Windeln im Test: Pampers enthält Erdöl
Die Windel Pampers Baby Dry wurde Testsieger bei Öko-Test – und enthält Erdöl. Was das widersprüchliche Testergebnis zu bedeuten hat und wie gefährlich die Windeln sind.
Öko-Test hat 13 Windeln ganz genau unter die Lupe genommen. Im Fokus stand hierbei der ursprüngliche Sinn einer Windel: Sie soll Flüssigkeit aufnehmen, nicht auslaufen und damit sicheren Schutz bieten.
Obwohl man annehmen mag, dass dieser Herausforderung prinzipiell jede Windel standhalten sollte, konnte im entsprechenden Öko-Test nur eine Marke überzeugen. Testsieger wurde die Pampers-Baby-Dry-Windel, die als einzige mit der Note „sehr gut“ bewertet wurde. Sowohl im Labor als auch im Eltern-Praxis-Test schnitt sie am besten ab.
Trotzdem zeigen sich Eltern beunruhigt. Denn bei dem Test wurde noch etwas herausgefunden: Die Pampers-Windel enthält Erdöl. Das stammt aus einer Lotion, die bei der Produktion verwendet wird und Paraffine und Erdöl enthält.
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Ist Erdöl in Windeln gefährlich?
Wir haben bei einer Expertin nachgefragt. Doktor Annette Lingenauber ist Kinderärztin in Hamburg. Sie gibt grundsätzlich Entwarnung:
„Wirkliche Probleme auf die Rückstände kann ich im klinischen Alltag nicht beobachten, eine Windeldermatitis (gerötete, entzündliche Haut im Windelbezirk) sehen wir bei allen Windelpräparaten. Ich denke auch, dass im Handel befindliche Windeln einer Qualitätsprüfung unterzogen sind und keinen großen Schaden anrichten sollten.“
Der Gesundheit sollten die erdölbelasteten Windeln also nicht schaden – aber der Umwelt. Denn Einwegwindeln bestehen aus Plastik. Einerseits sind die Inhaltsstoffe notwendig – schließlich sind sie es, die vor Durchlässigkeit schützen und Saugfähigkeit ermöglichen. Andererseits wird mit Einwegwindeln täglich eine Unmenge an Müll produziert.
Der Testsieger hat somit seine Vor- und Nachteile. Pampers Baby Dry Windeln sind die einzigen, die im Praxistest wirklich überzeugen konnten. Um die Gesundheit müssen sich Eltern aufgrund des Erdöls nicht sorgen. Umweltfreundlich sind die Windeln aber natürlich nicht.
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Alternativen bieten zum einen umweltfreundliche Windeln, bei denen es sich ebenfalls um Einweg-Produkte handelt, die aber teils aus abbaubaren Materialien bestehen. Zum anderen kann wieder auf Stoffwindeln umgestellt werden, wie es früher üblich war. Diese müssen zwar gewaschen werden, sind dadurch jedoch wiederverwendbar und vor allem besonders gut verträglich für die Haut.
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(ww4)