Neues Gesetz: Bundestag diskriminiert gleichgeschlechtliche Paare mit Kindern!
Ein neues Adoptionshilfegesetz soll Familien bei einer Adoption noch mehr Unterstützung bieten. Für gleichgeschlechtliche Paare wird es dadurch aber noch schwieriger.
Die Bundesregierung hat ein neues Adoptionshilfegesetz verabschiedet, dass bessere Beratung für Adoptiveltern und mehr Rechte für die Herkunftseltern zusichert. Doch damit werden gleichzeitig gleichgeschlechtliche Paare diskriminiert, so die Opposition.
Neues Adoptionshilfegesetz sichert mehr Unterstützung für Familien zu
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey betontet, es sei ein "wichtiger Schritt, um Familien bei der Adoption besser zu begleiten". So sieht das neue Gesetz zum Beispiel vor, dass mit den Herkunftseltern, den Adoptiveltern und altersgerecht auch mit dem Kind offen über das Thema gesprochen werden soll.
Herkunftseltern erhalten zudem gegenüber der Vermittlungsstelle einen Rechtsanspruch auf allgemeine Information über das Kind. Letztendlich entscheidet aber die Adoptivfamilie, welche Informationen herausgegeben werden dürfen. Zudem sollen Adoptivkinder, die aus dem Ausland nach Deutschland kommen, nun stets durch eine Fachstelle vermittelt werden, um zu verhindern, dass die Kinder ohne Begleitung hierherkommen.
Heftige Kritik: Neues Gesetz diskriminiert lesbische Paare
Das neue Gesetz wird allerdings auch heftig kritisiert, denn lesbische Paare werden dadurch kritisiert, so der Vorwurf der Opposition. Konkret geht es dabei um die Beratungspflicht, die in Fällen von Stiefkindadoptionen eingeführt wurde. Durch sie wird die Situation für lesbische Paare, die Kinder haben, noch schwieriger.
Denn: Die Partnerin der Mutter muss bereits einen langwierigen Prozess der Stiefkindadoption durchlaufen, der durch die Beratungspflicht nur noch komplizierter gemacht wird. Ohne diese offizielle Adoption hat die Partnerin kein Verwandtschaftsverhältnis mit dem Kind. Bei heterosexuellen Paaren wird der Mann dagegen automatisch als Vater anerkannt – unabhängig von der Tatsache, ob er der leibliche Vater des Kindes ist oder nicht.
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Grünen-Frauenpolitikerin Ulle Schauws fordert deshalb auch bei lesbischen Paaren eine automatische Anerkennung der Mutterschaft. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey erklärte im Zuge der Verabschiedung, dass sie sich eine Ausnahme der Regelung für lesbische Paare eingesetzt habe, die Koalition aber an der allgemeinen Regelung festgehalten habe.
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