Sophia Loren: Sie lebte am Tor zur Hölle
Sophia Loren ist ein Weltstar, doch für ihr heutiges Leben musste sie das Tor zur Hölle durchqueren...
Sie kocht für ihr Leben gerne, verwöhnt ihre Söhne und Enkel mit Pasta. Sie lebt im Luxus, hat keine Geldsorgen. Doch auch als Weltstar weiß Sophia Loren (86) noch genau, wie sich Hunger und ein knurrender Magen anfühlen. „Meine schönste Kindheitserinnerung ist, wenn ich ein Stück Brot bekam“, so die Italienerin. Denn Mama Romilda musste ihre Töchter alleine großziehen. Der Vater von Sophia und Maria, der adlige Riccardo Scicolone, weigerte sich, die Klavierlehrerin zu heiraten. Romilda kam nie darüber hinweg.
Sophia Loren lebte am „Tor zur Hölle“
Kurz nach Sophias Geburt zog ihre Mutter mit ihr von Rom zu den Großeltern nach Pozzuoli, einem Vorort von Neapel. Weil hier nur die Ärmsten der Armen lebten, nannte man die Kleinstadt das „Tor zur Hölle“. Es waren bittere Jahre, Hunger ein ständiger Begleiter. Mehr als einmal nahm Romilda ihre Mädchen an die Hand, um mit ihnen betteln zu gehen. Das Blatt wendete sich, als Sophia, die als Kind wegen ihrer spindeldürren Arme und Beine gehänselt wurde, frauliche Kurven entwickelte. Um die Familie durchzubringen, versuchte die Mutter, aus der Schönheit der Tochter Kapital zu schlagen. Sie schickte das einst „hässliche Entlein“ zu Schönheitswettbewerben. Mit Erfolg: Sophia errang mit 14 Platz zwei bei der Wahl zur „Kleinen Königin des Meeres“. Das Kleid für den Auftritt hatte die Oma aus alten Gardinen genäht. Die Siegesprämie von heute rund 250 Euro bedeutete für sie ein kleines Vermögen. Es folgten Aufträge als Fotomodell und Filmkomparsin. Den Titel der „Miss Italia“ verpasste sie 1950 nur knapp – doch wurde sie dabei von Filmproduzent Carlo Ponti entdeckt. Der Rest ist Geschichte ...
Sophia Loren: Sie ist dennoch dankbar
Trotz der harten Erfahrungen möchte Sophia ihre ärmliche Kindheit nicht missen: „Wenn es nicht selbstverständlich ist, dass du jeden Tag Essen auf dem Tisch hast, dann lernst du, das Leben zu schätzen und es in die Hand zu nehmen.“ Mit einem Glitzern in den Augen erinnert sie sich an einen weiteren Kindheits-Schatz: ein kleines Blechauto, eines der wenigen Geschenke ihres Papas.
Autor: Redaktion Retro
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