Gewichtszunahme bei Babys: Wann sollte mein Kind wie viel wiegen?
Ein wichtiger Indikator, ob sich ein Baby gesund entwickelt, ist sein Gewicht. Doch wie viel sollte mein Baby eigentlich wann wiegen? Wir klären auf.
Eine Faustregel besagt: In den ersten sechs Monaten verdoppelt sich in der Regel das Geburtsgewicht eines Neugeborenen, bis zu seinem ersten Geburtstag hat es sich sogar verdreifacht. Laut einer WHO-Studie liegt das durchschnittliche Geburtsgewicht von Babys in Deutschland bei 3.480 Gramm.
Auf das Geburtsgewicht haben viele verschiedene Faktoren Einfluss: etwa das Alter der Mutter, ob es das erste oder zweite Kind ist und auch das Geschlecht des Kindes. Jungs nehmen im Mutterleib mehr zu, weil sie einfach mehr essen. Doch noch weitere Faktoren geben den Ausschlag: Wie gut das Baby etwa über die Plazenta mit Nährstoffen versorgt oder ob die Mutter an einer Schwangerschaftsdiabetes leidet. Aber auch die Ernährung der Mutter spielt eine wichtige Rolle. Hoher Kaffeekonsum hemmt beispielsweise das Geburtsgewicht. Deshalb empfiehlt die WHO werdenden Müttern, nicht mehr als 300 mg Koffein pro Tag zu sich zu nehmen.
Gewichtszunahme: Warum nimmt ein Säugling nach der Geburt erst mal ab?
Ein Neugeborenes nimmt nicht sofort zu, sobald es auf der Welt ist. Im Gegenteil: In den ersten Tagen nach der Geburt nehmen die meisten Babys erst einmal ab. Das hängt vor allem mit der körperlichen Anpassung außerhalb des Mutterleibs zusammen und ist ganz normal. Denn ab sofort ist der kleine Körper des Babys selbst dafür verantwortlich beispielsweise die Körpertemperatur zu halten oder für die Nahrungsaufnahme. Und das braucht gerade am Anfang mehr Energie, als das Baby zu sich nehmen kann. In den ersten fünf Tagen nach der Geburt kann ein Baby bis zu sieben Prozent seines Geburtsgewichts verlieren. Ab dem sechsten Tag nimmt es dann aber wieder zu und sollte nach maximal zwei Wochen wieder ein ursprüngliches Geburtsgewicht erreicht haben.
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Wie viel sollte mein Baby in den ersten zwei Jahren zunehmen?
In den ersten Wochen nimmt ein Neugeborenes meist sehr schnell an Gewicht zu. In den ersten drei Monaten sind es in der Regel etwa 200 Gramm pro Woche. In den darauffolgenden drei Monaten sind 100 bis 150 Gramm pro Woche die Norm. Mit sechs Monaten haben die meisten Babys ihr Geburtsgewicht verdoppelt.
Bis zum ersten Geburtstag steigt das Gewicht durchschnittlich um 90 bis 120 Gramm pro Woche. Im zweiten Lebensjahr wird es dann weniger, in der Regel nimmt das Kind dann nur noch 40 bis 90 Gramm pro Woche zu.
Ob ein Kind gestillt wird oder nicht, macht sich übrigens auch in der Gewichtszunahme bemerkbar. Babys, die gestillt werden, nehmen in den ersten drei Monaten meistens schneller zu.
Ärzte und Hebammen können anhand der sogenannten Perzentilkurven erkennen, wie sich dein Baby gewichtsmäßig im Vergleich zu gleichaltrigen entwickelt. Ein Beispiel: Wenn die Werte deines Babys auf der dritten Perzentile (P3) liegt, sind nur etwa drei Prozent der Gleichaltrigen leichter als dein Baby. Die große Mehrheit wiegt also mehr. Liegen die Werte wiederum auf der 97. Perzentile (P97), ist dein Baby schwerer als 97 Prozent der Gleichaltrigen. Die 50. Perzentile (P50) gibt das durchschnittliche Gewicht von Kinder im gleichen Alter an.
Das Gewicht wird bei jeder Vorsorgeuntersuchung dokumentiert
Die Gewichtszunahme sollten Eltern immer im Zusammenhang betrachten. Meist bewegt sich das Gewicht des Babys von Geburt an kontinuierlich in einem bestimmten Perzentil-Bereich, ohne das es große Ausreißer gibt. Hast du jedoch das Gefühl, dass dein Baby zu langsam oder auch zu schnell zu nimmt, solltest du das unbedingt mit deinem Kinderarzt abklären.
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In den Vorsorgeuntersuchungen (U1 bis U11) wird das Gewicht, und auch das Wachstum deines Babys, im gelben Vorsorgeheft dokumentiert. Von daher musst du dir nicht allzu große Gedanken um das Gewicht deines Babys machen. Wichtige Indikatoren, dass sich dein Kind gesund entwickelt sind: Es ist fit und munter, trinkt regelmäßig und gut, nässt mindestens sechs Mal am Tag seine Windel und hat einmal pro Tag Stuhlgang, sein Bäuchlein ist ausladend und an den Fingern bilden sich keine Fettpölsterchen. Bei Früh- und Mangelgeburten empfiehlt es sich allerdings eine Babywaage zu Hause zu haben, um die Gewichtsentwicklung besser im Auge behalten zu können.
Vorsicht Übergewicht: Gesunde Ernährung und Bewegung sind wichtig
Die Zahl der übergewichtigen und adipösen Kindern (Perzentilwert über 97) ist in den vergangenen Jahrzehnten rasant angestiegen. Die Ursachen sind vor allem zu häufige und ungesunde Mahlzeiten sowie zu wenig Bewegung. Für Eltern gilt, rechtzeitig gegenzusteuern. Sie sollten sowohl ein gutes Vorbild sein und gesunde Essensregeln und Bewegung etablieren.
Bereits nach dem ersten Geburtstag ist nächtliches Stillen oder die Fläschchengabe meist überflüssig. Es beruhigt zwar das Kind oder hat sich als Routine eingeschlichen, die zusätzlichen Kalorien braucht es aber nicht. Sobald das Kind am Tisch mitisst, sollten Eltern feste und strukturierte Mahlzeiten einführen, die idealerweise frisch und ausgewogen zubereitet werden.
Viele Mütter machen sich gerade in den ersten Monaten viele Gedanken darüber, ob ihr Baby auch richtig und genug an Gewicht zunimmt. Doch meistens sind die Sorgen ganz unbegründet. Verlasst euch einfach auf euer Bauchgefühl. Und wenn ihr doch das Gefühl habt, dass es euer Baby nicht genug zunimmt, sprecht mit eurer Hebamme oder eurem Kinderarzt.
Alles rund um die Stillpflege
Gewichtszunahme bei Babys ist nur eines der Themen, das Eltern nach der Geburt ihres Nachwuchses umtreibt. Weitere Tipps zur richtigen Pflege in der Schwangerschaft und für dein Baby findest du hier >>
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