Mama-Gefühle: Wenn Mama auf den Papa eifersüchtig ist
Wen mag unser Kind lieber? Von der Eifersucht zwischen Mutter und Vater: Mama Bloggerin Timea über die gelben Mama-Gefühle.
Wenn die Mama für das Kind langweilig wird
Als temperamentvolle Halbungarin bin ich von Haus aus ein recht eifersüchtiger Mensch. Zumindest was meinen Mann angeht, war ich das schon immer. Ob das nun gut ist, oder nicht, ist eine andere Sache ... Ansonsten kenne ich keinen Neid und gönne anderen Menschen Liebe, Freud und Glück. Dann kam Léla auf die Welt und ich wurde überrollt von dieser unendlichen, unbesiegbaren, bedingungslosen Liebe, die alles andere, was bisher in meinem Leben existierte in den Schatten stellte (Sorry an meinen lieben Ehemann an dieser Stelle..).
Alle Mamas kennen dieses unbeschreibliche Glück, wenn dein Kind dich das erste Mal anlächelt, das erste Mal "Mama" sagt, das erste Mal fröhlich jauchzt, wenn du nach Hause kommst. Genau dieses Jauchzen bekommt aber einer in unserer kleinen Familie öfters zu hören: Der Papa. Diese heiß geliebten Papas mit ihrer seltenen Präsenz unter der Woche sind das Highlight vieler Kinder. Ich arbeite zwar mittlerweile auch, aber nicht so lange wie mein Mann und ich bin natürlich ab Nachmittag voll und ganz für Léla da. Da kann ich als Mama schon mal langweilig werden.
Wenn Papa nach Hause kommt, strahlen ihre Augen
Vor allem im ersten Jahr war ich jeden Tag 24 Stunden verfügbar. Papa war und ist nur in einem kurzen Zeitfenster am Abend verfügbar, wenn überhaupt. Wie soll ich gegen diese Exklusivität konkurrieren?
Wenn Léla einen dieser Tage hat, dann quengelt sie gerne von morgens bis abends. Dann kommt Papa und die Welt wird ein bisschen bunter und schöner, die Kinderaugen strahlen. Ich habe einige Zeit gebraucht, bis ich das akzeptieren konnte. Anfangs saß ich oft daneben und ein giftiges Gefühl der Eifersucht stieg in mir hoch. Wieso zeigt sie ihrem Papa so viel Liebe und gute Laune, wenn ich sie doch den ganzen Tag umsorge, bespaße und ihr zu Essen gebe?!
Die Eifersucht kommt trotz aller Vernunft
Nach einer Weile lernte ich, dass Léla aus psychologischer Sicht eine sichere Bindung zu mir aufgebaut hat. Sie weiß, dass sie sich in meiner Gegenwart benehmen kann, wie sie möchte, ich werde sie immer lieben. Wenn ich gehe, muss sie nicht weinen, denn ich komme ganz sicher wieder. Wenn wir etwas Neues unternehmen, traut sie sich nach kurzer Zeit ihre Umgebung zu erkunden und hängt nicht an Mamas Rockzipfel. Ich bin stolz auf mein selbstständiges, offenes kleines Mädchen, die ihren Mitmenschen mit Freundlichkeit begegnet.
Trotz aller Psychologie und Vernunft empfand ich letzte Woche mal wieder Eifersucht. Wir besuchten das erste Mal einen Mama-Kind-Tanzkurs zusammen mit einer Freundin und ihrer Tochter. Meine Erwartungen waren groß an die erste Stunde, ich sah uns schon fröhlich Hand in Hand rumtanzen oder mit Léla auf dem Schoß klatschen und singen. Tatsächlich saß ich oder tänzelte die meiste Zeit alleine im Kreis, während Léla an meiner Freundin hing, die sie schon von einigen Playdates kannte.
Es war für mich eine ziemlich absurde Situation und ich musste mich vor den anderen Mamis, die etwas irritiert schauten, verlegen erklären: "Keine Sorge, wir kennen uns alle. Léla sitzt nicht im Schoß einer Fremden …" Nach außen hin lächelte ich tapfer und amüsierte mich über meine "untreue" Tochter. Innerlich stieg eine Traurigkeit und eben eine neue Art der Eifersucht in mir hoch: Wieso will Léla lieber mit meiner Freundin spielen?!
Aber ich weiß, da muss ich durch. Als Mutter muss ich lernen loszulassen. Jeden Tag ein bisschen mehr. Und mich einfach freuen, dass meine Tochter gerne unter anderen Menschen ist und keine Angst hat die Welt zu erkunden. Flieg, flieg kleiner Vogel!
Eure Timea
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