Schnelle Hilfe

Mein Baby hat Koliken: Was kann ich tun?

Koliken können bei Neugeborenen ganz normal sein. Doch viele Eltern sind überfordert, wenn ihr Baby permanent schreit. Aber keine Sorge, ihr seid nicht alleine. 

Video Platzhalter
Video: ShowHeroes

Viele Babys haben Koliken. Meist beginnen sie in der zweiten bis vierten Lebenswoche und Enden im Alter von drei oder vier Monaten. Daher werden sie auch oft Dreimonatskoliken genannt. Manchmal können de Koliken auch bis zum sechsten oder neunten Monat anhalten. 

Für viele Eltern bedeutet das zusätzlichen Stress. Gerade in der ersten Wochen nach der Geburt, leiden die meisten frischgebackenen Eltern unter Schlafmangel, wenn das Baby dann noch die ganze Zeit schreit, treibt das viele an den Rand der Erschöpfung. Hinzu kommt die Sorge um das eigene Kind, dem man so gerne helfen möchte. Die gute Nachricht, Koliken gehen vorbei und es gibt ein paar Tricks und Tipps, wie du deinem Baby und dir die Zeit erleichtern kannst. 

Woran erkenne ich, dass mein Baby Koliken hat?

Jedes Baby schreit und weint circa zwei Stunden am Tag- das ist ganz normal. Folgende Anzeichen deuten jedoch auf Koliken hin: 

  • Dein Baby hat regelmäßig Schreianfälle und lässt sich kaum trösten.
  • Dein Baby zieht beim Weinen die Beine an den Bauch und drückt den Rücken durch. 
  • Dein Baby hat Blähungen beim Weinen. 

Die Koliken treten oft am späten Nachmittag oder Abend auf. Handelt es sich um einen starken Kolik-Anfall, weint dein Baby tagsüber und auch nachts über mehrere Stunden. Ein Baby mit Koliken lässt sich oft schwer füttern. 

>>> Baby schreit? Was die 5 Schreiarten bedeuten

Um wirklich sicher zu gehen, dass dein Baby an Koliken leidet, solltest du deinen Kinderarzt aufsuchen. Er kann andere Ursachen wie etwa einen Leistenbruch ausschließen. 

Warum bekommen einige Babys Koliken und andere nicht?

Seit über 50 Jahren forschen Wissenschaftler und suchen nach den Ursachen von Koliken. Eine wissenschafttlich belegt Antwort gibt es bis heute nicht. Allerdings ein paar Theorien: 

  • Das Nervensystem von Babys ist gerade in den ersten Monaten noch nicht ausgereift. 
  • Das Baby leidet unter starken Blähungen. 
  • Das Baby war während der Schwangerschaft Nikotin ausgesetzt oder die Eltern rauchen in der Umgebung ihres Kindes. 
  • Zu viel Nahrung: Die meisten Babys nehmen innerhalb von 24 Stunden etwa ein Fünftel ihres Körpergewichts an Nahrung zu sich. 
  • Das Baby leidet unter einer Regulationsstörung. Dabei handelt es um eine Schrei-Schlaf-Futterstörung. In diesem Fall solltet ihr euren Kinderarzt zurate ziehen. 

Wie kann ich mein Baby beruhigen, wenn es an Koliken leidet?

Körperkontakt: Nimm dein Baby auf den Arm und halte es dicht an deinen Körper, sobald es schreit. 

Ein ruhiges Umfeld: Viele Mediziner glauben, dass eine Überreizung Koliken begünstigen kann. Das Schlafzimmer des Babys sollte daher ruhig und abgedunkelt sein. 

Spaziergänge: Babys beruhigen sich oft, wenn sie in Bewegung gehalten werden. Spaziergänge im Tragetuch oder im Kinderwagen können also helfen. 

Bauchmassagen: Streiche deinem Baby sanft in kreisenden Bewegungen im Uhrzeigersinn über den Bauch. So können Blähungen und Verstopfungen leichter gelöst werden. 

>>> Fußreflexzonenmassage für Babys: So linderst du die Schmerzen deines Kindes

Gleichmäßige Geräuschkulisse: Der Klang der Dunstabzugshaube kann auf Babys beruhigend wirken, ebenso wie das Fahrgeräusch eines Autos. Eine kleine Spazierfahrt kann manchmal also Wunder wirken.

Nukeln hilft: Mit einem Schnuller oder dem Daumen kann sich das Baby sich selbst beruhigen. 

Bäuerchen ist Pflicht: Dein Baby sollte nach jeder Mahlzeit ein Bäuerchen machen. Lege es dafür entweder an die Schulter und klopf ihm ganz sanft auf den Rücken oder lege es in die Fliegerstellung. 

Die richtige Still-Position: Wenn du dein Baby stillst, solltest du darauf achten, es möglichst aufrecht trinken zu lassen. Das reduziert Blähungen. 

Die richtige Säuglingsnahrung: Achte bei der Zubereitung darauf, dass sich nicht so viele Luftblasen bilden und lasse dein Baby erst trinken, wenn der Sauger komplett mit Milch gefüllt ist, sonst saugt es zu viel Luft aus der Flasche. 

Hilfe annehmen: Ein dauerhaft weinendes Baby ist wahnsinnig anstrengend und auch du brauchst mal eine Pause. Bitte deinen Partner zu übernehmen, damit du dich ein paar Stunden ausruhen kannst und dich dann mit neuer Energie wieder deinem Kind widmen kannst. 

Kinderarzt und Hebamme um Rat Fragen: Manchmal reicht es schon, wenn jemand zuhört und mitfühlt. Und Arzt und Hebamme kennen noch andere Kniffe, die deinem Baby bei den Koliken helfen können. 

Hilft keiner der Tipps, kann die Kolik deines Babys auch andere Ursachen haben. Die Säuglingsnahrung deines Babys zum Beispiel, weil dein Baby vielleicht eine Milchallergie hat. Sprich mit deinem Kinderarzt. Er kann überprüfen, ob dein Baby möglicherweise hyperallergene Säuglingsnahrung braucht. Auch eine Laktoseintoleranz kann ein Grund sein. Hier wird der Kinderarzt für kurze Zeit Laktase verordnen. 

So kräftezehrend Koliken auch sind - für Baby und Mama - die gute Nachricht ist: Sie gehen vorbei. Also, Tipps ausprobieren und durchhalten. Wir sind bei dir!

Weiterlesen: 

Windeldermatitis: Was hilft bei einem wunden Baby-Po?

"Menstruation" bei Babys: Was Eltern darüber wissen sollten

Hustensaft für Kinder: Warum manche Hustenmittel gefährlich sind