Krebsforschung

Zahl der Betroffenen steigt - Kann Oralsex Krebs auslösen?

Alarmierende Zahlen: Wer häufig Oralsex praktiziert soll ein extrem hohes Risiko haben, an Krebs zu erkranken – das will eine neue Studie aus Hamburg beweisen.

Video Platzhalter
Video: Glutamat

Oralsex soll in direkter Verbindung zu einer Erkrankung an Mund-Rachen-Krebs stehen. Das bestätigt eine Studie der Asklepios Klinik St. Georg in Hamburg.

Warum kann Oralverkehr Hals-Rachen-Krebs auslösen?

Verantwortlich für den Zusammenhang zwischen Oralsex und einer Erkrankung an Mund-Rachen-Krebs sind Humane Pampillonviren (HPV). Die Viren werden bei sexuellen Kontakten über die Schleimhäute, aber auch über die Haut übertragen. HPV kann also auch bei ungeschütztem Oralverkehr übertragen werden.

"Man muss davon ausgehen, dass Menschen, die im Laufe ihres Lebens viele Sexualpartner haben und Oralsex praktizieren ein deutlich höheres Risiko haben, an einem Mund-Rachen-Krebs zu erkranken – zumindest solange, wie das HP-Virus nicht durch Impfungen gestoppt wird", bestätigt Professor Meyer laut Tag24 in einer Mitteilung. Der HNO-Experte der Asklepios Klinik St. Georg in Hamburg erforscht seit 2013 den Zusammenhang zwischen Mund-Rachen-Krebs und HPV.

HPV: Alles über den Humanen Papillomvirus, die Symptome und die Impfung

Zusammenhang zwischen HPV und Mund-Rachen-Krebs wird deutlich

Professor Meyer untersucht mit seinem Team seit 2013 alle seine Patienten, die an Krebs im Mund-Rachen-Raum erkranken auch auf HPV. Die Ergebnisse überraschten auch den Hamburger HNO-Experten, wie die Bild berichtet: "Bei 79 Prozent von 101 Patienten war die Erkrankung wahrscheinlich durch eine HPV-Infektion bedingt."

Damit ist die HPV-Rate im Zusammenhang mit der Krebserkrankung in Hamburg besonders hoch. Der HNO-Arzt betont: "Der internationale Schnitt liegt bei etwa 40 bis 60 Prozent."

Offenbar ist die Anzahl an HPV-infizierten in der Hansestadt so hoch, da es sich um einen Ballungsraum handelt und es dort häufiger zu sexuellen Kontakten mit unterschiedlichen Partnern komme.

HPV und schwanger: Was bedeutet das für mein Baby?

Neuer Ansatz in der Krebsforschung

Bisher war nur bekannt, dass HPV Gebärmutterhalskrebs auslöst. Als Hauptverursacher von Mund-Rachen-Krebs galt bisher vor allem übermäßiger Alkoholkonsum und starkes Rauchen. Es ist somit ein bahnbrechender Fortschritt in der Krebsforschung.

Gebärmutterhalskrebs-Symptome: Achtung, das sind die Warnsignale

Impfung schützt vor HPV

Zum Schutz vor der Virus-Erkrankung hilft eine Impfung, die jedoch vor dem ersten sexuellen Kontakt stattfinden muss. Mädchen bis zum 17. Lebensjahr wird die Impfung bereits seit 2007 empfohlen. Die Kosten tragen die Krankenkassen. Seit 2018 gilt die Empfehlung auch für Jungen. Allerdings wird der Impfschutz bei Jungen nicht von allen Krankenkassen getragen.

Auch interessant: