Orkan "Zeynep" schlägt zu: Lebensgefahr! Dramatische Warnungen von Wetter-Experten
Nach "Ylenia" ist vor "Zeynep". Der nächste Orkan versetzt Wetter-Experten in Angst und Schrecken - und veranlasst zu deutlichen Warnungen.
Es ist noch keine 24 Stunden her, dass die Schreckensmeldungen von Orkan "Ylenia" verklungen sind und vielerorts sind die Aufräumarbeiten noch in vollem Gange. Dennoch steht mit "Zeynep" ein weiterer Orkan in den Startlöchern, der noch brutaler zuschlagen könnte.
Orkan "Zeynep": "Bitte bleiben sie am Leben!"
Vielerorts sind die Feuerwehren und weitere Einsatzkräfte noch damit beschäftigt, die Hinterlassenschaften von Orkan "Ylenia" zu beseitigen. Zeit zum Ausruhen werden aber die wenigsten haben, denn schon ab Freitagnachmittag steht der Orkan "Zeynep" von den britischen Inseln kommend vor der Tür. Dessen Kraft soll sich bis in die Nacht hinein steigern und bis zum Samstagmorgen übers Land Richtung Ostsee ziehen. Es wird befürchtet, dass er noch brutaler ausfällt als "Ylenia". Einige Meteorolog*innen verglichen den sogenannten Schnellläufer schon mit ins kollektive Gedächtnis gebrannten Orkanen wie "Lothar" oder "Kyrill".
Vor allem die Nordhälfte Deutschlands wird von den Auswirkungen des Orkans betroffen sein, aber auch in der Südhälfte können heftige Böen auftreten, dort ist der Sturm allerdings schnell wieder vorbei. Die stärksten Orkanböen werden wieder für die Gipfel der Mittelgebirge wie dem Harz erwartet, aber auch die Nordseeküste und das Flachland werden diesmal stärker betroffen sein. An der Nordseeküste sind Böen bis zu 160 km/h möglich.
Außerdem bringt der Sturm einen Temperatursturz mit sich. Während im Verlauf des Freitag zunächst eine Warmfront Temperaturen im zweistelligen Bereich bringt, rauscht mit der am Nachmittag eintreffenden Kaltfront das Thermometer wieder nach unten und befindet sich in der sturmumbrausten Nacht knapp über dem Gefrierpunkt. Außerdem warnen Experten vor Schauern und vereinzelten Gewittern.
Besonders gefährlich eingeschätzt wird der Wind. Ganz im Norden - also in Schleswig-Holstein - kommt es zu Windgeschwindigkeiten von 110-140 km/h, an der Nordseeküste in Schleswig-Holstein und Niedersachsen auch bis 160 km/h. In Hamburg und Bremen kann es zu Windgeschwindigkeiten bis 130 km/h kommen, im restlichen Niedersachen, Mecklenburg-Vorpommern und in Nordrhein-Westfalen sind Spitzenböen bis 120 km/h drin.
Meteorolog*innen wie Experte Jörg Kachelmann warnen eindringlich und wenden sich mit dramatischen Apellen auf Twitter an die Bevölkerung: "Denken Sie dennoch daran, dass Sie nicht unverwundbar sind. Auch nicht in einem Auto. Ein fallender Baum bringt Sie immer sachgerecht um, wenn er Sie trifft. Wenn das Ihnen egal ist, denken Sie an Menschen, denen das womöglich nicht egal ist. Denken Sie an die, die Ihre Matschbirne mit einem Schaberchen von der Straße kratzen müssen. Es gibt immer einen sicheren Weg, auch wenn es ein Umweg ist. Sie müssen nicht mit der Töle die eine Strecke, nur weil 80 Jahre nichts passiert ist. Seien Sie keine Gewohnheitskartoffel. Bleiben Sie am Leben."
Orkan "Zeynep": Zugausfälle in mehreren Bundesländern befürchtet
Gerade erst fahren die Bahnen in Deutschland wieder, doch auch hier warnen Kachelmann und Co. vor Ausfällen. Diese beträfen vor allem Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachen, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern sowie die westlichen Teile von Nordrhein-Westfalen, wo der Sturm zuerst in Deutschland eintrifft. Außerdem werden Bürger*innen gebeten, Haus, Garten und Auto möglichst sturmfest zu machen und alles, was herumfliegen kann, zu sichern, wie unter anderem der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt: "Schließen Sie alle Fenster und Türen! Sichern Sie Gegenstände im Freien! Halten Sie insbesondere Abstand von Gebäuden, Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen! Vermeiden Sie möglichst den Aufenthalt im Freien! Verlassen Sie nicht das Haus und suchen Sie sichere Räume auf! Stellen Sie Fahrzeuge nach Möglichkeit in die Garage."
Als problematisch wird erachtet, dass gerade erst ein Sturm durchgezogen ist. Dadurch sind die Böden mit Wasser gesättigt, Infrastruktur und Bäume sind jetzt schon durch den ersten Sturm geschwächt. Daher ist das Schadenspotenzial vor allem im Norden sehr hoch. Außerdem wird auf die Dauer des Orkans verwiesen, der ebenfalls zur großen Gefahr beiträgt.
Sturmflut an Nordsee und Elbe
Außerdem kommt es des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) abermals zu Sturmfluten. An der Nordsee werden Sturmfluten erwartet, in Hamburg und an der Elbmündung in der Nacht zum Samstag sogar eine schwere Sturmflut mit einem Wasserstand bis zu drei Metern über dem mittleren Hochwasser. Schon am Freitagmorgen stand der Fischmarkt in St. Pauli unter Wasser - bei einem Pegelstand der Elbe von 1,49 Meter über dem mittleren Hochwasser.
Also am besten drinbleiben, den Freitagabend daheim genießen und sicher sein, dass von den Dingen draußen nichts durch die Gegend fliegen und jemanden verletzen kann.
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