Toxische Beziehung: 7 Anzeichen & Merkmale erkennen und bekämpfen
Hast du das Gefühl, dass dein Partner dich manchmal bewusst kleinhält oder Machtspielchen mit dir spielt, statt dich bedingungslos zu lieben? Dann steckst du vielleicht in einer toxischen Beziehung. Welche Anzeichen für so eine "vergiftete" Partnerschaft sprechen und wie du dich von einem toxischen Mann befreist, erfährst du hier.
Was ist eigentlich eine toxische Beziehung? Diese Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten, denn die typische toxische Beziehung gibt es nicht – allerdings gibt es bestimmte Verhaltensmuster und Gefühle, die eine Partnerschaft "giftig" und somit schlecht für dich machen. Lies hier, welche Zeichen dafür sprechen, dass deine Beziehung toxisch für dich ist.
7 Anzeichen einer toxischen Beziehung
Diese Checkliste zeigt dir, ob deine Beziehung Muster einer toxischen Beziehung aufweist und woran du toxische Männer erkennst.
1. Du hast das Gefühl, ständig etwas falsch zu machen
Vor allem, wenn du deinen Partner kritisierst oder du wütend auf ihn bist, reagiert er so verärgert, dass du schnell das Gefühl hast, du selbst hättest etwas falsch gemacht. Er schafft es immer, alles so zu verdrehen, dass du denkst, du seist ständig im Unrecht oder es würde mit deiner Wahrnehmung etwas nicht stimmen.
2. Ihr unternehmt nichts ohneeinander
Ihr macht alles zusammen und nicht nur das: Er redet deine Familie und engsten Freunde schlecht. So wirst du immer mehr isoliert. Nach und nach weicht dir dein Partner nicht mehr von der Seite, denn NUR ER versteht dich und NUR ER ist immer für dich da. Oft spitzt sich diese Situation sogar so stark zu, dass er dein Geld verwalten will, um die komplette Kontrolle über deine Aktivitäten ausüben zu können.
3. Er freut sich nicht für dich
Er ist ein Mensch, der anderen den Erfolg nicht gönnen kann. Während sich ein Partner in einer gesunden Beziehung für dich freuen würde, wenn du dich weiterentwickelst, Erfolge im Job oder schöne Erlebnisse ohne ihn hast, will ein toxischer Partner nichts davon hören oder setzt deine Errungenschaften sogar noch herab. Das liegt daran, dass er stets die Oberhand behalten und von dir bewundert werden möchte.
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4. Er nutzt deine Schwächen aus
Anstatt dir in Bezug auf deine Unsicherheiten ein besseres Gefühl zu geben oder dir zu helfen, setzt er deine Schwächen gezielt gegen dich ein – ob im Streit oder um dich zu seinem Vorteil zu manipulieren. Im schlimmsten Fall weckt er überhaupt erst Unsicherheiten in dir, die du vorher gar nicht wahrgenommen hast.
5. Er gibt dir das Gefühl, dass er zu gut für dich ist
Du gibst dir immer Mühe, die perfekte Freundin oder Frau für ihn zu sein. Doch er kritisiert dich einfach die ganze Zeit. Oft fallen passiv aggressiven Bemerkungen wie: "Zieh dich doch mal hübscher an!" oder "Du könntest auch mal ein bisschen abnehmen!". Das kann sogar so weit gehen, dass er sich darüber aufregt, dass du zu laut atmest. Dieser Umgang ist eine Form von psychischer Gewalt, wie sie vor allem Narzissten ausüben. Sie wird mit der Zeit meist immer absurder und schlimmer.
6. Du bist immer schuld
Er gibt dir das Gefühl, dass immer du dafür verantwortlich bist, wenn Missstimmungen oder Probleme auftreten: Du allein bist dafür zuständig, dass ihr eine glückliche Beziehung führt. Selbst wenn dein Partner fremdgeht, redet er dir ein schlechtes Gewissen ein, so als hättest du ihn quasi durch dein Verhalten zum Seitensprung gedrängt. Toxische Menschen lügen dir einfach ins Gesicht und verdrehen die Fakten so lang, bis du zweifelst und selbst nicht mehr weist, was richtig und was falsch ist. Dieses Phänomen nennt man "Gaslighting".
7. Leben zwischen Extremen: Intensive Liebe oder drohende Trennung
Eure Beziehung ist ein ständiger Wechsel zwischen intensiver Liebe, auch "Love Bombing" genannt, und drohender Trennung. Du denkst, dass er deine große Liebe ist und dass du nicht mehr ohne ihn sein kannst, gleichzeitig hast du permanent Angst, dass er dich verlassen könnte. Diese starke Achterbahnfahrt der Emotionen kann auf Dauer wie eine Droge abhängig machen. Wenn du in dieser ständigen On-Off-Beziehung lebst und nur wenig Selbstwertgefühl hast, wird es dir zunehmend schwerfallen, von diesem toxischen Menschen loszukommen.
Wie geht man mit einer toxischen Beziehung um?
All diese Warnsignale helfen dir dabei, eine toxische Beziehung zu erkennen. Wenn du dich in so einer "vergifteten" Partnerschaft befindest, wird das kurz oder lang Auswirkungen auf deine seelische Gesundheit haben. Je länger eine solche Beziehung dauert, desto mehr wirst du denken, dass du eine falsche Wahrnehmung hast. Wenn du also das Gefühl hast, dass du dich in einer toxischen Beziehung befindest, ist es sehr wichtig, dass du jemanden deine Probleme erzählst, zum Beispiel einem guten Freund oder therapeutische Hilfe in Anspruch nimmst.
