Maurizio Gucci: So wurde sein Mord wirklich enthüllt!
Weil Maurizio Gucci seine Frau verlassen hatte, heuerte sie Killer an - doch das ist nicht die ganze Geschichte...
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Ein letzter Schluck Espresso zum Frühstück, dann klemmte er sich die Tageszeitung unter den Arm und ging die wenigen Schritte vom Café zu seiner Firma in der Via Palestra in Mailand zu Fuß. Der 27. März 1995 sollte ein normaler Arbeitstag werden, so wie immer. Als Maurizio Gucci († 46) vor dem Gebäude angekommen war, rief plötzlich jemand seinen Namen. Es peitschten Schüsse – drei Kugeln trafen ihn in den Rücken, die letzte Kugel seine linke Schläfe. Der entsetzte Pförtner eilte noch zu Hilfe, doch der Modemillionär starb in seinen Armen – nach dem Frühstück war er kaltblütig hingerichtet worden.
Maurizio Gucci: Ein anonymer Anruf brachte die Wende
Das grausame Attentat erschütterte Italien und machte weltweit Schlagzeilen. Das Mordopfer war nicht nur ein steinreicher Erbe und Unternehmer. Auch wenn er seine Anteile am Mode-Imperium Gucci zwei Jahre zuvor für 160 Millionen Euro an eine Privatbank in Bahrain verkauft hatte, stand sein Name immer noch für Stil, Luxus und Eleganz. Er gehörte zum „Milano bene“, der High Society der Stadt. Er hinterließ seine zwei Töchter, Allegra (damals 14) und Alessandra (damals 19).
Die Mafia habe ihn kaltgemacht, wurde getuschelt. Schließlich hatte Maurizio Gucci geplant, im Schweizer Nobel-Skiort Crans-Montana ein Casino zu eröffnen. Andere behaupteten, er habe undurchsichtige Geschäfte im Nahen Osten getätigt. Außerdem hieß es, er habe Spielschulden gehabt ...
Aber die Ermittler interessierten sich auch für seine Ex-Frau Patrizia Reggiani (damals 47). Immerhin hatte sie sich einen er bitterten Rosenkrieg mit ihm geliefert. Zehn Jahre zuvor hatte er seine Sachen für eine Geschäftsreise gepackt – und war nie zurückgekehrt. Er hatte sich in eine Jüngere verliebt. Die Scheidung 1991 machte Patrizia zwar wohlhabend, aber nicht friedlich.
Doch ihr Verhör ergab keinen Anhaltspunkt für einen begründeten Verdacht. Dennoch sagte die letzte Partnerin des Opfers, Paola Franchi (40), in einer Talkshow: „Sucht die Killer nicht sonstwo auf der Welt, sondern ganz in der Nähe.“ Nach 18 Monaten brachte ein anonymer Tipp endlich die Wende …
Maurizio Gucci: Eine Wahrsagerin hatte die Idee zum Mord
Die Polizei begann, das Telefon von Guccis Ex-Frau zu überwachen – und hörte, wie sie sich mit der neapolitanischen Wahrsagerin Pina Auriemma über den Anschlag unterhielt – weil er sie verlassen hatte, hatte Patrizia Reggiani nämlich ein Killerkommando für ihren Ex-Mann angeheuert.
Um fünf Uhr morgens am 31. Januar 1997 klingelten Polizisten an ihrer Tür. Sie war verschlafen und doch in der nächsten Minute hellwach. „Ich weiß, dass Sie mich wegen des Mordes an meinem Mann festnehmen wollen“, sagte sie zum Erstaunen der Beamten. Sie hüllte sich in einen Pelzmantel und ließ sich abführen.
Statt in ihrer 1000-Quadratmeter-Wohnung residierte sie nun in einer Zelle im Gefängnis. Ihr Motiv? Eifersucht und Geldgier. Und dass ihr Ex-Mann, den sie angeblich immer noch liebte, und dessen Freundin zu den Lieblingen der Klatschpresse avanciert waren, empfand sie als Blamage. Vor der Tat hatte sie bei ihrer Wahrsagerin Trost gefunden. Die riet nach einem Blick in die Karten „Beseitige die Quelle deines Ärgers“ – und stellte einen Kontakt zu den Drogendealern Orazio Cicala und Benedetto Ceraulo her. Patrizia zahlte ihnen 500.000 Mark – und Ceraulo schoss!
Ohne Geständnis wurde Patrizia Reggiani zu 29 Jahren Haft verurteilt. Später wurde die Strafe auf 26 Jahre verkürzt. 2013 wurde die „Schwarze Witwe“, so ihr Spitzname, vorzeitig entlassen – und arbeitete als Schmuckdesignerin. Nach ihrer Entlassung behauptete sie, die Zeit im Gefängnis sei nur so verflogen. Sie habe gelesen, gestickt und Gartenarbeit gemacht. „Schon nach kurzer Zeit haben mich die anderen Insassinnen bewundert und meinen Stil kopiert“, erzählte sie selbstverliebt in einem Interview. „Ich habe Maurizio nie gehasst, aber ich war wütend auf ihn“, sagte sie. „Und ich habe auch für das bezahlt, was ich verbrochen habe, weil ich meinen Ehemann töten ließ.“
Alessandra und Allegra Gucci hatten das Vermögen des Vaters geerbt. Anfangs kamen sie noch ins Gefängnis, doch die Besuche bei der Frau, die ihren Papa umbringen ließ, wurden dann immer seltener.
2017 klagte Patrizia Reggiani bei ihren Kindern rückwirkend die Zahlungen aus ihrer Scheidungsvereinbarung ein – und bekam 18 Millionen Euro zugesprochen. Geld hat sie, mittlerweile 72, nun genug – dafür sprechen die Töchter kein Wort mehr mit ihr...
Im Video: Patrizia Reggiani - So lebt die Exfrau und Killerin von Gucci heute!
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