Kinderturnen: Warum Bewegung für Kinder so wichtig ist
Um sich richtig entwickeln zu können, brauchen Kinder Bewegung. Kinderturnen ist da genau das Richtige, denn es fördert nicht nur die Motorik.
Bewegung ist ein unverzichtbarer Bestandteil für eine ganzheitliche kindliche Entwicklung. Denn je mehr Reize aus dem Bewegungsapparat im Gehirn ankommen, umso besser kann sich ein Kind entwickeln. Eine tolle Möglichkeit für Kinder Zugang zu Sport zu finden, ist Kinderturnen. Hier können sie klettern, hüpfen, balancieren und sich mal so richtig austoben.
Bewegungsmangel schadet unseren Kindern
Bewegen sich Kinder zu wenig, kann das ernsthafte Folgen haben. Die Probleme reichen von einer schlechten körperlichen Fitness, Übergewicht und Haltungsschäden, bis zu einem schwachen Immunsystem und Krankheiten wie Typ-2-Diabetes. Bewegt sich ein Kind ausreichend, können diese Probleme vermieden werden.
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Kinder brauchen deutlich mehr Bewegung als Erwachsene. Während für uns im Schnitt dreimal pro Woche 60 Minuten Sport ausreichend sind, sollte sich ein Kind im Idealfall täglich ein bis zwei Stunden bewegen.
So werden Kinder durch Bewegung gefördert
- Starke Knochen: Hüpfen, Klettern, Springen und Laufen sorgen dafür, dass in den ersten Lebensjahren die Knochensubstanz stabiler und dichter wird.
- Gesunde Körperhaltung: Die Wirbelsäule eines Kindes kann sich nur durch Bewegung richtig und gesund entwickeln.
- Starkes Immunsystem: Kinder, die sich viel bewegen, haben nicht nur mehr Engerie, sie sind auch weniger anfällig für Krankheiten.
- Gute Motorik: Klettern, Hüpfen, Drehen oder Balancieren sorgen für ein gutes Körpergefühl und fördern den Gleichgewichtssinn.
- Bewegung macht schlau: Bewegung und die intellektuelle Entwicklung sind untrennbar miteinander verbunden. Ein Kind, das gut rückwärts laufen kann, hat beispielsweise später weniger Probleme im Matheunterricht.
- Starkes Selbstbewusstsein: Kinder lernen durch Bewegung spielerisch, ihre körperlichen Kräfte richtig einzuschätzen. Im spielerischen Wettkampf können sie sich mit anderen Kindern messen und sie lernen dazu. War die Sprossenleiter vor ein paar Wochen ein unerklimmbares Hindernis, schaffen sie es jetzt ganz nach oben. Das stärkt nicht nur das Selbstbewusstsein, sondern fördern auch das Durchhaltevermögen.
- Soziale Fähigkeiten: Kinder lernen spielerisch, sich an Regeln zu halten und auf andere Kinder zu achten. Sie müssen zum Beispiel warten, bis sie an der Reihe sind, oder helfen einem anderen Kind, ein Spielgerät zu bewältigen.
- Spaß und gute Laune: Bewegung hebt die Stimmung, vor allem bei Kindern. Denn beim Sport werden die körpereigenen Botenstoffe, sogenannte Neurotransmitter, freigesetzt. Serotonin beispielsweise sorgt nicht nur für gute Laune, es reduziert auch Angstgefühle.
In Sachen Bewegung sollten Eltern immer mit gutem Beispiel vorangehen. Eltern, die sich selbst gerne bewegen und öfter mal das Auto stehen lassen und stattdessen mit dem Fahrrad fahren, können auch ihre Kinder eher motivieren Sport zu treiben.
Kinderturnen: Welches Angebot ist für mein Kind das Richtige?
Kinderturnen gibt es für verschiedene Altersgruppen: Für Kinder zwischen einem und drei Jahren macht Eltern-Kind-Turnen am meisten Sinn. In diesem Alter brauchen die Kinder noch eine Eins-zu-Eins-Betreuung und eine vertraute Bezugsperson, die ihnen Halt und Sichterheit gibt.
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Für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahre ist Kleinkinderturnen ideal. In der Regel sind dann die Eltern nicht mehr dabei, der spielerische Ansatz bleibt aber erhalten. Sportliche Übungen wie eine Rolle vorwärts oder das Balancieren auf dem Schwebebalken gehören zum Programm.
Kinderturnen wird in den meisten Kommunen über Sportvereine angeboten. Macht euch einfach schlau, welche Kurse es in eurer Nähe gibt und schaut mit eurem Kind zu einer Schnupperstunde vorbei. Denn am wichtigsten ist, dass das Turnen eurem Kind Spaß macht. Ist es noch überfordert, wartet ein paar Monate ab und versucht es dann wieder.
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