Bauch nach der Geburt: So sieht er wirklich aus & so bildet er sich schneller zurück
Direkt nach der Geburt einen superflachen Bauch? Das hat mit der Realität wenig zu tun. Wir zeigen, wie ein Bauch der Geburt wirklich aussieht und warum die Rückbildung so viel Zeit braucht.
Gerade auf Instagram und Co. posten immer häufiger frischgebackene Mamis ihre Babybäuche direkt nach der Geburt, um mit dem Klischee aufzuräumen, dass der Bauch bei allen Frauen direkt wieder so flach ist wie vor der Schwangerschaft. Denn das ist noch immer ein weiter verbreiteter Irrtum. Wie schnell sich der Körper nach der Geburt wieder der alten Figur annähert, ist bei jeder Frau anders.
Rückbildung braucht Zeit und funktioniert bei jeder Frau anders
Manche Frauen haben wenige Tage nach der Geburt wieder einen flachen Bauch, bei anderen dauert es Wochen, bis sich dieser zurückgebildet hat. Und da sollten sich Frauen auch nicht unter Druck setzen lassen. Schließlich hat der Körper während der Schwangerschaft und Geburt Herausragendes geleistet. Wichtig ist, sich mit der Rückbildung Zeit zu lassen. Vor allem im Wochenbett sollte sich keine frischgebackene Mama stressen, sondern lieber die Zweisamkeit mit ihrem Neugeborenen genießen.
Wie stark der Körper belastet wurde und wie lange die Rückbildung dauert, hängt auch immer mit dem Geburtsverlauf zusammen. Bei Geburtsverletzungen beispielsweise oder einem Kaiserschnitt, haben Frauen oft über mehrere Wochen Schmerzen im Unterleib. Zweit- oder Drittgebärende spüren in den Tagen nach der Geburt oft heftige Nachwehen.
Nach der Geburt sollten frischgebackene Mütter sich unbedingt schonen
Keine Frau muss den Ansporn haben, direkt nach der Geburt wieder einen flachen Bauch zu haben. Es ist viel wichtiger, sich in den ersten sechs bis acht Wochen nach der Geburt zu schonen. Die Muskulatur der Bauchdecke und das Bindegewebe sind stark gedehnt. Der Beckenboden ist extrem geschwächt. Nicht selten verlieren Frauen beim kleinsten Nieser oder beim Lachen Harn. Viele Frauen fühlen sich beim Gehen, als würden sie jeden Moment etwas verlieren.
Damit die Wunden heilen können, sollten sich Frauen während des Wochenbetts erholen. Sobald mit der Rückbildung begonnen wird, lassen Probleme wie Inkontinenz in der Regel schnell nach. Je mehr Kinder eine Frau schon bekommen hat, desto größer ist die Belastung des Beckenbodens. Damit es jedoch nicht zu dauerhaften Schäden kommt, gibt es ein paar Dinge, die bereits im Wochenbett beachtet werden sollten:
- viel liegen, auch auf dem Bauch
- das Becken hochlagern, zum Beispiel mit einem Kissen
- nichts Schweres tragen (als Faustregel gilt: Nichts, das schwerer ist, als das eigene Baby)
- im Liegen statt im Sitzen stillen
- über die Seite aufstehen
- auf eine leichte und ausgewogene Ernährung achten, damit es nicht zu Verstopfungen kommt
Rückbildung sollte frühestens 6 Wochen nach der Geburt beginnen
Mit einem Rückbildungskurs sollten Frauen erst 6 bis 8 Wochen nach der Geburt starten. Wer einen Kaiserschnitt hatte, darf sich noch ein bisschen länger Zeit lassen. Eine gute Sportart, um den Körper nach einer Schwangerschaft und Geburt wieder zu straffen, ist Pilates. Während der Rückbildung gilt es vor allem die schrägen Bauchmuskeln sanft zu trainieren. Wer keinen Rückbildungskurs machen möchte (sie werden aber von der Krankenkasse bezahlt), sollte sich gezielte Übungen von seiner Hebamme zeigen lassen. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung verbessert den Effekt und hilft, Fettdepots um den Bauch abzubauen.
Aber auch wenn ihr konsequent und eisern an eurer Rückbildung arbeitet, solltet ihr keine zu schnellen Fortschritte erwarten. Der Bauch braucht in der Regel neun Monate bis ein Jahr, um wieder so auszusehen wie vorher und das auch nur, wenn das Bindegewebe mitmacht. Und je mehr Kinder eine Frau bekommt, desto schwieriger wird es.
Statt dich also verrückt zu machen, lerne deinen kleinen Bauch zu lieben. Schließlich hat dein Baby 9 Monate darin ein wohliges Zuhause gehabt und dein Körper hat in dieser Zeit Großartiges geleistet - das darf man auch sehen.
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