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Rita Meyer-Jindra verlor ihre Tochter - Jetzt kämpft sie gegen die Ohnmacht!

Rita Meyer-Jindra (85) musste eine fremde Person über das Leben ihres Kindes entscheiden lassen. Jetzt kämpft die Mutter gegen die Ohnmacht.

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Video: ShowHeroes

Rita Meyer-Jindra (85) musste eine fremde Person über das Leben ihres Kindes entscheiden lassen. Jetzt ist Diana tot, und die Mutter kämpft gegen die Ohnmacht.

Diana auf dem Pferderücken in der wild tosenden Meeresbrandung. Diana im schicken Minikleid, innig mit der Großmutter im Arm. Diana beim Reiterfest mit der Vereins-Standarte fest in der Hand.

„Sie war ein bildhübsches, liebevolles Mädchen“, sagt Rita Meyer-Jindra und streicht am Esstisch ihres stilvollen Wohnzimmers eine bunte Collage aus Urlaubsmotiven und Familienfotos glatt: „Diese Collage habe ich bei der Beerdigung allen mitgegeben“, sagt die Mutter bekümmert.

Verschiedene Fotos von einer Frau
Foto: Tobias Gerber

Ob ein kleiner Piks womöglich alles verändert hätte?

Diana verstarb am 25. November 2021 um 15.40 Uhr auf der Intensivstation im Krankenhaus Agatharied nach einer Covid-19-Infektion. Mit 62 Jahren. „Friedlich“, wie der Chefarzt im Bericht schreibt. Rita Meyer-Jindra hat auch heute wieder frische Blumen zu Dianas gerahmten Porträt neben dem Sofa gestellt. „Es kommen immer noch Freunde auf Besuch. Ihre Zuneigung zu spüren, hilft mir durch den Tag.“ Dabei hätte Dianas Tod mit einem Piks vielleicht verhindert werden können, glaubt die Mutter: „Wenn nicht eine fanatische Impfgegnerin über das Wohl meiner lungenkranken Tochter bestimmt hätte.“

Diana habe ihr Grafikdesign-Studium mit Bestnoten abschnitten, erzählt Rita Meyer-Jindra stolz: „Sie war so begabt. Ich wollte immer, dass sie mal eine Ausstellung mit ihren Bildern macht.“ Bei einem Fernsehsender in München-Ismaning habe sie viele Jahre gearbeitet: „Sie ist viel gereist damals, hat ja gut verdient“, erinnert die Mutter.

Diana besaß nur noch 40 Prozent ihres Lungenvolumens

Bis man ihre Tochter aus betrieblichen Gründen entließ: „Man bot ihr eine Riesenabfindung. Doch die Arbeit war ihr Leben, ihre Heimat. Diana war so verzweifelt, dass sie die Polizei rief und behauptete, im Sender würde es brennen. Ein Freund lief ihr nach und fand sie in der U-Bahn. Sie hatte sich das Leben nehmen wollen …“ Diana kommt in eine psychiatrische Klinik. „Sie litt unter einer schizoaffektiven Störung.“ Ihre Angelegenheiten regelt jetzt eine gerichtlich bestellte Betreuerin.

Was viele nicht wissen: Existiert keine entsprechende Vorsorgevollmacht, dürfen Familienangehörige nicht automatisch für ihre Lieben entscheiden. „Nur Ehegatten und eingetragene Lebenspartner haben seit 2023 ein Notvertretungsrecht. Das ist aber inhaltlich auf Gesundheitssorge und zeitlich begrenzt. Ansonsten bestellt das Gericht einen geeigneten Betreuer“, erklärt Juristin und Ethikreferentin Dr. Sabine Petri vom Caritasverband München.