Eine neutrale außenstehende Person hat einen ganz andere Perspektive auf deine Beziehung und wird klarer sehen können, was schief läuft und wie toxisch das Verhalten deines Partners tatsächlich ist. Das wird dir dabei helfen zu realisieren, dass die Beziehung eventuell beendet werden muss.
Auch eine Pro- und Kontra-Liste hilft, um zu analysieren, was gut und was schlecht in der Beziehung läuft. Stellt sich dabei heraus, dass die Beziehung die meiste Zeit für dich unerträglich ist und du dich dauerhaft unwohl fühlst, dann ist es an der Zeit, den Schlussstrich zu ziehen und die toxische Beziehung endgültig zu beenden.
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Kann man eine toxische Beziehung retten?
Oft liegt dem Verhalten eines toxischen Partners eine narzisstische Persönlichkeitsstörung zugrunde, die zum Teil durch traumatische Kindheitserfahrungen oder Erinnerungen bedingt wird. Dies äußert sich in dem Drang nach ständiger Aufmerksamkeit und Kontrolle. Wenn noch Hoffnung besteht, dass die Beziehung gerettet werden kann, hilft nur ein offenes Gespräch zwischen dir und deinem toxischen Partner, um Probleme direkt anzusprechen. Wichtig ist jedoch, dass du verstehst, dass dich keine Schuld an dem Verhalten deines Partners trifft. Die Ursachen für sein Verhalten liegen in ihm selbst bzw. in seiner Vergangenheit.
Damit die toxische Beziehung entgiftet wird, ist es unerlässlich, dass vor allem der dominante Partner, bereit ist, an seinem Verhalten und an der Beziehung zu dir zu arbeiten. Das entpuppt sich für die meisten dominanten Menschen in einer toxischen Partnerschaft oftmals als große, schier unmögliche Herausforderung. Denn es fällt ihnen meist extrem schwer, Empathie für andere Menschen aufzubringen. Darüber hinaus kann auch eine Paar-Therapie hilfreich sein, um gemeinsam Lösungsansätze zu finden.
Überschreitet dein Partner aber immer wieder Grenzen, ändert sein Verhalten nicht, zieht keine Konsequenzen aus seinem Handeln und weigert sich, eine gemeinsame Therapie zu machen, dann bleibt nur noch die Trennung von diesem Menschen als Weg aus der toxischen Beziehung. Auch wenn diese Entscheidung oft schwerfällt, solltest du nicht dauerhaft in einer Beziehung leben, in der du permanent unglücklich bist und sogar schon an dir selbst zweifelst.
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Wie beendet man eine toxische Beziehung?
Es kostet enorm viel Kraft, den endgültigen Entschluss zu fassen, die Beziehung zu einem toxischen Menschen zu beenden. Der erste Schritt sollte sein, sich einen klaren Überblick über den Zustand der Partnerschaft zu verschaffen. Dafür kann es helfen, mit einer außenstehenden Person über die Beziehungsprobleme zu sprechen. Sicher hast du im Laufe deiner Beziehung gelernt, deinen Partner gegen die Kritik anderer zu verteidigen. Versuche deshalb möglichst offen zu sein für die Sichtweise anderer.
Vielleicht neigst du auch dazu, die negativen Erfahrungen zu verdrängen und dich an die schönen Momente mit deinem Partner zu klammern. Damit das nicht passiert, kannst du Tagebuch führen, um dich stets daran zu erinnern, warum du den Entschluss gefasst hast, die toxische Beziehung zu beenden.
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Dabei ist es unheimlich wichtig, wirklich konsequent zu bleiben und die Endgültigkeit deines Entschlusses zu untermauern. Lässt du Raum für Hoffnung, wird der toxische Partner nicht locker lassen und versuchen dich noch mehr an ihn zu binden. Die Gefahr, dass du zurück in die toxische Beziehung fällst, steigt dadurch enorm. Hast du Angst, wieder einzuknicken, dann hol dir Rückhalt und Zuspruch von Freunden, deiner Familie oder einem Therapeuten. Verbündete sind in dieser schweren Zeit unerlässlich.
Leider ist es oft der Fall, dass einen die Beziehung nach der Trennung nicht loslässt. Angststörungen und Schlafstörungen liegen nicht fern und sind vollkommen verständlich. Damit du schnell wieder Spaß am Leben findest, kann dir eine Verhaltenstherapie helfen. Auch deine Freunde werden dir nur zu gern zur Seite stehen.
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Toxische Beziehung: Hier findest du Hilfe
Befindest du dich oder jemand den du kennst sich in einer toxischen Beziehung, können folgende Anlaufstellen helfen.
Das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" erreichst du unter der Rufnummer 08000 116 016 rund um die Uhr, völlig kostenlos und anonym.
Auf der Hilfetelefon-Website kannst du dich auch online beraten lassen und per Online-Chat Hilfe finden.
Die Telefonseelsorge erreichst du ebenfalls rund um die Uhr unter der Nummer: 0800-111 011 1.
Frauenhäuser in deiner Nähe findest du hier: Frauenhauskoordienierung e.V.
Beim Frauen gegen Gewalt e.V. findest du etliche hilfreiche Informationen und Beratungstellen
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