Uwe Seeler (†85): Für die Liebe verzichtete er auf Millionen!
Ohne Ilka und den HSV kein Uwe Seeler! Seinen beiden großen Lieben blieb die Fußball-Legende bis zum Ende treu ...
"Uns Uwe!" Zwei Worte, die jedes Fußballer-Herz vor Freude hüpfen – und nun weinen lassen. Uwe Seeler († 85) war nicht nur der größte Spieler des HSV, er war das Sport-Idol einer ganzen Generation. Ehrenbürger Hamburgs, Träger des Bundesverdienstkreuzes, Vizeweltmeister – und einfach ein Mensch, den jeder mochte. Was ihn so besonders machte, war der schlichte Grund, dass er sich selbst als nichts Besonderes ansah. Es war ihm wichtig, kein "eingebildeter Fatzke" zu sein. Er war ein Hamburger Jung, der für seine (Heimat-) Liebe alles gab, immer, und dafür sogar auf Millionen verzichtete.
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Es war sein "Vadder", "Old Erwin" Seeler († 87), der mit herzlicher Robustheit ihn und seinen Bruder Dieter († 47) erzogen und gezogen hatte. "Old Erwin" schuftete als Schichtarbeiter im Hafen, um seine Familie zu ernähren. Er selbst kickte für den HSV, brachte Uwe bei, niemals aufzugeben – "und zu kämpfen bis zum Schluss". Wer jammert, wurde vom Platz geschickt. "Fallrückzieher, Seitfallzieher, Grätschen, wir haben alles auf der Straße geübt", erzählte einst Seeler.
Am 1. Juli 1946 wurde Uwe offizielles HSV-Mitglied (Nr. 1725), absolvierte mit 18 sein erstes Ligaspiel und blieb der Schwarz-weißen Raute seither bedingungslos treu. Tatsächlich spielte Seeler nie für einen anderen Klub. Mit einer Ausnahme: 1978 kickte er für ein Benefizspiel für Cork City in Irland. Cork verlor 2:6, Seeler machte beide Tore.
Millionen ausgeschlagen! Uwe Seeler bleibt dem HSV treu
Der Beiname "Uns Uwe" wurde 1961 geprägt, als der HSV im Viertelfinale des Europapokals nach einer 1:3-Hinspielniederlage zu Hause im Volksparkstadion doch noch 4:1 gewann. Seeler erzielte zwei Tore, darunter das entscheidende 4:1. Die Presse bejubelte den 1,70 Meter kleinen Sturm-Giganten und schrieb, dass er nun für das ganze Land "unser Uwe" sei – was im Plattdeutschen zu "Uns Uwe" wurde.
Und einer wie Uwe lässt sich weder verbiegen noch kaufen. 1961 hatte Inter Mailand versucht, ihn mit 1,2 Millionen Mark Gehalt zu locken. Aber Uwe blieb seinem HSV treu, sagte später: "Ich bin froh, dass ich die Millionen von Mailand ausgeschlagen habe. Ich bin mit allen Entscheidungen in meinem Leben sehr zufrieden." Bis auf eine: "Also das Schwimmbad in unserem Haus hätte nicht sein müssen." Das sei unnötiger Luxus, schimpfte er. Aber er tat es für seine Frau. Denn sein Herz schlug nicht nur für den Fußball, sondern seit 1953 auch für Ilka. Er war 17, er sich auf einem Silvesterball im Norderstedter Lindenhof um sie bemühte. Drei Töchter und sieben Enkel krönten dieses Glück.
Nun also hat er den Platz des Lebens endgültig verlassen. Leise und still, ohne Tamtam. Auf den Tod angesprochen, sagte er einst: "Wenn ich mal im Himmel bin, will ich sagen können, ich habe meine Pflicht getan." Das hast du! Tschüss, "Uns Uwe"!
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