Ihre Lebensgeschichte

Sophie Scholl: Das hat sie wirklich zur Heldin gemacht!

Sophie gehörte zu den wichtigsten Kämpferinnen gegen den Nationalsozialismus - das ist ihre Geschichte.

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Am Samstag (20.11.) schockte eine junge Frau auf einer Corona-Demonstration damit, dass sie ihr Handeln gegen die Corona-Maßnahmen mit dem Widerstandskampf von Sophie Scholl verglich. Politiker und auch Prominente reagierten entsetzt auf den Vergleich, der Heiko Maas zufolge eine Verharmlosung des Holocaust darstelle.

Sophie Scholl: Das ist ihre Lebensgeschichte

Wie deplatziert der Vergleich ist, zeigt sich, wenn man sich mit der Lebensgeschichte von Sophie Scholl beschäftigt. Sophie Scholl wurde am 9. Mai 1921 in Forchtenberg in Baden-Württemberg geboren. Aufgewachsen ist sie mit ihren fünf Geschwistern und ihren Eltern in Ludwigsburg und Ulm.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten unter Adolf Hitler 1933 traten Sophie und ihre Geschwister zunächst noch freiwillig der Hitlerjugend und dem Bund Deutscher Mädel bei. Gleichzeitig klärten ihre christlichen Eltern sie aber über die Handlungen der Nazis und der Verachtung gegenüber den Juden auf.

Sophie Scholl: Ihr Bruder gründet 1042 die Weiße Rose

Nach und nach entwickelten Sophie und ihre Geschwister Zweifel an dem Nazi-Regime, vor allem als sie merkten, dass die Schikane gegenüber der judischen Bevölkerung immer schlimmer wurde. Ende der 1930er traten Sophie und ihr Bruder Hans deshalb aus den Jugendorganisationen der Nazis aus.

Ab 1942 studierte Sophies älterer Bruder Hans Medizin in München und gründete dort wenig später mit seinem Freund Alexander Schmorell die Widerstandgruppe Weiße Rose. In der Nacht stellte die Gruppe heimlich Flugblätter her und schickte die ersten Exemplare an Autoren, Professoren und Buchhändler.

Im Februar 1943 werden die Aktionen der Weißen Rose entdeckt

Wenig später zog es auch Sophie nach München. Dort begann sie Biologie und Philosophie zu studieren und tratt der Weißen Rose bei. Auf ihren Flugblättern forderte die Gruppe die Befreifung vom Nazi-Regime und brachte sich mit jeder Aktion in Gefahr, denn ein Auflehnen gegen den Nationalsozialismus und Adolf Hitler wurde nicht geduldet.

Am 18. Februar 1943 wurden die Aktivitäten der Widerständler dann aufgedeckt. Sophie war mit ihrem Bruder Hans in der Universität München, um dort rund 1700 Flugblätter zu verteilen. Dabei wurden sie von Hausschlosser und Hörsaaldiener Jakob Schmid, der für die SA tätig war, erwischt und dem Rektorat übergeben. Nach einem Verhör wurden die Geschwister von der Gestapo festgenommen.

Sophie Scholl opfert für ihren Mut ihr Leben

Drei Tage lang wurden sie verhört und vor Gericht gestellt. Vergeblich versuchten die beiden, die anderen Mitglieder der Gruppe zu schützen, indem sie sich als die Hauptakteure der Aktionen darstellten. Nur wenig später mussten sie für ihren Mut ihr Leben lassen. Am 22. Februar wurde Sophie zum Tode verurteilt und hingerichtet.

Sophie Scholl und die anderen Mitglieder der Weißen Rose gehören zu den bedeutendsten Widerstandskämpfern gegen Adolf Hitler und den Nationalsozialismus. Nach ihrem Tod wurden ihnen etliche Würdigungen zuteil, darunter die Bennenung von Straßen, Wege und Plätze in Deutschland nach Sophie Scholl und den anderen Mitgliedern der Gruppe.

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