Kleine Männerkunde

3 Männer-Typen, mit denen du niemals guten Sex haben wirst

Welche Männer unsere Liebe wirklich wert sind – und mit welchen weder eine Beziehung noch guter Sex möglich ist, beschreibt Männer-Expertin Heike Kottmann in ihrem Buch „Eine kleine Männerkunde – von Frustmolch bis Sextremist“.

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Hier stellen wir drei der Männer-Typen vor, mit denen jeder Versuch einer Beziehung garantiert zur Katastrophe wird.

3 Männer-Typen, die weder für Sex noch für eine Beziehung taugen

? Typ Nr. 1: Kuschelmonster

Er will ständig schmusen. Er läuft händchenhaltend mit dir durch die Stadt, im Restaurant krault er selbstverges­sen deinen Unterarm. Er lehnt den Kopf an deine Schulter, wenn ihr gemeinsam auf dem Sofa sitzt, und streichelt deine Wange, wenn du im Supermarkt an der Kasse stehst. Klingt süß, nervt aber nach kürzester Zeit gewaltig.

Das Kuschelmonster ist wie ein alter Kater, der hochgradig liebesbedürftig ist. Außerdem ist er süchtig nach Aufmerksamkeit.

Sex macht dem Kuschelmonster irgendwie Angst. Viel­leicht, weil das Kuschelmonster denkt, es sei schlecht im Bett. Oder weil es mal gelesen hat, dass Frauen ein lan­ges Vorspiel wichtiger finden als den Beischlaf an sich. Wenn du das Kuschelmonster kennenlernst, findest du seine körperlichen Avancen ja erst einmal ziemlich rüh­rend, aber bald schon nervt dich seine bremsende Art. »Mach mal langsam, Baby«, »Wir haben doch sooo viel Zeit«, sagt es, wenn du seiner Meinung nach zu schnell rangehst. Denn seine wahre Passion heißt Petting. Wahr­scheinlich schlaft ihr das erste Mal nach sechs Monaten miteinander, aber nur, weil du das Kuschelmonster quasi dazu zwingst. Verführung stellst du dir anders vor. Zu Recht.

Das Kuschelmonster ist zwar ein Romantiker, leider ver­wechselt es Langsamkeit mit Leidenschaft.

Zum Geburtstag schenkt es dir grundsätzlich einen Gut­schein für irgendein Wellness-Hotel samt Partner-Treat­ment. Während ihr dann nebeneinander im Bademantel auf dem Daybed liegt, greift das Kuschelmonster zu dir rüber. Auch abends beim Fünf-Gänge-Menü hält er mit der rechten Hand die Gabel und mit der linken deine Hand. Das Kuschelmonster sucht ständig Augenkontakt mit dir. Irgendwann kannst du gar nicht mehr anders, als wegzusehen.

So harmlos das alles klingt, das Kuschelmonster hat durchaus boshafte Züge: Beachtest du das Kuschelmons­ter ein paar Minuten lang nicht oder ziehst reflexartig dei­nen Arm zurück, weil du bereits eine wunde Stelle von seiner Kraulerei hast, wird das Kuschelmonster zickig. Dann bestraft es dich mit Liebesentzug. Das macht dem Kuschelmonster allerdings viel mehr aus als dir. Deshalb kapituliert es meistens schon nach kurzer Zeit. Trotzdem diskutiert es mit dir euren Beziehungsstatus. »Ich habe das Gefühl, du liebst mich gar nicht …«, sagt das Ku­schelmonster und schmollt. Du musst es dann streicheln und vom Gegenteil überzeugen, obwohl du innerlich bro­delst.

Das Kuschelmonster manipuliert dich emotional. Für das Kuschelmonster ist die Schmuserei eine Währung eurer Liebe, die es sehr bewusst für oder gegen dich einsetzt.

Das ist kindisch und lächerlich. Außerdem funktioniert das nicht, denn dir geht die Kuschelei ja bald schon gehö­rig auf die Nerven, der Typ schadet sich also grundsätz­lich selbst. Reden kann man mit ihm sowieso nicht, weil er sich, wenn es ernst wird, auf dem Teppich in Embryonalstellung zusammenrollt und seine Arme nach dir ausstreckt. Weil du aber einen Mann und kein Baby als Partner haben möchtest, musst du das Kuschelmonster bald schon deutlich in seine Schranken weisen. Leider wird das nicht viel helfen. Der Mann kann nicht anders.

  • Das mag er: Doppelbett
  • Das mag er nicht: Einzelzimmer
  • So gibst du ihm den Laufpass: Du entwickelst eine Kon­taktallergie.
  • Style-Accessoire: Diddl-Maus
  • Das wirst du niemals von ihm hören: Do not touch.
     

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? Typ Nr. 2: Traumapatient

Was er erlebt hat, wünscht man nicht mal seinem ärgs­ten Feind.

