Familienleben

Panik wegen Kinderkrankheiten: "Wenn dein Kind krank ist, solltest du es zu Hause behalten!"

Kinderkrankheiten - warum Panik weder Kind noch Mutter hilft.
Mama-Bloggerin Silke hat ordentlich Stress wegen Kinderkrankheiten. Foto: iStock
Auf Pinterest merken

„Was hat Ihr Sohn denn da?!“ Mama-Bloggerin Silke über die Panik vor Kinderkrankheiten

Unsere Mama-Bloggerin Silke hat ein Kind in der KiTa und ein zweites im Bauch. Eine Kombination, bei der der nächste Infekt quasi vorprogrammiert ist. Aber muss man deshalb gleich panisch werden?

Es ist ein harmlos wirkender Zettel, der an der KiTa-Pinnwand hängt: „In einer unserer Gruppen wurde ein Fall der Hand-Mund-Fuß-Krankheit festgestellt“ steht dort in unaufgeregten Buchstaben. Darunter die typischen Symptome – und die Bitte, das eigene Kind auf keinen Fall zur Betreuung zu bringen, sollte es eines davon aufweisen.

Hand-Mund-Fuß – harmlos, aber hochansteckend.

„Nicht schon wieder!“

Die Kommentare in der Garderobe reichen von „Nicht schon wieder!“ bis „Das passt mir grad überhaupt nicht.“ Innerlich haben wir Eltern uns schon damit abgefunden: Mindestens die Hälfte von uns wird in den nächsten Tagen rote Pusteln an Händen, Mund und Füßen (daher der Name) des Nachwuchs entdecken. Und muss die kleinen Patienten bis zu einer Woche zuhause betreuen.

Bei einigen Kindern entdeckt man dann nur eine Handvoll roter Pickelchen. Andere wiederrum können vor Schmerzen im Mund kaum essen und plagen sich mit hohem Fieber rum. Dabei ist die Krankheit überhaupt nicht gefährlich (auch nicht für mich als Schwangere). Sie verbreitet sich nur wie ein Strohfeuer. Und gerade, wenn die Kinder Schmerzen haben, leidet man als Mami natürlich mit.

Ätzend ist so ein Ausfall für alle Eltern – egal, wie stark die Krankheit ausgeprägt ist. Für die Festangestellten bedeutet es rund 5 weitere Fehltage bei der Arbeit. Für mich als Selbstständige endlose Nachtschichten, in denen ich die versäumte Arbeit nachholen muss. Und trotzdem: Alle bleiben ruhig, fair und vor allem freundlich: „Ich drück die Daumen, dass Tom dieses Mal verschont bleibt“, ruft mir eine Mutter beim Weggehen zu. Ich wünsche ihr dasselbe für ihre Tochter – und wir meinen es beide ernst.

Auf dem Spielplatz herrscht die pure Panik!

Das ist anders, sobald ich auf Mütter aus anderen (noch viren-freien) KiTas treffe: Hier herrscht nicht das freundliche Miteinander der bereits betroffenen Mamis. Schnell werde ich identifiziert als „eine aus DER KiTa“. DIE KiTa, in der gerade Hand-Mund-Fuß entdeckt wurde. Noch bevor ich mich frage, wie diese Info es schneller an den Spielplatz geschafft hat, als ich selbst, werde ich von der Seite angesprochen:

„Entschuldigung, was hat Ihr Sohn denn da am Mund? Haben Sie das checken lassen?“, fragt mich eine mir völlig fremde Mutter, der die Panik ins Gesicht geschrieben steht. Ihre Clique aus drei weiteren besorgten Mamis schielt über ihre Schulter. Offensichtlich hatte man sich schon lange intensiv über meinen Sohn als potenzielle Virenschleuder das Maul zerrissen, bis endlich eine Redensführerin auserkoren wurde. Ich wische Tom übers Gesicht, entferne dabei den roten Paprika-Rest, der ihm im Mundwinkel klebt, und gucke sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. Die Mutter schiebt ihr Kind trotzdem ein Stückchen weg von Tom. Die drei anderen machen es ihr nach. „Ich mein nur, sicher ist sicher“, flötet sie mir im Weggehen zu.

Blöde Kuh. DEIN Kind bekommt von meinem Sohn schonmal keine Kekse ab.

Ein Glück: Wir bleiben dieses Mal verschont!

Tom holt sich dieses Mal keine roten Pusteln ab. Ich bin dankbar und erleichtert: Eine Woche ohne KiTa und ohne Spielplatzbesuche hat beim letzten Mal Kind UND Mutter an den Rand des Wahnsinns getrieben. Ein bisschen hoffe ich, noch einmal die arrogante Mami-Clique auf dem Spielplatz zu treffen, um vor ihnen mit dem grandiosen Immunsystem meines Sohnes zu prahlen. Und mit meinem eigenen gelassenen Gemüt, dem von Anfang an klar war: Panik hilft hier niemandem weiter.

