Warum Stress Mütter depressiv machen kann
Zweifach-Mama Silke Brandt litt unter einem Mutter-Burnout. Es war die Hölle, doch sie konnte sich retten! Ihren Weg aus der psychischen Krise schildert sie hier!
Burnout als Mutter: Einmal Hölle und zurück
Vor 3 Jahren litt ich, Silke Brandt, Mutter von zwei Kindern, unter einem Mutter-Burnout – meinen Weg aus der psychischen Krise schilderte ich im letzten Blogbeitrag hier auf Wunderweib.de: Tabu-Thema Mama-Burnout: Der Weg heraus.
3 Jahre später weiß ich wieder, wie leicht und energievoll das Leben als Mutter sein kann. Daher ist es mein persönlicher Herzenswunsch, anderen Müttern zu zeigen, welchen Weg aus dem Mama-Burnout es auch für sie gibt, in ein Leben voller Leichtigkeit, Gelassenheit und Energie als Mama.
Gehe mit mir auf eine Reise und erlebe in den nächsten Wochen die Genesung, die auch dich wieder in das Leben zurück bringen kann, das du dir wünschst – Stück für Stück.
Heute beginnen wir mit Schritt 1 und der Frage:
Warum Stress Mamas depressiv machen kann
„Stress ist wie ein Gewürz – die richtige Menge bereichert den Geschmack eines Gerichts. Zu wenig lässt das Essen fade schmecken, zu viel schnürt einem den Hals zu.“
(Donald A. Tubesing)
Die Geburt des eigenen Kindes ist für die meisten Paare der schönste Moment ihres Lebens – und auch der Moment, in dem sich ihr Leben schlagartig verändert.
Welch wundervolles Gefühl so ein kleines Wesen auf dem Arm zu tragen, zu versorgen und lieben zu dürfen.
Und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende…!? Sofern wir dem Glauben schenken, was von außen gesehen und vermittelt wird.
Mama-Seins – die vermutlich größte Herausforderung des Lebens
Doch dieses wundervolle Ereignis eines Kindes hat für die meisten Mütter eine Kehrseite, denn es ist zeitgleich auch die größte Herausforderung.
Es ist eine Herausforderung, die uns Mütter unser Leben lang begleitet. Neben schlaflosen Nächten, gefühlten 1000 mal pro Tag Windelwechseln, Haushalt schmeißen und den sonstigen vielen Anforderungen des Familienlebens werden die eigenen Bedürfnisse meist nach hinten gestellt. Die Familie geht vor!
Viele Mütter wollen oder müssen irgendwann zudem wieder arbeiten gehen, wodurch die Zeit für sich und echtes Kraft tanken meist komplett auf der Strecke bleiben.
Das Beste für die Kinder, Familie und den Arbeitgeber – der eigene Körper und Geist können warten!
Doch Vorsicht!
Die gefährlichen Folgen von mangelnder Selbstfürsorge
Die jahrhundertelang geprägte Mutterrolle bringt ihre Gefahren mit sich, denn sie kann krank machen. Zu viel Dauer-Stress, hervorgerufen durch mangelnde Selbstfürsorge, führt oft zu Rücken- oder Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und bis zu Burnout und bis zur Depression. Ein langsamer und schleichender Prozess, der so lange wunderbar ignoriert werden kann, bis man als Mama nur noch funktioniert, um das Tagespensum irgendwie zu schaffen. Leer, perspektivlos, müde.
Meinst erst kurz vor dem Zusammenbruch gesteht man sich dann ein: „Ich kann nicht mehr! Ich brauche Hilfe!“
!! Die Statistiken des Müttergenesungswerks beweisen: 84% aller Mütter leiden unter psychischen Störungen und Verhaltensstörungen – durch Mama-Sein!!
Stopp!
Lass es nicht so weit kommen!
Was du dagegen tun kann: Anti-Stress-Tipps für Mütter
1. Geht es dir gut geht es auch den anderen gut.
Vermutlich bist du bereits schon einmal in einem Flugzeug geflogen. Daher weißt du sicherlich, wie du im Falle eines Druckausgleichs vorgehen sollst: Setze zunächst dir selbst die Maske auf und helfe erst danach den anderen Erwachsenen und Kindern!
Warum ist das wohl so?
Klar, wenn du dir die Maske nicht zuerst aufsetzt und ohnmächtig wirst, kannst du niemandem mehr helfen!
