Promiskuität: Sexsucht oder selbstbestimmte Art zu lieben?
Sex mit häufig und schnell wechselnden Partnern wird als promiskuitives Verhalten bezeichnet. Doch wo liegt die Grenze zwischen krankhafter Sexsucht und einer selbstbestimmten Art zu lieben?
Promiskuität: Was bedeutet das?
Eine klare Definition von Promiskuität gibt es nicht, da der Begriff je nach Verständnis unterschiedlich ausgelegt wird: Sexuelle Befriedigung und das Verständnis einer sexuellen Beziehung folgt keinen starren Gesetzen und wird von jedem Menschen anders aufgefasst.
Möchte man Promiskuität trotzdem genauer umschreiben, fängt man am besten damit an den gegensätzlichen Entwurf dagegen zu stellen, nämlich die Monogamie. Während eine monogame Person über einen längeren Zeitraum mit einem einzigen Partner zusammen bleibt, wird bei Promiskuität häufiger der Partner gewechselt. Das bedeutet: Öfter wechselnde sexuelle Kontakte und kurze Affären werden oft einer promisken Lebensweise zugeordnet.
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Promiskuität aus biologischer Sicht
Du wirst es kaum glauben, aber promiskuitives Verhalten ist rein biologisch völlig normal für den Menschen und in jedem von uns verankert.
Eine erhöhte Anzahl an Sexualkontakten erhöht die Wahrscheinlichkeit, Nachkommen zu zeugen, und trägt damit zu unserem natürlichen Überlebens- und Fortpflanzungstrieb bei. Dass die meisten Menschen aber trotzdem nicht promisk leben, liegt an gesellschaftlichen Normen.
Promiskuität = Sexsucht?
Medizinisch gesehen unterscheidet sich 'Hypersexualität' oder auch Sexsucht nicht von der Spielsucht oder Kaufsucht. Es sind stoffungebundenen Süchte. Das Empfinden und Verhaltensmuster Sexsüchtiger gleicht im Prinzip aber dem von Alkoholikern oder Drogenabhängigen. Symptome wie Kontrollverlust, Schamgefühle oder Entzugserscheinungen sind die Folge. Ehen, Familien und nicht zuletzt die Betroffenen selbst zerbrechen oft daran.
Dass Frauen selbstbestimmt lieben und leben können - das ist wundervoll, war aber leider nicht immer so! Eine Frau mit häufiger wechselnden Sexualpartnern galt oft als Nymphomanin. Auch heute gibt es noch viele Vorurteile. Eine sexuell aktive Frau, die zudem noch kein Bedürfnis verspürt, eine feste Beziehung einzugehen, wird als "leicht zu haben" abgestempelt oder es wird ihr eine krankhafte Sexsucht diagnostiziert.
Doch kann man hier überhaupt solche Aussagen treffen? Ab wann wird viel Sex zu 'zu viel Sex'? Wer bestimmt die unsichtbare Linie zwischen sexuell aktiv, promisk oder sexsüchtig? Sind es am Ende nur verstaubte Moralvorstellungen, die uns Frauen in unsichtbare Schubladen stecken?
Auf die Menge der Sexualpartner oder die Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs kommt es nicht zwingend an, finden wir. Solange Freude, Sinnlichkeit und Genuss beim Sex im Vordergrund stehen, ist alles gut.
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DU bestimmst über dein Sex- und Liebesleben!
Jeder Mensch liebt anders und das ist auch gut so!
Egal wie viele Sexpartner du hast, im Endeffekt geht es darum, wie DU dich fühlst. Achte auf deine seelische und körperliche Gesundheit! Wenn du merkst, dass etwas nicht stimmt, halte inne und hinterfrage dein Verhalten, denn Einsamkeit, Selbstzweifel oder gar eine Depression lassen sich auch durch die Betäubung mit der geballten Ladung Sex nicht dauerhaft kompensieren.
Wenn dies nicht auf dich zutrifft, dann freue dich über deine offene Einstellung und deine Liebe zum Leben. Solange du glücklich bist und niemand anderem mutwillig schadest, ist es deine Sache, ob du mit einem, zwei oder dreißig Menschen schläfst. Denn DAS ist sexuelle Selbstbestimmung!
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