Antihistaminika: Kleinkinder können sterben, wenn sie Magen-Darm-Arzneien einnehmen
Einige Arzneimittel zur Behandlung von Magen-Darm-Infekten können bei Kleinkindern zum Tod führen. Experten bezweifeln die Notwendigkeit der Medikamente.
Sogenannte Antihistaminika sind Medikamente, die u.a. bei Schlafstörungen, Übelkeit, Erbrechen, Erkältungen und Magen-Darm-Infekten verschrieben werden. Vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern werden sie zudem als Schlaf- und Beruhigungsmittel eingesetzt.
Nun zweifelt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) den Nutzen von Antihistaminika bei Kleinkindern an.
Vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern unter 4 Jahren ist der Einsatz dieser Medikamente sehr umstritten. Das BfArM belegt mit jüngst erschienenen Studien, dass Antihistaminika - wie etwa Dimenhydrinat oder Diphenhydramin - keine ausschlaggebenden Vorteile bei Erkrankungen bietet.
5 Babys und Kleinkinder an Antihistaminika gestorben
Statt der Vorteile treten allerdings bei der Gabe der Arzneien schwere unerwünschte Arzneimittelwirkungen auf. Das BfArM verweist auf 39 solcher nachgewiesenen Fälle - darunter 5 mit tödlichem Ausgang. Die verstorbenen Patienten waren zwischen 29 Tagen und 3 Jahren alt.
Wie das Ärzteblatt berichtet, fordert das BfArM die Hersteller nun auf, in den Packungsbeilagen und Fachinformationen stärker als bisher auf die Gefahren hinzuweisen, die bei einer Überdosierung der Medikamente auftreten können.
Betroffen sind Antihistaminika der sogenannten "1. Generation", die oral oder rektal eingenommen werden.
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(ww7)