So oder so ähnlich sah das vergangene Jahr des Traumapatienten aus: Seine letzte Freundin hat ihn mit seinem bes­ten Freund / Chef / Bruder betrogen und außerdem unge­fragt sein Kind abgetrieben. Vielleicht hat sie ihn auch beim Finanzamt angeschwärzt und seine Plattensamm­lung zerkratzt. Oder sie hat seine Penislänge auf Face­book gepostet und dabei vier Zentimeter abgezogen. Kurz: Sie hat ihn komplett fertiggemacht. Trotzdem und unerklärlicherweise hängt der Traumapatient noch an der Frau – obwohl sie ihm keinen einzigen vernünftigen Grund dafür liefert. Er aber stilisiert sie zu einer Art Prin­zessin auf der Erbse oder mindestens sensiblen Künstlerin mit Hang zur Exzentrik. Dass selbst Exzentrik ihr schäbi­ges Verhalten nicht entschuldigen kann, ignoriert der Traumapatient.

Seine letzte Beziehung war Krieg, und diesen Krieg hat er eindeutig verloren, wie so viele davor (und wohl auch einige danach). Der Traumapatient wird ohne Ausnahme immer von seinen Freundinnen sitzengelassen.

Wie jeder Kriegsheimkehrer leidet er nach Beendigung der Liebschaft unter einem posttraumatischen Belastungs­syndrom. Solltest du also die direkte Beziehungsnachfol­gerin sein, hast du es schwer.

Zunächst einmal redet der Traumapatient den ganzen lie­ben langen Tag von seiner Ex. Das musst du erst mal aus­halten können. Er erzählt dir vom letzten gemeinsamen Urlaub in Portugal, von ihren Angewohnheiten und Ma­cken, und nach kurzer Zeit hast du das Gefühl, die Frau besser zu kennen, als du es jemals wolltest. Der Traumapatient erzählt dir die schlimmsten Dinge von seiner Ex, aber verteidigt sie dabei ständig. Er schwafelt von ihren psychischen Problemen oder davon, dass sie eine schwere Kindheit hatte oder einen gewalttätigen Ex-Freund.

Wenn du nach einigem Zuhören völlig entnervt auch nur ein schlechtes Wort über seine Ex verlierst, schaltet er ab. Er will es nicht hören. Er hat gelitten, scheint das aber jetzt auszublenden. Irgendwann wird dir das Beziehungs­muster der beiden klar: Sie haben sich nächtelang gestrit­ten, zu viel getrunken, mit Küchenmessern angegriffen, die Polizei gerufen und sich anschließend tränenreich ver­söhnt – und das dreimal die Woche. Sie waren ein richti­ges Knallpaar. Da kannst du einfach nicht mithalten, wenn deine Vorstellung von Beziehung eher ein ruhiger Abend vor dem Fernseher ist. Dazu kommt: Die irre Ex schreibt dem Traumapatienten regelmäßig kryptische Nachrichten auf Facebook, und der Traumapatient eilt dann nachts um drei zu ihr, weil er behauptet, dass sie Hilfe braucht – dabei ist es nur Aufmerksamkeit.

Die Schäden, die der Traumapatient aus seiner schwieri­gen Beziehung mitgenommen hat, musst du ausbaden: Morgens wacht er schweißgebadet auf und greift nach deinem Arm, um sich zu vergewissern, dass du noch da bist. Am Anfang ist das süß, irgendwann nur noch scary. Der Traumapatient fragt dich auch ständig, ob alles okay ist zwischen euch. Er fragt das so lange, bis natürlich gar nichts mehr okay ist. Vielleicht entwickelt der Traumapa­tient auch eine Zwangsneurose und ruft dich alle dreißig Minuten auf dem Handy an, um sicherzugehen, dass du noch rangehst. Auf einer Party folgt er dir auf Schritt und Tritt und rechnet immer mit dem Schlimmsten. Wenn du ihn an einem Samstagmittag völlig harmlos fragst, ob ihr kurz mal reden könntet, bekommt er gleich Schnappatmung: Dabei willst du mit ihm einfach nur das Abend­essen besprechen.

Das Selbstbewusstsein des Traumapatienten bewegt sich gegen null, weil er jederzeit damit rechnet, auch von dir verlassen zu werden. Und das tust du tatsächlich früher oder später, weil die Ex des Traumapatienten wie ein Geist in eurer Beziehung rumspukt. Du hältst das irgend­wann einfach nicht mehr aus. Du wirst eifersüchtig, fühlst dich verletzt und rastest schließlich selbst aus – mit oder ohne Küchenmesser. Kurz: Du mutierst zu der Frau, die du so lange verachtet hast.

