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Tuberkulose: Ursachen und Symptome

Ein Kind (3) in Südhessen hat offene Tuberkulose. Die Lungenkrankheit gilt eigentlich als weitgehend eingedämmt. Kindergärten werden nun untersucht.

Tuberkulose ist wieder auf dem Vormarsch
Tuberkulose wird durch Bakterien verursacht und befällt meist die Lunge Foto: Istock
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Tuberkulose ist weltweit verbreitet - laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkranken jährlich rund 9 Millionen Menschen an Tuberkulose. In Europa gibt es nur rund 5 Prozent aller weltweiten Neuerkrankungen. Vor allem in den westlichen Ländern gilt die Zahl von Tuberkulosefällen seit Jahren als sinkend.

Tuberkulose-Fälle sind meldpflichtig und müssen beim zuständigen Gesundheitsamt untersucht werden. Personen aus dem Umfeld wie Familie oder Arbeitskollegen müssen mit untersucht werden.

Tuberkulose ist eine Infektionskrankheit

Tuberkulose ist eine Infektionskrankheit, die in den meisten Fällen die Lunge betrifft. Rund ein Drittel der Weltbevölkerung soll laut Robert-Koch-Institut mit dem Tuberkuloseerreger M. tuberculosis oder anderen ähnlichen Bakterien infiziert sein. Bei 5 bis 10 Prozent aller Infizierten entwickelt sich im Laufe des Lebens behandelbare Tuberkulose.

Es wird unterschieden zwischen einer offenen und einer geschlossenen Tuberkulose:

  • Offene Tuberkulose: Tuberkelbakterien werden über die Atemwege durch Husten freigesetzt. Diese Form der Tuberkulose ist sehr ansteckend.
  • Geschlossene Tuberkulose: Der Tuberkulose-Herd ist in der Lunge angekapselt. Eine Ansteckunsggefahr ist sehr gering.

Ursachen für Tuberkulose

Die Tuberkulose, früher auch Schwindsucht genannt, wird durch Bakterien verursacht. Sie werden üblicherweise durch eine Tröpfcheninfektion übertragen. In seltenen Fällen kann auch kontaminierte Nahrung wie beispielsweise Rohmilch oder Hautkontakt als Ursachen für eine Ansteckung infrage kommen. Besonders immungeschwächte Personen sind gefährdet. Dazu gehören:

  • HIV-Infizierte, Aids-Patienten
  • Drogenabhängige, Raucher., Alkoholiker
  • Gefängnisinsassen
  • Ältere Menschen
  • Diabetiker
  • Unterernährte Personen und Obdachlose
  • Kinder und Säuglinge

Typische Symptome einer Tuberkulose

Bei dem Verdacht einer Tuberkulose stellen sich folgende Fragen:

  • Habe ich Fieber?
  • Schwitze ich nachts sehr stark?
  • Habe ich in letzter Zeit Gewicht verloren?

Die Lungentuberkulose beginnt üblicherweise mit grippeähnlichen Symptomen wie Husten, Nachtschweiß und einer leicht erhöhten Temperatur. Auch Müdigkeit, Schwäche, Appetitlosigkeit und Gewichtsabnahme können auftreten. Im Verlauf der Krankheit verstärken sich die Symptome: Die Schwere des Hustens nimmt zu und es kann zu grünlichem oder blutigem Auswurf kommen. Zudem kann auch hohes Fieber auftreten. In einigen Fällen ist es aber auch möglich, dass eine ausgebrochene Tuberkulose lange Zeit ohne Anzeichen bleibt.

Der Arzt versucht seinen Verdacht zunächst durch Abklopfen und Abhören zu bestätigen. Dazu kommen Blutuntersuchungen. Dabei sind vorallem die Entzündungsparameter entscheidend. Durch Röntgen lassen sich Entzündungsherde in der Lunge erkennen. Außerdem können die Tuberkelbakterien auch über andere Tests nachgewiesen werden.

Tuberkulose tritt in über 80 Prozent der Fälle weltweit in der Lunge auf, theoretisch können aber auch andere Organe betroffen sein. Zwischen Kontamination und Ausbruch derTuberkulose können wenige Wochen, bis mehrere Jahre liegen.

Behandlung einer Tuberkulose

Eine bestätigte Tuberkulose wird mit Medikamenten behandelt. Dabei werden als Standard vier Medikamente für zwei Monate gegeben: Isoniazid, Rifampicin, Pyrazinamid, Ethambutol (alternativ: Streptomycin). Rifampicin und Isoniazid werden noch vier weitere Monate gegeben. Bei komplizierten Verläufen kann die Behandlung der Tuberkulose sich über Jahre hinziehen.

Manchmal hilft eine Therapie mit Medikamenten nicht. Das kann an gegenüber Medikamenten resistenten Bakterien liegen. Sollte das der Fall, versuchen Chirurgen den Entzündungherd operativ aus der Lunge zu entfernen.

Prognose und Heilungschancen von Tuberkulose

Tuberkulose kann unbehandelt immer zu starken Organschäden führen. Ein Lungenkollaps oder Lungenblutungen sind verheerend. Kommt eine weitere Immunschwäche wie HIV dazu, kann Tuberkulose tödlich enden. Wer auf die verordneten Medikamente gut anschlägt und früh behandelt wird, hat gute Heilungschancen.

Nach dem Kontakt mit infizierten Personen hatte, kann sich vorbeugend behandeln. Diese Prophylaxe dauert drei bis sechs Monate.

In Deutschland wurde lange gegen Tuberkulose geimpft. Inzwischen rät das Robert-Koch-Institut nicht mehr zur Impfung, weil die Zahl der Tuberkulose-Fälle in Deutschland so stark gesunken ist.

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