Kniescheibe rausgesprungen: Was tun bei einer Patellaluxation?
Ist die Kniescheibe rausgesprungen, geht sie oft auch von selbst wieder in die richtige Position. Musst du dann noch zum Arzt? Diese und weitere Fragen klären wir im Artikel.
Es kann ganz schnell gehen, und die Kniescheibe ist verschoben. Mediziner sprechen dann von einer Patellaluxation. Wie gefährlich ist sie und welche Schritte sind dann nötig?
Patellaluxation: Wenn die Kniescheibe verschoben ist
Wenn von einer „herausgesprungenen Kniescheibe“ die Rede ist, geht es meist um eine Kniescheibe, die sich aus ihrer eigentlichen Position an der Vorderseite des Kniegelenks herausgelöst hat und zur Außenseite aus ihrer Position „rausgesprungen“ ist.
Von der Patellaluxation sind Frauen insgesamt häufiger betroffen. Besonders trifft es Menschen, die an einer angeborenen Fehlbildung der Kniescheibe (Patelladysplasie) leiden, ebenso wie Menschen mit X-Beinen.
Weitere Ursachen sind u.a. ein Ungleichgewicht der Muskeln im Oberschenkel, Bindegewebsschwäche oder auch der sogenannte Knick-Senkfuß. Der tritt auf, wenn die Ferse bei Plattfüßen zur Seite wegknickt.
Die Kniescheibe springt meist bei Verrenkungen des Knies heraus, weswegen zum Beispiel Unfälle beim Sport oder sonstigen Aktivitäten oder auch Gewalteinwirkung die häufigsten Ursachen für eine herausgesprungene Kniescheibe sind.
Kniescheibe rausgesprungen: Wann muss ich zum Arzt?
Eine Patellaluxation ist sehr schmerzhaft, denn die Kniescheibe ist eigentlich mit verschiedenen Muskeln und Bändern verbunden, wie dem Quadrizeps im Oberschenkel. Oftmals renkt sie die Kniescheibe zwar von selbst wieder ein, doch selbst in diesem Fall kann es zu dauerhaften Verletzungen kommen.
Daher ist es in jedem Fall notwendig, dass du unbedingt einen Arzt aufsuchst. Machst du das nicht, kann es zu einer habituellen Luxation, also dem gewohnheitsbedingten Rauspringen der Kniescheibe, kommen. Dabei kommt es zu einer stufenweisen Schädigung der Knorpel im Knie.
Neben den Knorpelschäden kann zu Knochenabsplitterungen kommen, wenn die Kniescheibe rausgesprungen ist. Zudem gibt es auch ein Hämatom, da immer auch Gefäße beschädigt werden.
Falls die Kniescheibe nicht von selbst wieder in ihre Position kommt, wirst du allerdings auch kurzfristig noch viel stärker beeinträchtigt, denn das Kniegelenk wird steif – um es strecken zu können, ist eine richtig sitzende Kniescheibe unerlässlich.
Die Behandlung beim Arzt nach einer Patellaluxation ist also nicht nur auf kurzfristige Sicht sinnvoll, sondern und vor allem auch, um Spätfolgen zu vermeiden oder abzumildern.
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Kniescheibe verschoben: So läuft die Behandlung ab
Damit der Arzt zweifelsfrei feststellen kann, ob deine Kniescheibe rausgesprungen ist, hat er verschiedene Mittel. Er kann ein MRT machen, händisch Druck ausüben auf die Kniescheibe, was schmerzhaft sein kann, oder auch mittels einer Punktion.
Dabei zieht er mit einer Nadel Flüssigkeit aus dem Knie. Je nachdem, welche Zusammensetzung diese hat, kann er Rückschlüsse auf die Verletzung ziehen.
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Patellaluxation: Heilung nach dem Herausspringen der Kniescheibe
Wenn du mit deiner verschobenen Kniescheibe beim Arzt warst, ist oftmals eine Behandlung beim Physiotherapeuten der erste Schritt zurück in die Normalität. Sollte die nicht den gewünschten Erfolg bringen, kann auch eine Knie-OP in Betracht gezogen werden.
Zudem tragen die meisten Patientinnen für etwa einen Monat eine Schiene, die das Bein beim Strecken stabilisiert. Zur weiteren Heilung oder zur Vorbeugung helfen die zudem Übungen, welche die für das Knie relevante Muskulatur kräftigen. Diese Übungen sind vor allem sinnvoll, wenn du einer der genannten Risikogruppen angehörst – und vielleicht sind deine Kniesorgen dann auch gegessen.
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