Stiftung Warentest warnt vor Sexspielzeug: Schadstoffe können gefährlich werden
Ausgerechnet Sexspielzeug ist zum Teil massiv schadstoffbelastet, wie Stiftung Warentest berichtet. Das ist nicht ungefährlich, denn die Schadstoffe können krebserregend sein oder sogar unfruchtbar machen - und die Qualität hängt nicht zwingend vom Preis ab. Fünf Sexspielzeuge von billig bis teuer erhielten die Note mangelhaft.
Stiftung Warentest hat sich zum ersten Mal mit Sexspielzeugen befasst. Schließlich sind Vibratoren und Verwandte längst in den Nachttischschubladen von Frauen angekommen. Zeit, sie genauer unter die Lupe zu nehmen - insbesondere, da kaum ein Gegenstand dem Körper so nahe kommt.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Untersuchung mehr als notwendig war. Denn manche Spielzeuge können nicht nur schöne Gefühle, sondern schlimmstenfalls Krankheiten auslösen - wie Allergien, Gendefekte oder Krebs. Der Grund dafür sind Schadstoffe.
Insgesamt wurden 18 Vibratoren, Liebeskugeln und Penisringe getestet. Fünf davon waren massiv schadstoffbelastet und bekamen die Note mangelhaft. Die Schadstoffbelastung ist bei Sexpsielzeugen besonders kritisch, da das Material direkten Kontakt mit der Schleimhaut hat.
Entgegen vielerlei Erwartungen hängt die Qualität in diesem Fall nicht zwingend vom Preis ab. Unter den Verlierern befanden sich sowohl günstige Sexspielzeuge für 6,80 Euro, als auch teure Modelle für 165 Euro.
Ein strenger Plastik- oder Chemiegeruch beim Auspacken der Sexspielzeuge soll hingegen nicht zwingend auf eine hohe Schadstoffbelastung hinweisen. Ein Zusammenhang konnte im Test nicht festgestellt werden.
Welche Schadstoffe wurden im Sexspielzeug gefunden?
- Nickel: Das Kontaktallergen kann unter anderem zu Rötungen, Juckreiz, Bläschenbildung und Schwellungen führen.
- Weichmacher: Der Weichmacher Diethylhexylphtalat (DEHP) wird als "fortpflanzungsgefährdend" eingestuft und kann somit die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Die Fortpflanzungsorgane können geschädigt und die Entwicklung eines ungeborenen Kindes gestört werden.
- PAK: Polyzyklische Aromatische Kohlenwaserstoffe werden als potenziell krebserregend eingestuft. Zudem reichern sie sich im Körper an, was ihre toxische Wirkung verstärkt.
- Phenol: Die Chemikalie ist giftig und krebserregend, zudem steht sie in Verdacht, das Erbgut zu verändern.
Sexspielzeug im Test: Die Gewinner und Verlierer
Dieses Sexspielzeug erhielt die Note "Mangelhaft":
- Am schlechtesten schnitt "Sync Couples", ein Paar-Vibrator der Marke We-Vibe, ab. Der gab im Test so viel Nickel frei, dass er eigentlich gar nicht verkauft werden dürfte. (Preis: 89,50 Euro)
- Beim "Pipedream-Umschnallvibrator" waren die DEHP-Werte im Labor um das Hundertfache erhöht. Zudem konnten weitere potenziell krebserregende Stoffe in der Maske gefunden werden. (39 Euro)
- Der Vibrator "The Realistic Cock" der Marke Doc Johnson wies zu hohe Phenol-Werte auf, (30 - 40 Euro)
- Der Vibrator "I rub my duckie" der Marke Big Teate Toys wiesen hohe Mengen an PAK auf. (19 Euro)
- Auch in den Liebeskugeln "Joyballs Secret" der Marke Joydivison konnten zu hohe PAK-Werte festgestellt werden. (16,28 Euro)
Die Note "Sehr gut" erhielten hingegen folgende Sexspielzeuge, die als unbedenklich gelten:
- "Space Rider" von You2Toys (15 Euro)
- "Ocean Mini Vibrator" von Fun Factory (39,90 Euro)
- "Siime" von Svakom (150 Euro)
Die vollständigen Ergebnisse findest du unter test.de. Zudem weist Stiftung Warentest daraufhin, Sextoys immer gut zu reinigen. So reinigst du dein Sex-Spielzeug richtig
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