So bestimmen Darmbakterien unser Gewicht
Schon länger ist die Forschung überzeugt, dass es einen Zusammenhang zwischen Darmbakterien und Gewicht gibt. Eine neue Studie liefert jetzt den Beweis.
Die Zusammensetzung der Darmbakterien ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Das sogenannte Mikrobiom beeinflusst nicht nur unsere Gesundheit und unsere Psyche, sondern auch unser Gewicht. Das haben Forscher der Mayo Clinic in Rochester, USA herausgefunden.
Gewicht wird von mehreren Komponenten bestimmt
Schon länger wissen wir, dass sowohl die Gene als auch der Stoffwechsel einen großen Einfluss auf unser Gewicht haben. Deshalb sind einige Menschen schlank, ohne viel dafür zu tun, während andere sich extrem im Fitnessstudio abrackern müssen, um ein wenig abzunehmen. Das ist schon ganz schön ungerecht. Nun kommt noch eine weitere Komponente hinzu: Unsere Darmbakterien tragen ebenso dazu bei, ob wir Gewicht schnell verlieren oder die überflüssigen Kilos hartnäckiger auf den Hüften bleiben.
Bestimmte Darmbakterien beeinflussen das Gewicht
Offenbar gibt es bestimmte Bakterienstämme, die darüber richten, ob wir eher dünn oder etwas kurviger sind. In einer zweimonatigen Studie der Mayo Clinic haben Gastroenterologen die Darmflora von 26 Probanden untersucht. Auch wenn es nur eine kleine Studie ist, sind die Ergebnisse bereits erstaunlich: Die Studienteilnehmer, die eine große Anzahl des Phascolarctobakteriums in ihrem Darm hatten, nahmen besonders schnell ab. Probanden, in deren Darmflora viele Bakterien des Dialister-Stammes zu finden waren, hatten größere Schwierigkeiten, ihr Gewicht zu reduzieren.
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Warum bestimmen Darmbakterien das Gewicht?
Bestimmte Darmbakterien können unsere Nahrung abbauen und unserem Körper dadurch mehr Energie zur Verfügung stellen. Das ist zwar gut gemeint, sorgt aber leider für die überschüssigen Kilos. Ein Grund für Übergewicht könnte daher sein, dass der Körper einfach zu viele Kalorien aus der Nahrung zieht.
Zudem ist der Darm für die Produktion des Sättigungshormons zuständig. Laut der Forscher sollen bestimmte Bakterien, die Darmflora daran hindern ausreichend Sättigungshormone herzustellen. Das sorgt für ein schnelleres Hungergefühl und verleitet dazu, mehr zu essen, als der Körper eigentlich benötigt. Die Folge: Wir nehmen zu.
Darmbakterien könnten Ursache für Depressionen sein
Die Studie ist erst der Anfang, um einen Zusammenhang zwischen Darmbakterien und Gewicht herzustellen, aber liefert schon erste überzeugende Ergebnisse. Wir sind gespannt, was noch kommt und sehen den Einfluss der Darmbakterien positiv. Immerhin können wir jetzt denen die Schuld geben, wenn die Hose kneift. ;)
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