Nach der Alko-Fahrt

Margot Käßmann: So geht es ihr heute!

Auf dem Höhepunkt beging Margot Käßmann einen großen Fehler. Wie sie die schwere Zeit hinter sich ließ.

Margot Käßmann: Heute hat sie mit der Alkohol-Fahrt abgeschlossen
Foto: Tristar Media/Getty Images
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Am Abend des 20. Februar 2010 gab es einen kurzen Moment im Leben von Margot Käßmann (64), in dem sie nicht nachdachte. Sie setzte sich betrunken in ihr Auto und fuhr über eine rote Ampel. Ein Fehler, den sie bitter bereuen sollte. Die Alkohol-Fahrt ging durch die Presse. Ihr blieb am Ende nichts anderes übrig, als ihr Amt als Ratsvorsitzende der evangelischen Kirche in Deutschland niederzulegen. Sie verlor den Respekt der Menschen und ihr Ansehen. Sie selbst machte sich viele Vorwürfe. Nach dem Rücktritt musste Käßmann neu anfangen. Kein einfacher Weg, aber sie schaffte es. Und mittlerweile kann sie auch sagen: „Ich habe mir selbst verziehen.“

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Margot Käßmann: Heute hat sie die Alkohol-Fahrt hinter sich gelassen

Wie glücklich die Pfarrerin doch war, als sie im Oktober 2009 das Amt der Ratsvorsitzenden erhielt. Als erste Frau war Margot Käßmann an der Spitze der evangelischen Kirche angekommen. Sie hatte es geschafft! Doch nur vier Monate später folgte die private Tragödie.

Die damals 51-Jährige setzte sich betrunken hinter das Steuer ihres Dienstwagens. Mit 1,54 Promille Alkohol im Blut fuhr sie durch die Straßen Hannovers und überfuhr dabei eine rote Ampel. Sie wurde von der Polizei aufgegriffen. Und die Fahrt blieb nicht ohne große Konsequenzen …

Am nächsten Morgen beim Joggen plagten sie große Schuldgefühle. Aber nicht nur das. Sie verspürte Angst, fragte sich: „Was ist, wenn die Öffentlichkeit von meinem Fehler erfährt?“ Margot Käßmann malte sich sämtliche Schreckensszenarien aus.

Nur einen Tag später war ihre größte Angst wahr geworden. Die Alkohol-Fahrt wurde publik. „Es war ein Albtraum für mich“, blickt die Theologin zurück. Sie empfand große Scham. Ihre berufliche Zukunft, ihr Amt – all das war nun in Gefahr.

Margot Käßmann: Scheidung brachte schon Probleme

Die Schlagzeilen rissen auch alte Wunden auf. Schon einmal wurde sie scharf kritisiert, als sie sich 2007 von ihrem Mann Eckhard Käßmann (66) scheiden ließ. Ein absolutes Tabu in der Kirche. „Es war ein Spießrutenlauf. Jeder guckt dich an nach dem Motto: Soso, die hat sich scheiden lassen. Auch in der Pfarrerschaft musste ich den Schritt oft rechtfertigen.“

Nun stand sie wieder negativ im Fokus. Der heute 64-Jährigen blieb nichts anderes übrig, als von ihrem Amt zurückzutreten. „Ich habe einen schweren Fehler gemacht, den ich zutiefst bereue“, sagte sie damals in der Pressekonferenz. „Ich bin über mich selbst erschrocken. Den rechtlichen Konsequenzen werde ich mich selbstverständlich stellen. Mir ist bewusst, wie gefährlich und unverantwortlich Alkohol am Steuer ist.“

Rückblickend sagt sie: „Der Rücktritt hat mir den eigenen Respekt wiedergegeben.“

Margot Käßmann: Partner ist ihre Jugendliebe Andreas

Danach musste die Mutter von vier Töchtern quasi von vorne anfangen. Sie blieb Pfarrerin und setzte sich für Herzensthemen ein. Außerdem arbeitete Käßmann weiterhin als Autorin. Sie schaffte es, trotz ihres großen Fehlers, weiterhin Gehör in der Öffentlichkeit zu finden. Aus eigenem Antrieb stellte sie ihren Ruf wieder her.

Dass Amt abgegeben zu haben, hat die gebürtige Marburgerin nie bereut. „Ich möchte die Menschen ermutigen, zu ihren Fehlern zu stehen“, sagte sie einmal. „Nur so kann eine Gesellschaft auch leben.“

Den größten Fehler ihres Lebens hat sie sich selbst mittlerweile verziehen. Die schwere Krise hat sie hinter sich gelassen. Mit Mitte 50 verliebte sie sich sogar noch mal. In ihre Jugendliebe Andreas (63). Mit ihm schrieb sie sogar ein Buch über ihr gemeinsames Glück.

Beruflich hat die 64-Jährige der Kirche inzwischen den Rücken gekehrt. 2018 ging sie in den Ruhestand. Sie genießt heute ihr Leben mit sechs Enkelkindern und ihrem Lebensgefährten. „Ich bin sehr zufrieden“, schwärmt sie.

Alkohol ist ein Gift für den Körper. Was passiert, wenn du eine Alkoholpause machst, erfährst du im Video:

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Artikelbild und Social Media: Tristar Media/Getty Images

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