„Diana war dann medikamentös eingestellt. Alles soweit in Ordnung“, erinnert ihre Mutter. Die Tochter arbeitete nun in einem Förderprojekt. „Die Wochenenden verbrachte sie aber meist bei mir am Tegernsee: Wir haben die tollsten Rad- und Langlauftouren unternommen.“

Als ihr um die Ecke eine Wohnung angeboten wurde, beschloss Diana, ganz in Rottach zu bleiben, zog, bis diese frei wurde, vorübergehend zur Mutter. „Da rief ständig ihre Betreuerin an und redete auf Diana ein. Sie möge sich ein Attest zur Maskenbefreiung besorgen, sich auf keinen Fall impfen lassen. Dabei hatten die Ärzte gerade festgestellt, dass Diana nur noch 40 Prozent ihres Lungenvolumens besaß. Ich sagte zu ihr, sie müsse sich unbedingt impfen lassen. Diana hatte doch COPD!“

Dauerhaft enge Atemwege: nicht heilbar, aber gut zu behandeln. Durch ihre Vorerkrankung gehörte Diana zu den Bürgerinnen und Bürgern, für die die STIKO früh eine Impfpriorisierung aussprach – wegen erhöhter Gefahr schwerer Covid-Verläufe. „Wir sahen in den Fernsehnachrichten die schrecklichen Bilder von den Intensivstationen, und ich fragte Diana: ‚Willst du so sterben?‘“

Rita Meyer-Jindra
Foto: Tobias Gerber
„Ich habe meine Tochter nicht mehr erkannt.“
Rita Meyer-Jindra

Rita Meyer-Jindra besuchte ihre Tochter kurz vor deren Tod auf der Intensivstation

Nein, das wolle sie nicht. Eigentlich plante ihre Tochter, sich impfen zu lassen, doch dann habe wieder die Betreuerin stundenlang auf sie eingeredet, erzählt Rita Meyer-Jindra:

„Am Telefon und mit unzähligen Nachrichten und Videos, die ein Freund inzwischen auf Dianas Handy sichergestellt hat. Etwa: Die Impfung sei ein Verbrechen an der Menschheit. Als unsere Hausärztin Diana kein Masken-Attest geben wollte, riet die Betreuerin meiner Tochter sogar, die Praxis zu wechseln.“

Rita Meyer-Jindra versucht im Frühjahr 2021 verzweifelt, einen Betreuerwechsel zu veranlassen. „Ich rief beim Gericht an und wurde abgewiesen, als wäre ich das letzte dumme Ding. Ich schrieb Briefe, erst selbst, dann über einen Anwalt. Man sähe derzeit keinen Grund für einen Betreuerwechsel, hieß es nur.“

Die Mutter hakt schriftlich nach: „Für meine Tochter wäre eine Impfung lebensnotwendig gewesen: Wieso durfte eine Querdenkerin über ihr Wohl bestimmen? Sie hat Diana nicht mal besucht, als sie in die Klinik kam!

Einen Tag vor Dianas Tod schrieb mir das Gericht, für Diana wäre gesorgt. Ihren Anblick auf der Intensivstation, mit tausend Schläuchen an Geräte angeschlossen, werde ich nie vergessen. "Ich habe meine Tochter nicht mehr erkannt.“

Die Machtlosigkeit macht sie besonders wütend

Sie zehre von den schönen Momenten in 62 gemeinsamen Jahren, sagt die Mutter heute: „An Dianas Tod kann ich nichts ändern. Aber ich bin wütend, weil ich so machtlos war. Ich wurde nie gehört, dabei war ich doch ihre Mutter! Diana hatte sich immer gegen alles impfen lassen, selbst Grippe. Diese Frau darf keine Menschen mehr betreuen.“

Rita Meyer-Jindra hat Anzeige gegen die Berufsbetreuerin erstattet: „Wegen fahrlässiger Tötung und unterlassener Hilfeleistung. Die Kripo saß zwei Stunden bei mir hier am Tisch. Das Verfahren liegt jetzt beim Gericht. Ich bekam ein Aktenzeichen, mehr ist im letzten Jahr nicht passiert.“

In einen roten Schal gehüllt, steht sie zum Abschied vor der Tür, zwei Hufeisen hängen an der rustikalen Holzfassade ihres Zuhauses. Glücksbringer? Vielleicht ist es dieser Kampf, der die Mutter aufrecht hält. Im Januar diesen Jahres hatte sie einen Termin bei einem neuen Anwalt.

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Video: Glutamat

Artikelbild und Social Media: Tobias Gerber

Autor: Sibylle Royal

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