Nächste Herausforderung: Ringelröteln

In diesem Moment entdecke ich die nächste Hiobsbotschaft an der KiTa-Pinnwand: Ringelröteln. Nun steht auch mir der Schweiß auf der Stirn. Als Schwangere dürfte ich die Einrichtung gar nicht mehr betreten: Ringelröteln können bei ungeborenen Kinder schwerwiegende Schäden bis hin zur Fehlgeburt verursachen. Also kralle ich mir Tom und rase panisch zu meiner Gynäkologin. Die beruhigt mich: „Haben wir längst getestet, da sind Sie immun gegen, Frau Schröckert.“ Puh.

Na gut. Ein ganz klein bisschen in Panik ausbrechen wird ja wohl noch erlaubt sein …

Eure Silke

Silke Schröckert bloggt für Wunderweib.de über Babys, Schwangerschaften und Familienleben.
bloggt für Wunderweib.de über Babys, Schwangerschaften und Familienleben. Foto: Silke Schröckert
Video Platzhalter

Weiterlesen:

Wie gefährlich sind Kinderkrankheiten für uns?

Nächste Kolumne von Silke:

Schlimmer geht immer! Zugfahren mit Kind im Bauch und an der Hand

PS: Silke gibt's auch täglich frisch auf Twitter:

Lust auf noch mehr Mama-Geschichten?

Hier berichten Mama-Bloggerin Anja und Verena von ihrem Familienleben - langweilig wird es bei ihnen nie!

Willst du aktuelle News von Wunderweib auf dein Handy bekommen? Dann trag' dich schnell in unserem WhatsApp-Newsletter ein!

Sauerteigbrot für Anfänger - Foto: wunderweib.de; PR
Sauerteigabenteuer für Anfänger
Backen mit Sauerteig: So ist mein erstes Brot als Neuling gelungen

Sauerteigbrot backen klingt für dich nach mystischer Kunst? Das war es für mich auch! Hier erzähle ich von meinem Anfang, Pannen und Erfolgsmomenten!

Erstaunliche Wesen: In unserem Baby-Quiz haben wir 10 skurille Fragen für dich zusammengestellt. - Foto: iStock/RodicaCiorba
Spiel für die Babyparty
Baby-Quiz: 10 lustige Fragen für deine Babyparty!

Ihr braucht Inspiration für die Babyparty eurer besten Freundin? Wie wäre es mit einem Baby-Quiz? Wir haben kniffelige und unterhaltsame Fragen für euch zusammengestellt.

Das sind die Symptome eines Vitamin-D-Mangels. - Foto: iStock/ljubaphoto
Winter-Problem
Vitamin-D-Mangel: Das sind die Symptome!

Gerade in der dunklen Jahreszeit kann es zu einem Vitamin-D-Mangel kommen, da das Vitamin in Verbindung mit Sonneneinstrahlung gebildet wird. Wir erklären dir, bei welchen Symptomen eine Unterversorgung vorliegen könnte.

Vitamin-D-Überdosierung: Nicht jeder sollte Vitamin-D-Präparate eigenständig einnehmen. (Themenbild) - Foto: Viktoriia Oleinichenko/iStock
Nahrungsergänzungsmittel
Vitamin-D-Überdosierung: Symptome, Nebenwirkungen und Folgen

Die Selbstmedikation mit Vitamin D kann gefährlich werden. Das sind die Symptome einer Vitamin-D-Überdosierung.

UNO-Regeln: So wird das beliebte Kultkartenspiel richtig gespielt - Foto: GoodLifeStudio/iStock
Schon gewusst?
UNO-Spielregeln: So wird das Kultkartenspiel richtig gespielt

Seit 1971 arten Spieleabende dank dem beliebten Kartenspiel UNO regelmäßig aus. Damit der Haussegen in Zukunft wieder gerade hängt, räumen wir mit den größten Irrtümern zu UNO-Regeln auf.

Ab wann greifen Babys - Foto: Orbon Alija/iStock
Kinderärztin im Interview
Laut Expertin: Ab wann greifen Babys und sollen Eltern dabei unterstützen?

Lange vor dem ersten Schritt und dem ersten Wort stellen sich viele Eltern die Frage, ab wann Babys greifen können. Noch wichtiger: Müssen wir diesen Entwicklungsschritt aktiv fördern? Das sagt eine Kinderärztin dazu.