testament gemacht?Ingo Naujoks: Nein. Das liegt daran, dass ich mit diesem System nicht klar komme. Versicherungen, Absicherungen, Arbeitsamt – das überfordert mich. Ich verweigere mich nicht, aber ich verstehe es einfach nicht. Auch Corinna sagt ständig, dass ich meine Familie absichern muss. Wenn ich einen Autounfall habe und ins Koma falle, darf sie mich nicht einmal besuchen, weil wir nicht verheiratet sind.Das sollte doch eigentlich noch ein Ansporn sein, zu heiraten…Ingo Naujoks: Ja, eigentlich schon. Das ist vollkommen idiotisch von mir. Aber ich glaube, ich werde das auch noch machen. Dieses Jahr vielleicht nicht mehr, aber zu meinem 50. Geburtstag wäre das doch schön.

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