On-Off-Beziehung: Beenden oder Liebe retten?
Ihr könnt nicht mit und nicht ohneeinander? Alles über das Phänomen On-Off-Beziehung und welche problematischen Folgen sie haben kann. Erfahre auch, wie du es schaffst, dich entweder für die Trennung oder die Rettung der Beziehung zu entscheiden.
- Was ist eine On-Off-Beziehung?
- Gründe: Darum führen Menschen On-Off-Beziehungen
- Ist eine On-Off-Beziehung sinnvoll? Das sind die problematischen Folgen!
- Toxische On-Off-Beziehung beenden
- Diese Tipps helfen dir dabei, deine On-Off-Beziehung endlich zu beenden
- On-Off-Beziehung retten? Wann es Sinn macht
- Beziehung retten: Dafür müsst ihr die folgenden Tipps beachten
Ihr wart so glücklich: wochen- oder monatelang habt ihr alles miteinander geteilt. Doch dann kam er, der Streit, der sich nicht klären ließ. Und nun geht ihr getrennte Wege. Zuerst fühlt es sich richtig an. Schließlich gibt es so viele Punkte, die dich an deinem Partner gestört haben, doch dann vergeht etwas Zeit und plötzlich kannst du nur noch an die schönen gemeinsamen Erinnerungen denken, die du jetzt vermisst. Also meldest du dich wieder bei deinem Ex. Ihr versucht es noch mal miteinander … bis zum nächsten Streit.
Wenn aus einer einst glücklichen Beziehung eine On-Off-Beziehung wird, kann das auf Dauer emotional sehr belastend sein. Aus der großen Liebe wird dann eine toxische Beziehung, die nicht nur unglücklich, sondern im schlimmsten Fall auch krank macht. Daher solltest du dir gut überlegen, ob es Sinn macht, weiter an deiner Beziehung festzuhalten, oder ob eine Trennung womöglich die bessere Lösung ist.
Was ist eine On-Off-Beziehung?
Der Begriff On-Off-Beziehung bezieht sich auf die englischen Begriffe On und Off, die für das An- und Ausschalten von etwas stehen. In einer On-Off-Beziehung trennen sich Partner häufig und kommen dann doch wieder zusammen. Gründe für diese unentschlossene Beziehungsform können die Angst vor dem Alleinsein und Verlustängste sein. Aber auch ein Nähe-Distanz-Problem oder Bindungsangst können zu einer On-Off-Beziehung führen.
Gründe: Darum führen Menschen On-Off-Beziehungen
Bindungsangst ist ein häufiger Grund, wenn eine „normale“ Beziehung sich zu einer On-Off-Beziehung entwickelt. Wer Angst hat, Nähe zuzulassen, dessen Fluchtinstinkt wird aktiv, sobald die Beziehung zu eng wird. Eine Trennung scheint zunächst der beste Ausweg. Doch trotz der Bindungsangst ist der Wunsch nach einer Beziehung womöglich trotzdem da. Daher versucht derjenige doch wieder an der Partnerschaft festzuhalten. Wenn diese Bindungsangst jedoch nicht erkannt und überwunden werden kann, so befindet sich das Paar in einem Teufelskreis. Unter dieser ungesunden Beziehung leidet dann vor allem die andere Person, die vermutlich eine stärkere emotionale Bindung aufgebaut hat.
Umgekehrt kann die Angst vor dem Alleinsein einen Partner dazu bewegen, verzweifelt an der Beziehung festzuhalten, obwohl eine Trennung vielleicht die bessere Lösung wäre. Es besteht vermutlich eine Form von emotionaler Abhängigkeit. Doch eine glückliche Partnerschaft setzt voraus, dass jeder auch allein glücklich sein kann.
Auch narzisstische Züge eines Partners können ein Grund für eine On-Off-Beziehung sein. Narzissten neigen dazu, Beziehungen schnell zu beenden, gleichzeitig genießen sie aber auch, den anderen zu manipulieren und eine gewisse Macht über ihn auszuüben.
Ist eine On-Off-Beziehung sinnvoll? Das sind die problematischen Folgen!
Dass eine On-Off-Beziehung auf Dauer nicht guttut, liegt auf der Hand. Nur ist es oft noch viel schlimmer als das. On-Off-Beziehungen können deine Gesundheit beeinträchtigen. Außerdem baust du dadurch womöglich unterbewusst falsche Glaubenssätze auf, die auch deine zukünftigen Beziehungen beeinflussen können.
Neben permanentem Stress sind vor allem Depressionen, Angstzustände, Bindungsunfähigkeit und ein fehlendes Selbstwertgefühl und Vertrauen in die eigenen Gefühle mögliche Folgen. Das zeigen verschiedene Forschungsergebnisse, wie zum Beispiel in einer Studie von der Universität von Missouri-Columbia. Die Ergebnisse zeigen auch, dass Menschen in On-Off-Beziehungen häufiger unter diesen Folgen leiden als Paare, die sich für die endgültige Trennung entschieden haben. Daher ist es wichtig, eine klare Entscheidung zu treffen. Nur so kann man entweder an der Beziehung arbeiten oder loslassen und eine neue Beziehung eingehen.