Genauso ist es für uns Mütter auch mit dem „Mamasein“, nur dass viele nicht daran denken.
Wenn es dir als Mutter gut geht, dann geht es auch deinen Kindern gut. Geht es dir schlecht, bist du zu gestresst oder gar im Burnout und in Depressionen, so können sich deine Kinder nicht frei entwickeln. Möglicherweise fühlen sie sich sogar verantwortlich dafür, dass es dir schlecht geht und tun alles dafür, dass du dich besser fühlst.
Welch eine Verantwortung für ein Kind!
Sorge dafür, dass es dir selbst gut geht.
Nimm dir täglich etwas Zeit nur für dich.
Vor allem: Richte dich nach deinen Bedürfnissen und Wünschen, damit du deiner Familie die Mutter und Partnerin sein kannst, die sie brauchen.
2. Erkenne deine Stress-Muster
Kennst du die Situationen, die dich in Stress versetzen?
Fühlst du den Moment, wenn der Stress in dir hinaufkriecht, bereit dich zu erobern, und weißt du was du tun kannst, um das zu verhindern?
Werde dir bewusst, wie dein Stress-Muster aussieht und überlege dir konkrete Schritte dieses Muster zu durchbrechen, um den Stress und Druck in diesen Situationen akut zu minimieren.
Wie du das tun kannst?
Es gibt viele einfache Möglichkeiten die dir helfen können, deinen akuten Stress zu reduzieren, wie z.B. durch Abreagieren mit Bewegung, Atemübungen, Lachen, Tanzen oder auch positive Selbstgespräche.
Mache dir eine Liste mit den Dingen, die bei dir am besten helfen, damit du bei akutem Stress sofort weißt, wie du den Druck ablassen kannst.
3. Nutze Techniken zur langfristigen Stressreduktion
Doch reicht es dir denn wirklich, immer nur im akuten Stress aktiv zu werden?
Nur damit genau derselbe Stress beim nächsten Mal in der gleichen Situation wieder auftritt?
Vermutlich nicht!
Wie du dir sicher denken kannst, ist es am sinnvollsten die wirklichen Ursachen des Stresses zu erkennen und zu lösen, damit es gar nicht mehr so weit kommt. Tust du das, wirst du dich irgendwann umschauen und realisieren, dass du in den üblichen stressigen Momenten total entspannt bleibst.
Langfristig kannst du viel verändern. Techniken wie Achtsamkeit, Bewegung, Zeit für sich oder auch Meditation führen – regelmäßig angewendet – zu einer langfristigen Veränderung, so dass generell mehr Entspannung und Gelassenheit im Tag Einzug halten werden.
Vor allem aber sind es unsere Gedanken und Einstellungen, die uns das Leben unnötig erschweren. Es sind die Gedankenmuster, die uns oft von Kindheit an vermittelt wurden und uns jetzt Druck erzeugen.
Lass mich ein paar klassische Gedankenmuster auflisten, damit du die Möglichkeit bekommst, sie zu erkennen und zu verändern:
- „Ich weiß am besten, was gut für die Kinder ist!“
- „Ich will die perfekte Mama sein!“
- „Es ist nur eine Phase, ich schaffe das schon!“
- „Meinem Kind soll es gut gehen, ich bin zweitrangig.“
- „Die anderen Mütter schaffen es immer viel besser und sind viel entspannter!“
Erkennst du dich hier wieder?
Denke daran:
Deine Gedanken erzeugen Gefühle. Die Gefühle erzeugen Handlungen. Viele Handlungen werden zu einem Ereignis und die Summe der Ereignisse sind dein Leben.
Wie du diese Gedankenmuster verändern kannst, darüber handelt der nächste Blogbeitrag.
Bis dahin: Wende die Anti-Stress-Tipps an und gehe entspannter durch den Mama-Alltag.
Weiter mit Schritt 2:
Mehr von Silke Brandt?
Ihr Wissen über Wege aus dem Mama-Burnout sowie ihre wiedergewonnene Lebensfreude gibt Silke Brandt auf ihrem YouTube-Kanal und ihrer Website www.mama-burnout.com weiter. Silkes Motivation: Frauen auf ihrem Weg aus dem Burnout begleiten, ihnen Mut machen und mit Rat & Tat als Coach zur Seite zu stehen.
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