Loslassen

Einen Menschen loslassen, den man liebt: Anzeichen und Tipps, wie es gelingt

Manchmal reicht Liebe allein nicht aus. Doch wie kann man einen Menschen loslassen, den man liebt? Hier erfährst du es.

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Selbst die größte Liebe reicht nicht aus, wenn du dir selbst in der Beziehung schadest. In manchen Fällen musst du jemanden gehen lassen, obwohl du die Person liebst, um dich selbst wieder zu finden.

Liebe ist mächtig. Sie durchströmt uns mit einem wundervollen Gefühl, das wir um alles in der Welt erhalten wollen. Wenn wir jemanden von ganzem Herzen lieben, stehen plötzlich andere Bedürfnisse als unsere eigenen im Vordergrund.

Solche Hingebung kann schön, aber auch gefährlich sein, wenn du selbst darunter leidest. Dann heißt Liebe loslassen.

Jemanden loslassen, den man liebt: An diesen 7 Anzeichen erkennst du, dass du die Person gehen lassen solltest

Eine Person lieben und sie dennoch gehen lassen scheint ein Widerspruch in sich zu sein. Wieso sich von einer Person trennen, für die du doch so tiefe Gefühle hast?

Es kann viele verschiedene Gründe geben, warum eine Trennung bzw. ein Loslassen der bessere oder manchmal sogar der einzige Weg ist – obwohl du eine Person liebst.

Vielleicht befindest du dich in einer toxischen Beziehung, vielleicht hat dein*e Partner*in dich betrogen, vielleicht haben sich eure Vorstellungen vom Leben und der Zukunft verändert und auseinander entwickelt…

Mögliche Anzeichen, an denen du erkennst, dass es vermutlich besser wäre, wenn du die Person loslässt:

  • Deine Liebe wird nicht erwidert: Vielleicht liebst du eine Person, mit der du in keiner Beziehung bist. Wenn deine Gefühle nicht erwidert werden oder du dich nicht traust deine Gefühle zu offenbaren, dann kann es notwendig werden, dass du die Person loslässt. Gerade wenn ihr nie in einer Partner*innenschaft wart, kann das besonders schwer sein. Schließlich ist da immer das „Was wäre, wenn…“ Doch genau das ist so trügerisch. Das, was du empfindest, basiert auf deinen Vorstellungen von der Person, die vielleicht nichts mit der Realität zu tun haben.

  • Dein*e Partner*in hat die Beziehung beendet: Auch wenn sich eine Person von dir getrennt hat, kann es schwer sein loszulassen. Schließlich gehen die Gefühle, die du für deine*n Ex hast, nicht einfach so weg. Doch um Frieden zu finden und dich für eine neue Liebe zu öffnen, ist es wichtig mit der Beziehung abzuschließen.

  • Verlust eines Menschen: Wenn dein*e Partner*in verstorben ist, ist Loslassen besonders hart. Zurück bleibt Trauer, Leere und Liebe für die Person, die nicht mehr da ist.

  • Dein*e Partner*in schenkt dir keine Wertschätzung: Fehlende Wertschätzung in der Beziehung kann ein Trennungsgrund sein. Wenn du immer die Person bist, die mehr gibt, aber von deinem*deiner Partner*in kommt nichts zurück, dann solltest du die Beziehung hinterfragen. Liebe sollte auf Gegenseitigkeit beruhen.

  • Du bist in einer toxischen Beziehung gefangen: Liebe kann alles schöner machen, sie kann aber auch dazu führen, für manches blind zu sein. Das ist besonders problematisch, wenn dein*e Partner*in dich schlecht behandelt. Achtet er*sie deine persönlichen Grenzen nicht oder versucht dich mit Aussagen klein zu halten oder zu manipulieren, dann kann das auf eine toxische Beziehung hindeuten, aus der du dich besser befreien solltest.

  • Missbrauchtes Vertrauen: Ein Seitensprung, Geheimnisse… das kann dazu führen, dass das Vertrauen innerhalb der Partnerinnen*schaft gestört ist. Vertrauen wieder aufzubauen ist nicht immer leicht. Gelingt das nicht, dann solltest darüber nachdenken, ob es dir nicht besser gehen würde, wenn du den Menschen, den du liebst, loslässt.

  • Dein*e Partner*in hält dich zurück: Du möchtest dich beruflich weiterentwickeln, neues ausprobieren, über dich hinauswachsen, doch dein*e Partner*in hält dich (bewusst oder unbewusst) zurück? Ist es die Beziehung wirklich wert, dass du ständig zurücksteckst? Frage dich, was du wirklich vom Leben möchtest und ob es zusammen mit deinem*deiner Partner*in möglich ist oder nicht.

3 Tipps: Einen Menschen loslassen, den man liebt

Doch auch wenn du eigentlich weißt, dass es besser wäre, den Menschen, den du liebst, loszulassen, stellt sich die Frage nach dem Wie. Es ist eines der härtesten Dinge, die man machen muss. Denn neben deinen Gefühlen für die Person, können auch andere Faktoren, wie die Angst vor dem Alleinsein oder Trennungsangst, eine hindernde Rolle spielen.

Loslassen ist leichter gesagt als getan. Ein Geheimrezept gibt es nicht. Für jeden Menschen gibt es unterschiedliche Dinge, die beim Loslassen helfen können. Auch die Zeit, wie lange es dauern kann, bis du wirklich losgelassen hast, kann individuell stark variieren. Also sei nicht zu hart zu dir selbst.

Dennoch gibt es allgemeine Tipps, die dich beim Prozess des Loslassens unterstützen können:

1. Einsicht: Wenn es besser ist loszulassen

Der erste Schritt ist, dass du dir überhaupt bewusst bist, dass es besser wäre, einen Menschen gehen zu lassen. Dafür ist es hilfreich, die rosarote Brille abzusetzen und die Situation so zu sehen, wie sie wirklich ist.

Auch kann es helfen, dass du dir bewusst machst, was dir in einer Beziehung wirklich wichtig ist, was deine Bedürfnisse sind und was du dir für die Zukunft wünschst. Ist das mit deiner Person vereinbar?

Wenn es dir schwerfällt, Warnzeichen zu erkennen und du dich mit der Situation überfordert fühlst, kann es helfen, dich einer außenstehenden Person anzuvertrauen. Ein*e Therapeut*in kann dich zum Beispiel dabei unterstützen.

2. Vermeide den Kontakt zu der Person

Wie sollst du loslassen, wenn du dein*e Partner*in oder Ex-Partner*in jeden Tag siehst? Um loszulassen, ist es wichtig, den Kontakt (vorerst) abzubrechen.

Es kann helfen, wenn du dich mit anderen Dingen beschäftigst, neuen Hobbies nachgehst oder Zeit mit Freund*innen verbringst. Genauso wichtig ist es aber auch, dass du dir genügend Zeit für dich selbst nimmst.

3. Gib dir selbst Zeit und Raum für deine Emotionen

Loslassen ist schmerzhaft. Lasse deine Gefühle zu. Um wirklich loszulassen, ist es wichtig, diese Emotionen zu durchleben.

Es gibt verschiedene Tools, die bei der Verarbeitung einer Trennung helfen können. So kann neben der Unterstützung durch eine*n Therapeut*in auch die Führung eines Trennungstagebuchs helfen.

Auch ist es wichtig und empfehlenswert, den eigenen Selbstwert zu stärken. Wenn du in dir selbst stärker verankert bist und weißt, dass du dich auf dich selbst verlassen kannst, dann verliert die Abhängigkeit von einer Person an Bedeutung.

Artikelbild und Social Media: Milos Dimic/iStock