Toxische On-Off-Beziehung beenden
Fast jede On-Off-Beziehung ist auf eine gewisse Art ungesund und toxisch. Wenn du merkst, dass sich dein Gesundheitszustand zunehmend verschlechtert, ist eine Trennung der einzige Ausweg, um dem ständigen Auf und Ab zu entkommen. Aber auch wenn dich das Gefühlschaos stresst und du meist unglücklich bist, solltest du darüber nachdenken, die Beziehung zu beenden.
Du merkst, dass alle Versuche, eure Beziehung zu retten, nichts bringen? Dann musst du dir irgendwann eingestehen, dass es keinen Sinn mehr macht, länger an eurer Partnerschaft festzuhalten. Wenn keiner es schafft, sich zu verändern oder Kompromisse einzugehen, ist es unwahrscheinlich, dass sich dies beim 3. oder 4. Versuch plötzlich ändern wird. Und das ist okay. Es ist keine Schande, eine hoffnungslose Beziehung zu beenden. Wichtig ist nur, dass man den Zeitpunkt erkennt, wann man loslassen muss.
Diese Tipps helfen dir dabei, deine On-Off-Beziehung endlich zu beenden
Öffne die Augen: Mache dir bewusst, warum eure Beziehung ständig scheitert. Welche Probleme habt ihr, die ihr nicht lösen könnt? Vielleicht gibt es Verhaltensweisen, die du nicht ändern möchtest. Oder aber dein Partner hat eine Eigenschaft oder Vorstellung von etwas, die du nicht akzeptieren kannst. Wenn das nächste Mal die schönen Erinnerungen hochkommen, dann versuche dich an diese unüberwindlichen Probleme zu erinnern. Es gibt einen guten Grund, warum ihr die Beziehung (erneut) beendet habt.
Bleib standhaft: Die Versuchung, dich wieder bei deinem Ex-Partner zu melden, ist groß, vor allem dann, wenn es viele Möglichkeiten gibt. Damit du es schaffst, den Kontakt nicht erneut zu suchen, empfiehlt es sich, die Nummer zu löschen oder sie zu blockieren und den Social Media-Konten zu entfolgen. Konzentriere dich auf etwas anderes, um der Versuchung keinen Raum mehr zu geben. Zu Beginn kann es helfen, sich mit einem neuen Hobby oder Treffen im Freundeskreis abzulenken.
Suche dir Unterstützung: Manchmal ist es schwer, alleine aus solch einem Teufelskreis herauszukommen. Wenn du es nicht schaffst, die Trennung durchzuziehen, kannst du dir auch professionelle Hilfe z. B. von einem Paartherapeuten suchen.
On-Off-Beziehung retten? Wann es Sinn macht
Natürlich besteht auch die Möglichkeit, eine toxische On-Off-Beziehung in eine gesunde und stabile Partnerschaft zu wandeln. Das ist aber mit viel Arbeit verbunden. Und es macht nur dann Sinn, wenn es gute Gründe dafür gibt. Sind die Beziehungsphasen grundsätzlich die überwiegenden und die Trennungen nur von kurzer Dauer, könnte das für eine Rettung der Beziehung sprechen. Habt ihr mehr Gemeinsamkeiten als Aspekte, die euch trennen? Auch das ist ein gutes Zeichen! Wenn eure Liebe stark genug ist, dann könnt ihr es vielleicht schaffen, aus der On-Off-Beziehung rauszukommen und eine gesunde Beziehung zu führen.
Beziehung retten: Dafür müsst ihr die folgenden Tipps beachten
Kompromisse finden: Vermutlich gibt es bei euch immer wieder ähnliche Streitthemen, die zu Beziehungskrisen führen. Hier gilt es konkret etwas zu verändern und gemeinsam nach Lösungen für diese Probleme zu suchen. Wichtig ist, dass ihr beide eure Kompromissbereitschaft zeigt. Denn nur so können sich Lösungen finden, mit denen ihr beide einverstanden seid und die zukünftige Trennungen verhindern können.
Unterstützung durch Paartherapeuten: Auch in diesem Fall empfiehlt sich die professionelle Unterstützung durch einen Therapeuten oder Coach. Dieser kann euch helfen, Probleme zu identifizieren und Lösungen zu finden.
An sich selbst arbeiten: Leidest du oder dein Partner unter Bindungs- oder Verlustangst? Was auch die Gründe für die On-Off-Beziehung sind, es gilt an ihnen zu arbeiten. Wer die eigene Persönlichkeit kennt und ein gesundes Selbstwertgefühl hat, dem fällte es auch leichter, eine funktionierende Beziehung zu führen.
Artikelbild und Social Media: malerapaso/iStock