  • Das mag er: Liebeskummer, seine Ex
  • Das mag er nicht: Langeweile, Funkloch
  • Style-Accessoire: Narbe
  • Lieblings-Anmachspruch: »Dann ruf halt die Polizei!«

? Typ Nr. 3: Sextremist

Er ist ein triebhafter Superguru. Wenn man die Stellun­gen, die er vorschlägt, googelt, bekommt man eine Vorla­dung vom Sittendezernat – dafür weiß der Sextremist, ob in der Firmentiefgarage demnächst Kameras installiert werden. Er hat am liebsten immer und überall Sex, im Freien, im Auto, auf dem Flugzeugklo. Jede Frau, die er sieht, findet er scharf. Er will mit jeder ins Bett. Treue kennt er nicht, Verführung ist alles für ihn. Dabei steht der Sextremist nicht nur auf harmlose Liebeleien, sondern vor allem auf alles, was hart und extrem ist und dem Durchschnittsmenschen ein bisschen Angst macht.

Der Sextremist geht am Wochenende in Swingerclubs wie andere Leute in den Baumarkt (»Mal sehen, was ich so brauchen kann.«). Er kennt jeden Puff der Stadt von in­nen und jeden Pornostar beim Echtnamen.

Solltest du den Sextremisten kennenlernen, erwartet dich nicht nur eine Blasenentzündung, sondern auch die Lehr­stunde deines Lebens: Der Sextremist bringt dir bei, dass brennende Leidenschaft nichts mit Duftkerzen zu tun hat. Wenn er sich deiner als Meister annimmt, kannst du dich glücklich schätzen – alle deine zukünftigen Ge­schlechtspartner werden davon profitieren. Verlieben soll­test du dich dabei lieber nicht, denn der Sextremist kennt keine Gefühle, nur Regungen.

Natürlich hat der Sextremist eine gute Kondition, außer­dem eine Monatspackung Viagra neben seinem Bettkas­ten. Die Wohnung des Sextremisten ist durch und durch auf sein liebstes Hobby ausgerichtet: Im Kühlschrank steht eine Flasche Champagner (für davor), vielleicht noch ein Kühlpad (für danach); sein Bett ist zwei Meter lang und breit und wird jeden Morgen von seiner Putz­frau frisch bezogen. An der Schlafzimmerdecke hängt ein Spiegel, damit sich der Sextremist ständig selbst beobach­ten kann, im Kleiderschrank hortet er nicht nur dreißig Sex-Toys, sondern auch eine Anlage für Videoaufnahmen.

Der Sextremist pfeift auf jede Form von Romantik, statt­dessen erklärt er dir, wie der perfekte Blowjob geht. Es gibt nichts, was der Sextremist nicht kennt. In seinem Wohnzimmerregal steht »Kamasutra, Band 1« neben »365 Sexspiele: Neue Positionen für ein ganzes Jahr«, vielleicht hat er sie sogar selbst geschrieben.

Der Mann ist natürlich auch eine Art Sexposer: Er be­hauptet, dass er grundsätzlich jede Frau ins Bett kriegen könnte – wenn er nur wollte. Dass er im Konjunktiv spricht, zeigt bereits: Es stimmt nicht. Es gibt durchaus Frauen, die dem Sextremisten widerstehen können – das macht ihn nur umso mehr an.

Der Sextremist hat auffällige Verletzungen am ganzen Körper: Knutschflecken, Bisswunden, Kratzspuren auf dem Rücken, aufgeschürfte Ellbogen und Knie, Hexenschuss. Dafür weiß er aber auch, wie er sie selbst heilen kann: Vitamin-D-Creme, Kamillewickel, Jod-Salbe und Entspannungsmassage. Der Sextremist mutiert manchmal auch direkt zum sogenannten Bett-Man. Der Bett-Man springt im Übermut direkt auf seine Liebste, bis dass der Lattenrost kracht.

Der Sexstremist kann über das Liebesleben aller norma­len Menschen nur lachen. »Fifty Shades of Grey« ist für ihn ein Kinderbuch und »Bondage« eine Art Häkelkreis für Großmütter. Sein einziger Gegner ist das Alter: Wenn sich seine Libido langsam abschwächt, muss er sich einen neuen Lebensinhalt suchen.

  • Das mag er: Bunga Bunga
  • Das mag er nicht: Penisbruch
  • Style-Accessoire: Tempotaschentuch
  • Sein Vorbild: Casanova
  • Sexpartner pro Jahr: 730

Noch viel mehr schräge Männer-Typen und jene, für die es sich trotzdem lohnt, einem Leben mit Männern nicht abzuschwören findest du im Buch von Heike Kottmann

Knaur Taschenbuch | ISBN 978-3-426-78884-4

Niete oder Traummann? Die kleine Männerkunde von Heike Kottmann verrät es dir.
Niete oder Traummann? Die kleine "Männerkunde" von Heike Kottmann verrät es dir. | Foto: Knaur

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